Europa-Rosarium

Europa-Rosarium
51.47515911.314797
Europa-Rosarium Sangerhausen
Zwischenpflanzung-Bereich mit Pavillon

Das Europa-Rosarium in Sangerhausen besitzt die größte Rosensammlung der Welt. Heute sind mehr als 8.300 Rosenarten und Rosensorten, über 40 Rosenklassen - insgesamt etwa 60.000 Rosensträucher auf einer Fläche von 15 Hektar aufgepflanzt. Darunter sind etwa 500 unterschiedliche Arten und Formen von Wildrosen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Rosariums

Planskizze von F.E. Doerr 1899

Das Rosarium Sangerhausen war zunächst vom Verein Deutscher Rosenfreunde (VDR) als Sammelstelle für neu eingeführte Rosensorten gedacht. Peter Lambert - Rosenzüchter aus Trier und Gründungsmitglied des VDR - schlug 1897 vor, ein Vereinsrosarium zu schaffen. Der Rosensammler Albert Hoffmann stiftete seine Sammlung mit rund 1.100 Rosensorten als Grundstock für das Rosarium. 1899 wurde vom Gartenarchitekten Friedrich Erich Doerr ein formaler Rosengarten entworfen, der 1902 um einen landwirtschaftliche Teil erweitert wurde. Nach fünf Jahren wurde das Rosarium Sangerhausen auf einer Fläche von 1,5 Hektar am 3. Juli 1903 zum Kongress Deutscher Rosenfreunde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Wildrosensammlung des Botanikers Georg Dieck aus Zöschen mit 450 Rosensorten wurde 1900 auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt. 1909 wurde seine Sammlung in das Rosarium Sangerhausen aufgenommen.

1927 fand in Sangerhausen die erste Neuheitenprüfung von Rosensorten statt.

1933 legte der Mitbegründer und ehrenamtliche Geschäftsleiter Ewald Gnau, Rosenprofessor genannt, seine Tätigkeit aus Protest gegen das Gleichschaltungsgesetz offiziell nieder.

1939 wurde das Rosarium, damals mit 5.000 Rosensorten, auf eine Fläche von 12,5 Hektar erweitert.

1947 wurden Jungpflanzen und die Bibliothek des VDR als Reparationsleistung zum Aufbau von Rosarien in die UdSSR nach Moskau, Leningrad und Kiew geschickt.

1964 wurde ein Ideenwettbewerb zur Neuordnung und Erweiterung des Rosariums veranstaltet. Nach den Gestaltungsvorschlägen wurde 1969 der Schaugarten auf dem Erweiterungsgelände angelegt.

Seit 1977 wird im August das „Fest der 1000 Lichter“ - als Rosenfest mit Feuerwerk und großer Parkillumination gefeiert.

1987 wurde ein Gartenteil mit 150 Rosensorten auf etwa 1 Hektar Fläche neu gestaltet, der der Rosenzüchtung in der DDR gewidmet ist. 3000 Rosenpflanzen geben einen Überblick über 40 Jahre Rosenzucht der DDR.

1993 wurde das Rosarium Sangerhausen zum Europa-Rosarium und Sangerhausen zur Rosenstadt des VDR ernannt.

Seit 2006 wird das Rosarium zusätzlich durch das Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt touristisch vermarktet.

Schwerpunkte der Rosensammlung

Obwohl die Sammlung durch das Dritte Reich hindurch und über das Kriegsende 1945 hinaus bewahrt und ausgebaut werden konnte, erfüllte das Rosarium während der DDR nicht mehr den ursprünglichen Zweck und erwarb zwischen 1950 und 1990 nur wenige Neuheiten.

Die Sammlung ist jedoch eine lebendige Enzyklopädie und umfangreiche Sammlung der Rosensorten des frühen 20. Jahrhunderts. Als Schwerpunkte sind die Polyantha-Rosen, Remontant-Rosen, Noisette-Rosen und Rambler-Rosen, vielfach auch Raritäten, zu finden. Das Rosarium enthält auch eine Sammlung von Rosenzüchtungen aus ehemals kommunistischen Ländern.

Lage des Rosariums

Der Rosengarten liegt in einer kalten Region mit Temperaturen bis -25 °C (USDA-Zone 5b) auf 200 m über Meereshöhe mit einem Niederschlag von 500 mm Regen im Jahr. Der Boden ist sandig und flachgründig mit neutralem pH-Wert.

Literatur

  • Charles & Brigid Quest-Ritson: Rosen: die große Enzyklopädie / The Royal Horticultural Society; Übersetzung durch Susanne Bonn; Redaktion: Agnes Pahler; Starnberg: Dorling Kindersley, 2004, Seite 354, ISBN 3-8310-0590-7
  • Klaus-Jürgen Strobel: Alles über Rosen, Stuttgart: Ulmer, 2006, Seite 94, ISBN 3-8001-4471-9

Weblinks

 Commons: Europa-Rosarium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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