Akechi Tama

Akechi Tama

Hosokawa Gracia (jap. 細川 ガラシャ, Hosokawa Garasha; * 1563 als Akechi Tama (明智 珠/玉), † 25. August 1600 (Keichō 5/7/17)) war eine japanische Adlige und Tochter von Akechi Mitsuhide.

Sie heiratete mit 15 Jahren Hosokawa Tadaoki und hatte mit ihm 5 oder 6 Kinder. Ihr Familienname war nicht zwangsläufig Hosokawa, da im vormodernen Japan die Frau nicht immer den Namen des Ehemanns annahm.

Am 21. Juni 1582 erzwang ihr Vater aus Rache den Selbstmord seines Herren Oda Nobunaga. Da diese Handlung als Verrat angesehen wurde, galt Tama nun als „Tochter eines Verräters“. Ihr Mann wollte sich nicht scheiden lassen und schickte sie zu dem Flecken Midono (味土野) in den Bergen der Halbinsel Tango (heute: Kyōtango, Präfektur Kyōto), wo sie bis 1584 unentdeckt blieb. Ihr Mann nahm sie dann auf das Anwesen der Hosokawa in Ōsaka mit, wo sie de facto unter Arrest stand.

Tamas Dienerin stammte aus einer christlichen Familie und ihr Mann erzählte ihr von seinen Gesprächen mit seinem christlichen Freund Takayama Ukon. Im Frühjahr 1587 gelang es Tama, im Geheimen die Kirche in Osaka zu besuchen. Wenige Monate später hörte sie, dass Toyotomi Hideyoshi ein Dekret gegen das Christentum herausgegeben hatte und soll sich augenblicklich entschlossen haben, sich taufen zu lassen. Da sie das Haus nicht verlassen konnte, wurde sie von ihrer Dienerin auf den Namen „Gracia“ getauft.

1595 war Tadaokis Leben in Gefahr, da er ein Freund Toyotomi Hidetsugus war. Er teilte ihr mit, dass sie sich sofort selbst töten müsse, wenn er selbst sterben sollte. Nachdem sie in dieser Frage schriftlich Auskunft bei Priestern eingeholt hatte, teilte sie ihm mit, dass sie sich als Christin nicht selbst töten dürfe. Die Gefahr ging jedoch vorüber.

Der Tod von Hideyoshi 1598 hinterließ ein Machtvakuum, in dem sich zwei rivalisierende Fraktionen bildeten: Tokugawa Ieyasu im Osten und Ishida Mitsunari im Westen. Als sich Ieyasu 1600 mit einer großen Armee, zu der auch Tadaoki gehörte, nach Osten wandte, übernahm Ishida die uneinnehmbare Burg Osaka, der Stadt, in der die Familien von vielen Generälen Hideyoshis lebten. Ishida entwarf einen Plan, diese Familien als Geiseln zu nehmen und damit die rivalisierenden Generäle zu zwingen, sich mit ihm zu verbünden oder ihn zumindest nicht anzugreifen.

Als Ishida jedoch versuchte, Gracia als Geisel zu nehmen, tötete der Gefolgsmann der Familie Ogasawara Shōsai sie. Der Rest des Haushalts beging anschließend Seppuku und brannte das Haus nieder. Die Empörung über ihren Tod war so groß, dass Ishida seine Pläne aufgeben musste.

Die meisten japanischen Quellen berichten, dass es Gracias Idee war, sich von Ogasawara töten zu lassen. Nach einem Bericht der Jesuiten kurz nach ihrem Tod soll Tadaoki jedoch jedes Mal, wenn er das Haus verließ, seinen Gefolgsleuten eingeschärft haben, dass sie, wenn die Ehre seiner Frau jemals in Gefahr sein sollte, sie und anschließend sich selbst töten sollten. Sie entschieden, dass diese Situation eingetreten sei, Gracia hatte es erwartet und akzeptiert.

Ein katholischer Priester ließ ihre Überreste aus dem Haus der Hosokawa bergen und auf einem Friedhof in Sakai beisetzen, später ließ sie ihr Mann in den Sōkenji, einen Tempel in Osaka verlegen.

Quellen

  • J. Laures, Two Japanese Christian Heroes, Rutland, VT: Bridgeway Press Books, 1959.

Hosokawa Gracia in späteren Werken

Gracia erscheint regelmäßig als Figur in japanischen fiktiven geschichtlichen Werken. Eine Webseite listet sie als Figur in über 40 Bühnenwerken, Kino- und Fernsehfilmen etc. von 1887 bis 2006 auf. Sie wird auch regelmäßig in volkstümlichen Schriftstücken und Gesprächen zur Geschichte ihrer Zeit erwähnt. Eines dieser Werke, das auch ins Englische übersetzt wurde, ist Ayako Miuras Roman Hosokawa Garasha Fujin (Englisch: Lady Gracia: a Samurai Wife's Love, Strife and Faith), die den tatsächlichen Ereignissen ziemlich genau folgt.

James Clavell verwendete Gracia als eine Vorlage für die Figur der Mariko in seinem Roman Shogun, der später als Fernsehserie unter gleichen Namen verfilmt wurde. Einzelne Elemente von Marikos Geschichte folgen zwar dem Leben von Gracia ziemlich genau, obwohl sie auf andere Weise umkommt und die zwei Figuren generell nicht vergleichbar sind.

Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Hosokawa ist hier somit der Familienname, Gracia ist der Eigenname.

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