- EtherTalk
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AppleTalk wurde von Apple Computer in den 1980er Jahren entwickelt, um einen einfachen Zugang zu gemeinsamen Ressourcen wie Dateien oder Druckern im Netz zu ermöglichen. Es umfasst eine Reihe von Protokollen, die gemäß dem OSI-Modell strukturiert sind.
Angesichts der weiten Verbreitung von IP-basierten Netzwerken wurde AppleTalk mittlerweile von Apple aufgegeben und durch AppleTalk-over-IP (TCP/IP) ersetzt. Es gab für IBM-kompatible Personal-Computer auch ISA-Karten mit LocalTalk-Schnittstelle, so dass Apple Macintoshs via LocalTalk mit einem PC verbunden, Daten ausgetauscht und Drucker gemeinsam genutzt werden konnten. AppleTalk ist ein eingetragenes Warenzeichen von Apple, Inc.
Inhaltsverzeichnis
Die AppleTalk-Protokolle
Die AppleTalk-Familie umfasst folgende Protokolle (gruppiert nach Netzschichten):
Anwendungs- und Darstellungsschicht
- Apple Filing Protocol (AFP) - Zugriff auf gemeinsam genutzte Dateien
- AppleTalk Printer Access Protocol (PAP) - Datenaustausch mit Druckdiensten und PAP-fähigen Druckern
- AppleTalk Update-based Routing Protocol (AURP) - AppleTalk tunneling via TCP/IP und Point-To-Point-Verbindungen über UDP Port 387 (RFC 1504)
Sitzungsschicht
- Zone Information Protocol (ZIP) - liefert Informationen über die eigene Netzzone und andere Zonen
- AppleTalk Session Protocol (ASP) - Protokoll zur Steuerung von Sitzungen
- AppleTalk Data Stream Protocol (ADSP) - verbindungsorientiertes Protokoll zum Austausch von Datenströmen
Transportschicht
- AppleTalk Transaction Protocol (ATP) - Transaktionsprotokoll, das eine zuverlässige, reihenfolgetreue Paketauslieferung garantiert
- AppleTalk Echo Protocol (AEP) - wird genutzt, um die Round-Trip-Zeit zu ermitteln und um die Erreichbarkeit eines Netzteilnehmers festzustellen.
- Name Binding Protocol (NBP) - Vergabe von Namen für Adressen
- Routing Table Maintenance Protocol (RTMP) - Verwaltung von Routing-Tabellen
Vermittlungsschicht
- Datagram Delivery Protocol (DDP) - verbindungsloser, unzuverlässiger Datagrammauslieferungsdienst
Sicherungs- und Bitübertragungsschicht
Es werden mehrere Verbindungszugriffsprotokolle (Link-Access Protocols, LAP) unterstützt, die durch den sogenannten LAP-Manager verwaltet werden.
- LocalTalk LAP (LLAP)
- Ethernet LAP (ELAP) (von Apple auch EtherTalk genannt)
- Token Ring LAP (TLAP)
- FDDI (Fiber Distributed Data Interface)
- PPP AppleTalk Control Protocol (ATCP) (RFC 1378)
- AppleTalk Address Resolution Protocol (AARP) - Adressumsetzung zwischen Netzadressen, die vom DDP verwendet werden, und Geräteadressen der Verbindungsschicht.
Die Bitübertragungsschicht umfasst die Treiber für Netzschnittstellen.
Der AppleTalk-Protokollstapel
Die AppleTalk-Protokolle lassen sich in mehrere Schichten einteilen, die einen Protokollstapel (protocol stack) bilden. Die Protokolle lassen sich wie folgt in das ISO-OSI-Referenzmodell einordnen:
OSI-Schicht AppleTalk Protokollstapel 7 AFP PAP 6 5 ZIP ASP ADSP 4 ATP AEP NBP RTMP 3 DDP 2 LLAP ELAP TLAP FDDI ←AARP 1 LocalTalk Ethernet
TreiberToken Ring
TreiberFDDI
TreiberBezug zu anderen Protokollen
AppleTalk ist routingfähig, alle beteiligten Router müssen dabei AppleTalk unterstützen, aber gilt als "geschwätzig", produziert also ständige Paketübertragungen, wobei einige AppleTalk-fähige Router (z.B. von Cisco oder Netopias von Farallon) in der Lage waren, diesen vor allem aus Keepalive-Paketen bestehenden Datenverkehr zu emulieren (AppleTalk-spoofing) und eine Dauerverbindung dadurch u.U. umgangen werden konnte. Verbindungen über X.25-Netzwerke waren ebenso möglich. Die Verbindung zweier entfernter AppleTalk-Netzwerke z.B. über das TCP/IP-basierte Internet ist also nicht unmittelbar, sondern nur durch Verkapselung (Kinetics Internet Protocol) möglich, siehe Produktbeschreibung vom Apple Internet Router [1]
Literatur
- Sidhu, Andrews, Oppenheimer: Inside AppleTalk, 2nd, Addison-Wesley, 1999
- Apple Computer Inc.: Inside Macintosh: Networking, 2nd, Addison-Wesley, 1994, Chapter 1 - Introduction to AppleTalk (Online-Version)
Einzelnachweise
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