Erzherzogin Maria Elisabeth

Erzherzogin Maria Elisabeth

Maria Elisabeth Josepha, Erzherzogin von Österreich (* 13. August 1743 in Wien; † 22. September 1808 in Linz) war eine Tochter von Maria Theresia von Österreich und Franz I. Stefan und die Äbtissin des Adeligen Damenstifts in Innsbruck, wo sie aufgrund ihres Aussehens den Spitznamen »kropferte Liesl« erhielt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maria Elisabeth von Österreich; Jugendbildnis.

Erzherzogin Maria Elisabeth von Habsburg-Lothringen erblickte am 13. August 1743 als sechstes Kind und fünfte Tochter von Maria Theresia von Österreich und ihrem Gemahl Kaiser Franz I. Stephan in Wien das Licht der Welt. Sie galt als besondere Schönheit, auch wenn sie vom Charakter her eher flatterhaft und ohne ausgeprägte Interessen gewesen sein soll. Maria Theresia nannte sie „eine Kokette der Schönheit“. Man hoffte im Rahmen der Heiratspolitik Maria Theresias eine bedeutende politische Heirat für sie zu arrangieren. So soll eine Ehe zwischen ihr und dem verwitweten französischen König Ludwig XV. geplant worden sein. Dieses Unterfangen scheiterte allerdings, da Maria Elisabeth sich 1767 mit den Pocken infiziert hatte, was in der Folge nicht nur ihre Schönheit, sondern auch jegliche Heiratspläne zerstörte.[1]

Äbtissin Maria Elisabeth von Österreich; Porträt von Franz Altmutter.

Als Maria Theresia 1780 starb, musste die unverheiratete Maria Elizabeth genauso wie ihre Schwestern Maria Anna und Maria Christina auf Geheiß ihres Bruders Josef II., der die »Weiberwirtschaft« am Hofe beenden wollte, Wien verlassen. Sie ging nach Innsbruck in das dortige Adelige Damenstift,[1] welches nach dem Tod von Franz I. Stephan im Jahr 1765 von Maria Theresia mit dem Ziel gegründet wurde, dass dort für das Seelenheil ihres verstorbenen Gatten gebetet würde.

Während der Zeit als Maria Elisabeth in Innsbruck residierte und das Stift von 1781 bis 1806 als Äbtissin leitete, hatte sie sich aufgrund ihrer scharfen Zunge den Ruf eines gefürchteten Originals erworben.[1] Im Volksmund wurde sie »kropferte Liesl« genannt, da zu den verunstaltenden Pockennarben im Gesicht im Alter noch eine starke Korpulenz und ein dreifacher Kropf hinzutraten.[2]

Im Jahre 1805 floh sie vor den Truppen Napoleons I. nach Wien und dann Linz, wo sie bis zu ihrem Tod 1808 ihre letzten Lebensjahre verbrachte. Ihr Grab, das man auch heute noch besichtigen kann, befindet sich in der Gruft der Jesuitenkirche (Alter Dom) in Linz.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Brigitte Hamann [Hrsg.]: Die Habsburger: Ein biographisches Lexikon, Wien 1988, S. 320.
  2. Brigitte Hamann [Hrsg.]: Die Habsburger: Ein biographisches Lexikon, Wien 1988, S. 321.

Literatur

  • Brigitte Hamann [Hrsg.]: Die Habsburger: Ein biographisches Lexikon, 2., korr. Aufl., Wien 1988, S. 320/321.
  • Ellinor Langer: Die Geschichte des Adeligen Damenstiftes zu Innsbruck, Innsbruck 1950.
  • Charlotte Pangels: Die Kinder Maria Theresias: Leben und Schicksal in kaiserlichem Glanz, 2. Aufl., München 1983, S. 223-270. ISBN 3-7667-0695-0
  • Friedrich Weissensteiner: Die Töchter Maria Theresias, Kremayer & Scheriau 1991. ISBN 3-218-00591-4

Weblinks


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