- Euphoria (Programmiersprache)
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Euphoria ist eine interpretierte Programmiersprache, die von Robert Craig für Rapid Deployment Software entwickelt wurde. Die erste Version von Euphoria erschien 1993 für den Atari ST, die aktuelle Version 4.0.3 (Stand 13. September 2011) gibt es für Windows, Linux, FreeBSD, und MS-DOS. Seit der Version 3.0.0 steht Euphoria unter einer Open Source-Lizenz.
Das Ziel bei der Entwicklung von Euphoria war es, eine besonders einfach zu erlernende, aber doch mächtige Interpretersprache zu entwickeln, die auch in der Geschwindigkeit mit kompilierten Sprachen mithalten sollte. Dieses Ziel wurde mittlerweile erreicht.[1] Außerdem bietet der Hersteller ein Tool an, mit dem sich Euphoria-Code nach C übersetzen und anschließend kompilieren lässt. Euphoria wird mit einer einfachen Datenbank geliefert.
Auf der Website befindet sich auch eine von vielen Benutzern beigesteuerte Sammlung von mehr als 1600 Programmen im Quellcode für die verschiedensten Anwendungsbereiche.[2]
Beispiel
Hier ein Code-Beispiel aus dem Handbuch:
sequence list, sorted_list function merge_sort(sequence x) integer n, mid sequence merged, a, b n = length(x) if n = 0 or n = 1 then return x -- trivial case end if mid = floor(n/2) a = merge_sort(x[1..mid]) -- sortiert die erste Hälfte von x b = merge_sort(x[mid+1..n]) -- sortiert die zweite Hälfte von x merged = {} while length(a) > 0 and length(b) > 0 do if compare(a[1], b[1]) < 0 then merged = append(merged, a[1]) a = a[2..length(a)] else merged = append(merged, b[1]) b = b[2..length(b)] end if end while return merged & a & b end function procedure print_sorted_list() list = {9, 10, 3, 1, 4, 5, 8, 7, 6, 2} sorted_list = merge_sort(list) ? sorted_list end procedure print_sorted_list()
Das Programm gibt daraufhin
{1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10}
aus.
Zentraler Datentyp von Euphoria sind sogenannte Sequenzen (sequences). Hier ein Beispiel:
{2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19} {1, 2, {3, 3, 3}, 4, {5, {6}}} {{"jon", "smith"}, 52389, 97.25} {} {x+6, 9, y*w+2, sin(0.5)}
Sequenzen lassen sich beliebig ineinander verschachteln. Dadurch lassen sich beispielsweise Bäume sehr einfach darstellen.
Einzelnachweise
Weblinks
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