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Akeleien Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris)
Systematik Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae) Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) Unterfamilie: Isopyroideae Tribus: Isopyreae Gattung: Akeleien Wissenschaftlicher Name Aquilegia L. Die Akeleien (Aquilegia) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Akelei-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Es werden schlanke, leicht verholzende Rhizome als Überdauerungsorgane gebildet. Es stehen mehrere aufrechte, meist verzweigte Stängel an einer Pflanze zusammen. Die Laubblätter stehen in grundständigen Blattrosetten zusammen und etwas kleinere, wechselständig am Stängel verteilt. Die lang gestielten, ein- bis dreifach dreiteilig gefiederten Laubblätter bestehen aus gelappten bis geteilten Fiederblättchen. Der Rand der Fiederblättchen ist gekerbt.
Die Blüten stehen endständig, manchmal einzeln, aber meist zweit bis zehnt in zymösen oder doldigen Blütenständen zusammen, mit laubblattähnlichen Hochblättern. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von weiß bis blau und gelb bis rot. Die fünf freien, kurz genagelten Kelchblätter sind ausgebreitet und 0,7 bis 5,1 cm lang. Die fünf mehr oder weniger aufrechten, freien Kronblätter sind mit weniger als 30 mm meist kürzer als die Kelchblätter. Die Basis der Kronblätter ist meist zu einem rückwärts gerichteten Sporn verlängert, es sind also fünf Sporne vorhanden, die Nektarien enthalten. Es sind viele Staubblätter vorhanden. Die etwa sieben schuppenförmigen Staminodien sind häutig. Es sind meist fünf (vier bis zehn) freie Fruchtblätter mit vielen Samenanlagen vorhanden. Der Griffel ist etwa halb so lang wie der Fruchtknoten.
Es stehen mehrere schmal zylindrische Balgfrüchte zusammen; an ihnen ist der Griffel deutlich erkennbar. In jeder 3 bis 26 mm langen Balgfrucht sind viele schwarze, schmale, verkehrt-eiförmige, glatte Samen enthalten.
Namen
Der Name Aquilegia ist vermutlich eine Ableitung von aquila, dem lateinischen Wort für Adler, wegen der Adlerkrallen ähnelnden Blütensporne. Eventuell stammt der Name aber auch von aquilegium (lat. für Wasserbehälter) und bezieht sich auf die Kelchblätter der Blüten.
Aus dem Lateinischen ging der deutsche Name “Akelei” hervor. Die auffallende, nickende Blütenform gab Anlass zu vielen Volksnamen wie Elfenschuh, Zigeunerglocken, Teufelsglocken, Kaiserglocken, Narrenkappen und Tintenglocken.
Einen weiteren Namen, Agelblume, verwendete die adelige Schwesternschaft von der Agelblume in Königsberg in Bayern, die bis zur Reformation bestand und in Königsberg ansässig war. Dabei stand die Akelei für die Bescheidenheit, an die sie die Schwestern von der Agelblume erinnern sollte.
Systematik und Verbreitung
Aquilegia-Arten haben ihre Areale in den Gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel (zirkumboreal): in Eurasien und Nordamerika. Man unterscheidet ungefähr siebzig Arten weltweit. Etwa vier bis acht Arten sind in Europa heimisch. Zu den in Europa zu findenden Arten gehören unter anderem die Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata), die Kleinblütige Akelei (Aquilegia einseleana) und die Gewöhnliche oder Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris). In Nordamerika sind 21 Arten heimisch. 13 Arten sind in China heimisch, vier davon sind dort endemisch.
Arten
In der Gattung Aquilegia gibt es etwa 70 bis 75 Arten [1]:
- Aquilegia afghanica (Brühl) T.Durand & B.D.Jacks.
- Alpen-Akelei (Aquilegia alpina L.)
- Aquilegia amurensis Kom.
- Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata W.D.J.Koch)
- Aquilegia atrovinosa Popov & Gamajun.
- Aquilegia aurea Janka
- Aquilegia baluchistanica Qureshi & Chaudhri
- Aquilegia barbaricina Arrigoni & E.Nardi
- Aquilegia barnebyi Munz
- Aquilegia bernardii Gren. & Godr.
