Gilla Cremer

Gilla Cremer
Gilla Cremer

Gilla Cremer (* 19. Dezember 1956 in Königswinter) ist eine deutsche freischaffende Schauspielerin und Autorin/Produzentin eigener Solostücke.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Gilla Cremer wuchs als viertes von fünf Kindern in Königswinter am Rhein auf. Ihr Vater war Kaufmann, ihre Mutter von Beruf Gärtnerin.

Nach dem Abitur 1976 lebte Gilla Cremer zwei Jahre in den USA. In Austin/Texas und New York nahm sie Unterricht in Modern Dance, unter anderem mit der Tänzerin und Performance Künstlerin Deborah Hay, und verfolgte Lehrstunden am Actors Studio. Beeinflusst von den Schriften der Theaterregisseure Peter Brook und Jerzy Grotowski ging sie für ein Jahr nach Bali/Indonesien und studierte dort Maskentanz, Maskenschnitzerei und Kung-Fu. 1979 begegnete sie Eugenio Barba vom Odin Teatret und nahm in den folgenden Jahren als Schauspielschülerin an der Internationale Schule für Theater-Anthropolgie, ISTA, in Bonn, Volterra, Holstebro und Bologna teil. Es folgten Schauspielseminare mit Günther Einbrodt (Tabori Gruppe), Ingemar Lind, Werner Schroeter, Augusto Fernandez u.a.

1981 war sie Mitbegründerin der Freien Gruppe Theater TilbuT in Frankfurt. Nach der Geburt ihres ersten Kindes 1984 begann ihre Arbeit als Solistin. Seit 1987 produziert, schreibt und spielt Gilla Cremer ihre Soloproduktionen unter dem Namen Theater Unikate. Mittlerweile hat sie zehn Produktionen im Repertoire, mit denen Sie im In- und Ausland auf Gastspielreisen geht. Sie arbeitete mit den Regisseuren Max Eipp, Hans-Ulrich Becker, Johannes Kaetzler, Michael Heicks, Eva-Maria Martin und Nik Günter.

In Zusammenarbeit mit dem Magdalena Project, einem internationalen Netzwerk von und für Frauen aus unterschiedlichen Theatersparten, zeigt sie ihre Stück auch in englischer Sprache und gastierte in Dänemark, Frankreich, Polen, Ungarn, Neuseeland und den Niederlanden.

Neben ihrer solistischen Arbeit spielte sie 1999 in der Produktion Kohelet unter der Regie von David Mayaan und seiner Gruppe Akko/Israel in Weimar und auf den Wiener Festwochen. 2006 war sie Gast im Schauspiel Hannover in der Produktion Mobil. Von 2001 bis 2009 gastierte sie am Thalia Theater Hamburg in Damen der Gesellschaft und mit ihren Soloproduktion Meeresrand und So oder so – Hildegard Knef.

Soziales Engagement

In ihren sozialkritischen Stücken reibt sich die Schauspielerin an äußerst widersprüchlichen Frauenfiguren, beleuchtet deutsche Befindlichkeit von 1933 bis heute und stellt ihre Arbeit immer wieder in den Dienst sozialer Anliegen. Mit ihrer Produktion „Meeresrand“ engagiert sie sich für das Thema Kinderarmut und die Nöte allein-erziehender Mütter. „Die Kommandeuse“ und „Vater hat Lager“ gastieren im Zusammenhang mit bildungspolitischen Aktionen an Schulen.
Sie ist dem „Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete“ in Hamburg ebenso verbunden wie dem „Come In“, einer therapeutischen Gemeinschaft zur Entwöhnung und Reintegration von suchtkranken Jugendlichen und sie ist Patin des Vereins „Irre menschlich Hamburg e. V".

Theater

  • 1981: Der schmale Weg in den tiefen Norden von E. Bond, Frankfurt
  • 1984: Shanghai Express von Theater TilbuT, Frankfurt
  • 1986: Der Truthahn von S. Mrozek, Frankfurt
  • 1987: Odyssee Embryonale - ein Fötodram von G. Cremer und Max Eipp
  • 1989: Gebrüllt vor Lachen von Ch. Durang, TaT Frankfurt
  • 1991: Einmal lebt ich von Natascha Wodin, Kampnagel Hamburg
  • 1993: Rita - allein gegen die Mafia von G. Cremer, Hamburger Kammerspiele
  • 1995: Die Kommandeuse von G. Cremer, Kampnagel Hamburg
  • 1997: Morrison Hotel von G. Cremer, Kampnagel Hamburg
  • 1998: Gastspiele in Dänemark, Holland, Frankreich, Polen, Ungarn und Neuseeland
  • 1999: Kohelet mit der israelischen Gruppe Akko, Wiener Festwochen
  • 1999: Vater hat Lager von Carl Friedman, TiK, Thalia in der Kunsthalle Hamburg
  • 2000: m.e.d.e.a. von G. Cremer, Hamburger Kammerspielen
  • 2001: Damen der Gesellschaft, Gast am Thalia Theater
  • 2003: Meeresrand von Véronique Olmi, Theater Bielefeld und Thalia Gaußstraße
  • 2004: So oder so - Hildegard Knef von G. Cremer, St.-Pauli-Theater/ Thalia Theater
  • 2006: Mobil, Gast am Schauspiel Hannover.
  • 2007: Warum das Kind in der Polenta kocht von A. Veteranyi, Sprechwerk Hamburg
  • 2008: Mobbing von Anette Pehnt, Theater Bielefeld/Hamburger Kammerspiele
  • 2010: An allen Fronten: Lili Marleen, Hamburger Kammerspiele

TV/Film

  • 1990: Und wenn‘s nicht klappt, dann machen wir’s noch mal, Regie: Lothar Kurzawa
  • 1994: Zappenduster, Regie: Marek Gierzdal
  • 1996: Doppelter Einsatz
  • 2000: Aus gutem Hause, Regie: Lars Jessen
  • 2001: Großstadtrevier, Regie: Lars Jessen
  • 2002: Juls Freundin, Regie: Kai Wessel
  • 2003: Tatort - Wenn Frauen Austern Essen, Regie: Klaus Emmerich
  • 2004: Baby you are mine, Regie: Annette Ernst
  • 2005: Der Preis der Freundschaft, Regie: Claudia Garde
  • 2006: Die Frau am Ende der Straße, Regie: Claudia Garde
  • 2007: Väter, denn sie wissen nicht, was sich tut, Regie: Hermine Huntgeburth
  • 2008: Das Duo, Regie: Maris Pfeiffer
  • 2009: Same Same But Different, Regie: Detlev Buck

Auszeichnungen

  • 2008: Rolf-Mares-Preis für langjährige außergewöhnliche Leistungen im Rahmen des Hamburger Theaterlebens

Weblinks


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