Europcar

Europcar
Europcar
Europcar Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1927
Sitz Paris
Leitung Philippe Guillemot
Mitarbeiter 7700
Branche Dienstleistung
Produkte Mietwagen
Website www.europcar.com

Europcar ist das größte europäische Mietwagenunternehmen, Firmensitz von Europcar International ist Paris. Das Unternehmen gehörte zum Volkswagen-Konzern, bis es Anfang des Jahres 2006 an Eurazeo, einen französischen Finanzinvestor, verkauft wurde. In über 150 Ländern werden an 5300 Vermietstationen rund 190.000 Fahrzeuge angeboten. Im gesamten Unternehmen werden ungefähr 7000 Mitarbeiter beschäftigt. Europcar bildet seit September 2008 gemeinsam mit seinem Allianzpartner Enterprise Rent-A-Car, dem größten Autovermieter Nordamerikas, das weltgrößte Netzwerk im Autovermietmarkt mit 13.000 Stationen und einer Flotte von 1,2 Mio. Fahrzeugen. In Deutschland verfügt das Unternehmen über 577 Stationen. Die Konzernzentrale von Europcar Deutschland befindet sich in Hamburg-Langenhorn. Der Geschäftsführer von Europcar International ist zurzeit Philippe Guillemot. Die Geschäftsführer von Europcar Deutschland sind Roland Keppler & Dr. Bernd Schmaul.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1927 wurde die Urfirma, die Motor-Verkehrs-Union KG a.A., in Hamburg gegründet. 1928 benannte sich das Unternehmen in „Selbstfahrer Union Deutschland e.V.“ um. Das Geschäft wurde mit 150 Fahrzeugen an zehn Stationen betrieben. Vor allem Amerikaner, die in den „Goldenen Zwanzigern“ zahlreich von Hamburg nach Berlin reisten, nutzten den neuen Service. Für die Anerkennung ausländischer Führerscheine durch deutsche Behörden musste jedoch erst gekämpft werden. Die Selbstfahrer Union erhielt dabei Unterstützung durch die transatlantischen Schifffahrtslinien wie die HAPAG.

Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs entstand mit 30 Stationen in 25 Städten und einer Flotte von 700 Fahrzeugen die größte Autovermietung Deutschlands. Das günstigste Auto, ein „DKW Reichsklasse, 600 cm3, Cabrio-Limousine oder Limousine“, kostete 1939 pro Tag 4,50 Reichsmark, das teuerste, ein „Adler, 2500 ccm, Stromform“, 7,50 Reichsmark.

Die letzten Fahrzeuge der Flotte wurden 1941 von der Wehrmacht konfisziert. Bis zum Jahr 1946 hatte sich das Geschäft auf einen Garagenbetrieb mit Werkstatt reduziert. Da kaum noch jemand ein Auto besaß, konzentrierte sich die Beschäftigung auf das Reparieren von Gummistiefeln, Regenmänteln und Fahrradschläuchen. Im Jahr 1948 wurde das eigentliche Vermietgeschäft mit zwei während des Krieges versteckten Autos und sechs Jeeps aus Beständen der US-amerikanischen Armee wieder aufgenommen.

1955 wurde die Autovermietung an Bahnhöfen getestet. 1959 war das Unternehmen mit der Station Hamburg-Fuhlsbüttel die erste deutsche Autovermietung an einem internationalen Verkehrsflughafen. Auch eine Gesetzesänderung wurde erwirkt: Die Selbstfahrer Union führte Miet-Lkw in die Flotte ein, die aber zunächst nur für gewerbliche Kunden zulässig waren. Dank der Autovermietung konnten bald auch private Kunden die Nutzfahrzeuge mieten.

In den 1960er Jahren schloss die Selbstfahrer Union zahlreiche Kooperationen mit internationalen Autovermietern. Innerhalb Deutschlands wuchs das Stationsnetz auf fast 200 Standorte an.