- Aquilegia bertolonii Schott
- Aquilegia borodinii Schischk.
- Aquilegia brachyceras Fisch. & C.A.Mey. ex Turcz.
- Aquilegia brevistyla Hook.
- Aquilegia buergeriana Sieb. & Zucc.
- Rote Akelei (Aquilegia canadensis L.)
- Aquilegia champagnatii Moraldo et al.
- Aquilegia chaplinei Standl. ex Payson
- Aquilegia chitralensis Qureshi & Chaudhri
- Gold-Akelei (Aquilegia chrysantha A.Gray)
- Rocky-Mountains-Akelei (Aquilegia coerulea E.James)
- Aquilegia colchica Kem.-Nath.
- Aquilegia ×cultorum Bergmans
- Aquilegia desertorum (M.E.Jones) A.Heller
- Aquilegia dinarica Beck
- Aquilegia dumeticola Jord.
- Aquilegia ecalcarata Maxim.
- Kleinblütige Akelei (Aquilegia einseleana F.W.Schultz)
- Aquilegia elegantula Greene
- Aquilegia euchroma Rech. f.
- Serpentin-Akelei (Aquilegia eximia Van Houtte ex Planch.)
- Aquilegia flabellata Sieb. & Zucc.
- Aquilegia flavescens S.Watson
- Schöne Akelei (Aquilegia formosa Fisch. ex DC.)
- Aquilegia fragrans Benth.
- Aquilegia glandulosa Fisch. ex Link
- Aquilegia gracillima Rech. f.
- Angenehme Akelei (Aquilegia grata Zimmeter)
- Aquilegia ×helenae Arends (= A. flabellata × A. coerulea)
- Aquilegia hinckleyana Munz
- Aquilegia incurvata P.K.Hsiao
- Kalk-Akelei (Aquilegia jonesii Parry)
- Aquilegia kareliniana C.A.Mey. ex Trautv.
- Aquilegia kitaibelii Schott
- Aquilegia kurramensis Qureshi & Chaudhri
- Aquilegia lactiflora Kar. & Kir.
- Aquilegia laramiensis A.Nelson
- Aquilegia litardierei Briq.
- Aquilegia longissima A.Gray ex S.Watson
- Aquilegia maimanica Rech. f.
- Aquilegia micrantha Eastw.
- Aquilegia microcentra Rech. f.
- Aquilegia moorcroftiana Wall. ex Royle
- Dunkle Akelei (Aquilegia nigricans Baumg.)
- Aquilegia nivalis Falc. ex B.D.Jacks.
- Aquilegia nugorensis Arrigoni & E.Nardi
- Aquilegia nuragica Arrigoni & E.Nardi
- Aquilegia olympica Boiss.
- Aquilegia ottonis Orph. ex Boiss.
- Aquilegia oxysepala Trautv. & C.A.Mey.
- Aquilegia pancicii Degen
- Aquilegia parviflora Ledeb.
- Aquilegia pubescens Coville
- Aquilegia pubiflora Wall. ex Royle
- Pyrenäen-Akelei (Aquilegia pyrenaica DC.)
- Aquilegia rockii Munz
- Aquilegia saximontana Rydb.
- Aquilegia scopulorum Tidestr.
- Aquilegia shockleyi Eastw.
- Sibirische Akelei (Aquilegia sibirica Lam.)
- Aquilegia skinneri Hook.
- Aquilegia ×stuartii Balf. f. (= A. glandulosa × A. olympica)
- Aquilegia thalictrifolia Schott & Kotschy
- Aquilegia transsilvanica Schur
- Aquilegia viridiflora Pall.
- Aquilegia viscosa Gouan
- Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris L.)
- Aquilegia yabeana Kitag.
Quellen
- Alan T. Whittemore: Aquilegia in der Flora of North America, Volume 3: Online.
- Fu Dezhi & Orbélia R. Robinson: Aquilegia in der Flora of China, Volume 6, S. 278: Online.
Einzelnachweise
Weiterführende Literatur
- Robert Noles: Columbines: Aquilegia, Paraquilegia, and Semiaquilegia, Timber Press, Portland, 2003, ISBN 9780881925883: Google-Books Online.
Weblinks
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