- FN Browning Modell 1910
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FN Browning Modell 1910 Allgemeine Information Einsatzland: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Jugoslawien, (unter anderem) Entwickler/Hersteller: John Moses Browning,
Fabrique Nationale d'Armes de Guerre (FN)Herstellerland: Belgien Produktionszeit: 1910 bis 1983 Modellvarianten: M 1910, M1910/22 Waffenkategorie: Pistole Ausstattung Gesamtlänge: 152 (M1910),
178 mm (M1910/22) mmGewicht:
(ungeladen):0,59 (M1910),
0,70(M1910/22) kgLauflänge: 88 (M 1910)
113 (M 1910/22) mmTechnische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 7 (7,65mm/M1910),
6 (9mm/M1910),
9 (7,65mm/M1910/22),
8 (9mm/M1910/22) PatronenMunitionszufuhr: einreihiges Magazin Anzahl Züge: 6 Drall: rechts Verschluss: Masseverschluss Ladeprinzip: Rückstoßlader Listen zum Thema Die FN Browning Modell 1910 war eine sehr verbreitete belgische Selbstladepistole. Sie wurde von John Moses Browning entworfen und über mehrere Jahrzehnte hinweg gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Technik
Das belgische Unternehmen FN (Fabrique Nationale d'Armes de Guerre) hatte sich schon früh die europäischen Fertigungsrechte für die Modelle des Waffenkonstrukteurs Browning gesichert. Während sich die Meinungsverschiedenheiten zwischen Browning und amerikanischen Firmen wie Colt oder Winchester mehrten, behandelte FN den Entwickler mit größtmöglichen Entgegenkommen. Schließlich konnte man ihn sogar als Chefkonstrukteur gewinnen. Das Modell von 1910 war das erste, das nur in Belgien und nicht auch noch bei Colt in Amerika gefertigt wurde.
Die Waffe war für den Einsatz bei Polizei und Behörden vorgesehen und verschoss nur relativ schwache Munition. Damit war auch keine starre Verriegelung notwendig, der Verschluss des Patronenlagers wurde durch das Zusammenspiel aus Massenträgheit des Schlittens und der Kraft der Schließfeder bewerkstelligt. Die Schließfeder befand sich hierbei nicht mehr über oder unter dem Lauf, sondern wand sich um den Lauf herum. Dies ermöglichte eine sehr kompakte Bauweise. Der deutsche Konstrukteur Fritz Walther kam etwa zeitgleich auf dieselbe Idee, wobei bis heute umstritten ist, wer diese Anordnung zuerst ersann. Die Pistole gilt als sehr sicher. Ein Schuss kann sich nur dann lösen, wenn:
- der Sicherungshebel umgelegt wurde
- der Schütze beim Umfassen der Waffe die Griffsicherung betätigt
- sich ein Magazin in der Pistole befindet.
So wird verhindert, dass sich Schüsse aus herabfallenden Waffen lösen können. Die Magazinsicherung verhindert Unfälle beim Reinigen, falls sich noch eine Patrone im Lager befinden sollte.
Einsatz
Das Modell verkaufte sich ausgesprochen gut, die gebauten Exemplare gingen in die Hunderttausende. Obgleich nicht für Militärkaliber ausgelegt, interessierten sich viele Armeen für die Browning. Sie wurde vielfach als Offizierswaffe höheren Diensträngen zugeteilt. In Deutschland wurde sie vom Heereswaffenamt als Pistole 626(b) geführt und vor allem an die Luftwaffe ausgegeben. Als Dienstpistole der deutschen Polizei wurde sie noch bis in die 50er Jahre hinein verwendet.
Varianten
1922 wurde die Konstruktion überarbeitet. Der Rahmen wurde etwas vergrößert, um eine höhere Magazinkapazität zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde aus Gründen der Präzision der Lauf verlängert. Auffällig am neuen Modell FN Browning 1910/22 ist die aufgesetzte Mündungshülse. FN wollte damit vermeiden, die aufwändige Fertigung des Schlittens überarbeiten zu müssen und verlängerte ihn mit diesem Aufsatz.
Sonstiges
Einen unrühmlichen Bekanntheitsgrad erlangte die Waffe durch das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914. Dabei schoss Gavrilo Princip mit einer Pistole dieses Fabrikats auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin und verletzte beide tödlich. In der Folge stellte Österreich an Serbien ein harsches Ultimatum, welches Serbien nicht vollständig erfüllte. Österreich erklärte Serbien den Krieg - und in Folge dessen wiederum brach dann der Erste Weltkrieg aus.
Weblinks
Commons: Browning Model 1910/22 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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