- Euler-Liljestrand-Reflex
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Der Euler-Liljestrand-Mechanismus (oder Euler-Liljestrand-Reflex) beschreibt den Zusammenhang zwischen der Belüftung (Ventilation) und der Durchblutung (Perfusion) der Lunge. Er wird auch als hypoxische pulmonale Vasokonstriktion bezeichnet.
Nimmt die Ventilation in einem Teil der Lunge ab, führt das zu lokalem Sauerstoffmangel (Hypoxie) und zur reflektorischen Verengung (Konstriktion) der Blutgefäße der Lunge in diesem Lungenabschnitt. Dadurch wird verhindert, dass Blut die Lunge passieren kann, ohne oxygeniert zu werden (Shunt).
Der molekulare Mechanismus scheint durch sauerstoffsensitive Kalium-Kanäle auf den glatten Muskelzellen (Myozyten) der Lungengefäße vermittelt zu sein. Kommt es zum Abfall des Sauerstoffpartialdrucks, wird der Kanal blockiert, was zur Depolarisation der Zelle führt. Spannungabhängige L-Typ-Kalziumkanäle werden aktiviert und es kommt zum Einstrom von Ca2+ über die Plasmamembran und zur Freisetzung von Kalzium aus dem sarkoplasmatischen Retikulum. Der Anstieg der Kalziumkonzentration bewirkt die Kontraktion der glatten Gefäßmuskelzelle.
Der Euler-Liljestrand-Reflex ist nach Hans von Euler und Göran Liljestrand benannt, die ihre Entdeckung 1946 veröffentlichten.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Von Euler US, Liljestrand G: Observations on the pulmonary arterial blood pressure in the cat. Acta Physiol. Scand. 1946; 12: 301-320
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