- Erythema exsudativum multiforme majus
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Klassifikation nach ICD-10 L51.1 Bullöses Erythema exsudativum multiforme
Stevens-Johnson-SyndromICD-10 online (WHO-Version 2006) Das Stevens-Johnson-Syndrom (auch Dermatostomatitis Baader) ist eine infekt- oder arzneimittelallergisch bedingte Hauterkrankung. Synonym wurde früher auch der Begriff Erythema exsudativum multiforme majus verwendet, was aufgrund unterschiedlicher Ätiologie und Verläufe allerdings obsolet ist.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Häufigste Ursache sind allergische Reaktionen auf Medikamente (Sulfonamide, Hydantoine, NSAR, Allopurinol, NNRTI, Strontiumranelat[1] etc.). Seltenere Auslöser sind Lymphome, Mykoplasmeninfektionen oder andere bakterielle oder virale Infektionen.
Symptomatik
Klinisch zeigt sich die Erkrankung mit einem akuten Beginn mit schweren Störungen des Allgemeinbefindens und hohen Temperaturen. Die Schleimhäute sind beteiligt, es bilden sich schmerzhafte Blasen im Mund-, Rachen- und Genitalbereich und eine erosive Konjunktivitis (Augenbindehautentzündung), die eine augenärztliche Behandlung notwendig macht. Oftmals kann der Patient den Mund nicht mehr öffnen und die Nahrungsaufnahme ist erschwert.
Therapie
Im Vordergrund sollte die Beseitigung oder Meidung der auslösenden Ursache sein. Mykoplasmeninfektionen sollten mit Tetracyclinen behandelt werden, im Kindesalter sind Makrolid-Antibiotika vorzuziehen. Die Therapie mit Glukokortikoiden ist umstritten. Patienten mit Läsionen im Mund und Rachen scheinen durch eine Behandlung mit Kortikoiden leichter fatalen Infektionen des Respirationstraktes zu erliegen. Bei einem frühzeitigen Einsatz von Kortikoiden haben diese sich aber bewährt.
Quellenangaben
- ↑ blitz-a-t 20.11.2007: "Vorsicht! Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen unter Strontiumranelat (Protelos)" [1]
Weblinks
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