1970 wurde die Volkswagen AG Eigentümerin. Seit 1971 firmierte das Unternehmen als „SU interRent“, SU stand dabei weiter für Selbstfahrer Union. Der Fuhrpark umfasste 6000 Fahrzeuge, die an 400 Stationen eingesetzt wurden. Nach einem erneuten Namenswechsel hieß das Unternehmen ab 1974 „interRent Autovermietung GmbH“.

1989 fusionierte die 1949 gegründete französische Autovermietung Europcar mit der deutschen interRent. Je 50 Prozent lagen in den Händen von Volkswagen und dem französischen Touristikkonzern Carlson Wagonlit (später Accor). Neuer Name war jetzt „Europcar interRent Autovermietung GmbH“, mit grünem Logo.

1992 wurde der Namenswechsel zu „Europcar Autovermietung“ vollzogen. Im Jahr 1997 wurde Europcar nach der Qualitätsnorm ISO 9002 zertifiziert. 1999 wurde die Volkswagen AG zum alleinigen Anteilseigner von Europcar.

Im September 2005 gab die Volkswagen AG bekannt, dass Europcar entweder verkauft oder an die Börse gebracht werden sollte. Am 9. März 2006 wurde schließlich veröffentlicht, dass Europcar an den französischen Finanzinvestor Eurazeo verkauft wird. Nach der Zustimmung der Kartellbehörden wurde der Verkauf noch im ersten Halbjahr 2006 vollzogen.

Ende 2006 übernahm Europcar die europäischen Aktivitäten von Vanguard (National Car Rental, Alamo Rent A Car) und erwarb Keddy und Ultramar. 2007 erwarb Europcar Betacar, eine Autovermietung auf den Balearen und Kanaren.

2008 startete das Unternehmen Mobilitätsdienstleistungen in Peking und eröffnete durch Übernahme eines Franchisepartners eine eigene Ländergesellschaft in Australien und Neuseeland. Eine strategische Allianz mit „Enterprise Rent-A-Car“, einem Autovermieter in Nordamerika, verbesserte die weltweite Marktabdeckung. Gemeinsam bilden die Partner zurzeit das weltgrößte Netzwerk im Autovermietmarkt mit 13.000 Stationen in 162 Ländern und einer Flotte von 1,2 Mio. Fahrzeugen. Europcar verpflichtete sich auf eine umfassende Umwelt-Charta und erhielt dafür eine Zertifizierung durch das renommierte Bureau Veritas.

2009 erhielt Europcar die Umweltnorm ISO 14001 und schloss eine Partnerschaft mit Renault-Nissan zur Einführung von Elektroautos ab.

Zulassungen

Europcar lässt seit Anfang 2000 fast alle Fahrzeuge in Hamburg zu; im Fahrzeugschein ist als Halteradresse der Unternehmenssitz in Hamburg eingetragen. Zu erkennen sind Europcar-Fahrzeuge am Kennzeichen mit dem Format HH xx 7xxx, also zum Beispiel HH AB 7636. Es sind jedoch auch Kennzeichen mit HH xx 8xxx (nur Mercedes Benz) im Umlauf. Weiterhin ist wie bei vielen anderen Autovermietern ein Strichcode neben dem hinteren Kennzeichen sowie ein „D“-Aufkleber am Heck angebracht. Dort sind auf der kleinen Lasche, mit der der Aufkleber von der Trägerfolie abgezogen werden kann, die Buchstaben "EC" aufgedruckt. Neufahrzeuge werden schon mit Nummernschildhaltern des Versicherungspartners „AIG - der Industrieversicherer“ ausgeliefert, einige haben noch einen Nummernschildhalter der HDI-Gerling Versicherungen.

Vereinzelt sind auch Fahrzeuge mit anderen Zulassungen in der Flotte („Local Fleet“).

Seit Mai 2009 gibt es auch Fahrzeuge, die in Mainz (MZ) und München (M) zugelassen sind.

Sponsoring

Das Unternehmen sponsert das Radsportteam Team Europcar, ehemals Bbox Bouygues Télécom.

Weblinks


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