Eupener Zeitung

Eupener Zeitung

Die Eupener Zeitung war eine Zeitung im zuerst preußischen und später ostbelgischen Kreis Eupen und existierte von 1827 bis September 1944. Nach eigenen Angaben war sie die älteste in Belgien erschienene deutschsprachige Tageszeitung.

Nachdem im Versailler Vertrag der Kreis Eupen an Belgien fiel, vertrat die Zeitung einen gegen Belgien gerichteten Kurs. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien eine neue Zeitung unter dem gleichen Namen.

Die Zeitung wurde am 12. Januar 1827 unter dem Namen Korrespondenzblatt des Kreises Eupen aufgrund eines Vorschlags des Landrats Bernhard von Scheibler gegründet.[1] Herausgeber war Gustav Tilgenkamp, dessen Familie die Zeitung bis zur Einstellung im Besitz hatte. Da die Zeitung keine Redaktion hatte, wurden nur eingesandte Texte und Verlautbarungen der Regierung veröffentlicht.

Im Jahre 1921 wurde der Name der Zeitung in Eupener Zeitung geändert.[2][3] [4] Im Untertitel wurde der alte Name beibehalten. Eine Zeitung mit diesem Titel erschien von 1869 bis 1916 in Eupen. Der Sitz der Zeitung war im Jahre 1937 in der Eupener Klosterstraße. Die Anzahl der gedruckten Exemplare betrug im Jahre 1937 4500 Stück. Gustav Tilgenkamp hatte sowohl den Posten eines Direktors als auch des sogenannten Hauptschriftleiters inne. Als Schriftleiter war Wilhelm Berg angestellt. Ab dem 3. Februar 1937 bis zum August 1944 erschien in der Zeitung eine Beilage mit dem Titel Eupener Land. Blätter für Volkstum und Heimat.[5]

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs waren im städtischen Museum Eupen die Jahrgänge der Zeitung deponiert. Nach der deutschen Besetzung Belgiens wurde die Zeitung vom NS-Regime gleichgeschaltet und die Zeitung wurde in ein Außenorgan des Westdeutschen Beobachters umgewandelt.[6]

Literatur

  • Festnummer zum 100-jährigen Bestehen am 12. Januar 1927
  • J-.G. Heinen: Neue Beiträge zur Geschichte Eupens. Feuilleton der Eupener Zeitung 1898–1902, Eupen, Archiv der Geschichte der Stadt Eupen, 1989 (als Reprint erschienen)
  • Heinz Warny: Zwei Jahrhunderte deutschsprachige Zeitung in Ostbelgien : Korrespondenzblatt des Kreises Malmedy, Korrespondenzblatt des Kreises Eupen, Die fliegende Taube, Der Volksfreund, Grenz-Echo Welkenraedt, Grenz-Echo, Eupener Zeitung, La Semaine, St. Vither Volkszeitung, Volksstimme, Der Landbote, Grenzland-Report, Neue Nachrichten, AVZ Ostbelgien, Eupen 2007

Einzelnachweise

  1. Karl Bömer, Handbuch der Weltpresse, Leipzig 1937, S. 21
  2. Association des archivistes et bibliothécaires (Belgium), Archives et bibliothèques de Belgique, 1978, S. 148 Dort wird inkorrekt 1925 als Jahr des Wechsels des Titels der Zeitung angegeben>
  3. Nach der Veröffentlichung Zeitungs-Verlag: Fachblatt für das gesamte Zeitungswesen von 1940, S.178 fand die Titeländerung im Jahre 1921 statt
  4. Im Kopf der Ausgabe der Zeitung vom 22. Mai 1935 wird angegeben: "Von 1827-1921 Amtliches Kreisblatt für den Kreis Eupen"
  5. Burkhard Dietz, Helmut Gabel, Ulrich Tiedau, Griff nach dem Westen: die "Westforschung" der völkisch-nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropäischen Raum (1919-1960), Münster 2003, S. 831
  6. http://www.zeitenblicke.de/2004/01/fickers/index.html

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