- Erzhütten/Wiesenthalerhof
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Erzhütten-Wiesenthalerhof ist ein wohlhabender Ortsbezirk und die älteste Stadtrandsiedlung von Kaiserslautern.
Geschichte
1711 genehmigte die kurpfälzische Hofkammer dem Oberförster Jakob Weller Bau und Betrieb eines Hofs nördlich des Kaiserwoogs. Dieser stieß bei Grabungen vermehrt auf braunes Gestein zwischen den Buntsandsteinschichten und ließ es vom Besitzer des Hüttenwerkes Trippstadt-Karlstal, Freiherr Ludwig Anton von Hacke, untersuchen. Der positive Befund Eisenerz veranlaßte Hacke zu weiteren erfolgreichen Probegrabungen. 1725 wurde unter Leitung des Obersteigers Johann Jacob Diehl der Erzabbau begonnen und ihm und zwei weiteren Steigern wurde ein Jahr später der Bau einfacher Lehmkaten oberhalb des Herrenwiesentals erlaubt. 1726 ist somit die Geburtsstunde der Bergmannssiedlung Erzhütten-Wiesenthalerhof im Reichswald.
1771 verpachtete Hacke sein Trippstadter Eisenwerk an den Hüttenbesitzer Johann Jacob von Gienanth einschließlich des Erzbergwerks "Im Reichswald". Es folgte die Ansiedlung weiterer Handwerksfamilien und Ausbau der Waldwirtschaft wie der Köhlerei. Im ersten Koalitionskrieg wurde die Siedlung der "Hütterer" 1793/94 zerstört, wurde aber umgehend wieder aufgebaut und erlebte 1804 mit dem Besuch von Kaiser Napoleon I. auf dem Rütschhof ihren geschichtlichen Höhepunkt.
1829 verkaufte Gienanth sein Bürohaus auf der "Erzhütten", das fortan als Schulhaus genutzt wurde und das, 1884 und 1901 erweitert, bis heute Grundschule ist. Allerdings zeigt sich im Verkauf auch der Niedergang des Erzabbaus. Die Hütterer fanden Arbeit in den aufstrebenden Fabriken der Textil- und Metallindustrie Kaiserslauterns.
Leben
- Heimatverein Erzhütten-Wiesenthalerhof 2000 e.V.
- Obst- und Gartenbauverein Wiesenthalerhof e.V.
- SV Wiesenthalerhof
- 1. Hockey Club Kaiserslautern
- Katholische Pfarrgemeinde St.Michael
- Protestantische Gustav-Adolf-Kirchengemeinde
Literatur
Ludwig Müller: 275 Jahre Erzhütten-Wiesenthalerhof; 2001, ISBN 3-87022-284-0
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