Fairchild F-27

Fairchild F-27
Fairchild F-27 und Fairchild-Hiller FH-227
Fairchild-Hiller FH-227
Typ: 2-motoriges Verkehrsflugzeug
Entwurfsland: NiederlandeNiederlande Niederlande, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten,
Hersteller: Fokker, Fairchild
Erstflug: 12. April 1958 (USA)
Indienststellung: 1958
Produktionszeit: 1958 bis 1969
Stückzahl: 128 F-27, 79 FH-227
Rest einer Fairchild F-27

Die Fairchild F-27 und FH-227 waren US-amerikanische Verkehrsflugzeuge, die als Gemeinschaftsproduktion der Unternehmen Fokker und Fairchild entstanden.

Fairchild F-27

Um den Bedarf amerikanischer Regionalfluggesellschaften nach einem wirtschaftlichen Propellerturbinenflugzeug zu decken, sah Fokker sich dort nach einem geeigneten Partner für den Bau und den Vertrieb der Fokker F-27 Friendship um. Nach erfolgreichen Verhandlungen unterzeichneten Fokker und Fairchild im April 1956 ein entsprechendes Abkommen, durch welches das amerikanische Unternehmen ermächtigt wurde, die Friendship in Lizenz zu fertigen. Außerdem wurde Fairchild mit dem Generalvertrieb für den amerikanischen Kontinent betraut. Die erste in den USA hergestellte Maschine (N1027) startete am 12. April 1958 in Hagerstown (Maryland) zu ihrem Jungfernflug, gefolgt vom ersten Serienflugzeug (ebenfalls N1027) am 23. Mai 1958. Zwischenzeitlich, am 9. Mai 1958, wurde der Prototyp (C/N 01) bei Tests zerstört. Die erste Serienversion, die 44 Passagiere befördern konnte, trug die Bezeichnung Fairchild F-27. Die amerikanische Musterzulassung wurde am 16. Juli 1958 erteilt, und West Coast Airlines begann mit dem Muster am 21. September 1958 den Linienflugbetrieb. Weitere Erstkunden waren Northern Consolidated Airlines, Quebecair und Piedmont Airlines, wobei letztere ab Oktober 1958 stufenweise ihre veralteten, Kolbenmotor-getriebenen, Martin 4-0-4 durch die F-27 ersetzte.

Nachfolgemodell der F-27-Grundversion wurde die F-27A, welche baugleich mit der F-27 Mk.200 war. Die mit Frachttor und Roller-Floor ausgerüstete F-27B wurde auch als Cargonaut bezeichnet und entsprach der F-27 Mk.300. Fairchild schloss die Friendship-Fertigungsstraße im Jahre 1960, nachdem die erste Nachfrage der Luftverkehrsgesellschaften befriedigt war. Sie wurde aber schon 1961 wieder eröffnet, um zunächst die F-27F als Geschäftsreiseflugzeug herzustellen. Dieses Muster, dessen Zulassung am 24. Februar 1961 erfolgte, wurde von leistungsstärkeren Dart 529-FE von 1610 kW angetrieben. An einer 1963 geplanten Frachtversion mit der Bezeichnung F-27G zeigten die amerikanischen Fluggesellschaften kein besonderes Interesse. Die am 3. August 1965 für den Luftverkehr zugelassene F-27J war wieder ein reines Passagierflugzeug, das mit Dart 532-7 Propellerturbinen ausgerüstet war. Bei dem Nachfolgemodell F-27M, Erstzulassung am 12. Juni 1969, handelt es sich um eine verbesserte Ausführung der F-27J mit leistungsstärkeren Dart 532-7N und Luftschrauben größeren Durchmessers für den Betrieb von heißen und hochgelegenen Flugplätzen. Insgesamt zehn F-27J wurden ab Oktober 1965 an Allegheny Airlines geliefert, die beiden einzigen – schon 1968 fertiggestellten F-27M – erhielt Lloyd Aereo Boliviano im August und Oktober 1969. Mit diesen Maschinen fand die Produktion der F-27 bei Fairchild nach dem Bau von 128 Exemplaren ihren Abschluss. Die Modelle F-27, F-27A und F-27B konnten 40 bis 44 Passagiere befördern und die Fluggastkapazität konnte bei den Nachfolgemodellen F-27J und F-27M auf 48 bis 52 Passagiere gesteigert werden.

Eine FH-227D der Fuerza Aerea Uruguaya. Die Maschine verunglückte 1972 in den Anden.

Fairchild-Hiller FH-227

Im Jahre 1964 übernahm Fairchild den Flugzeughersteller Hiller Aviation, und firmierte nunmehr als Fairchild-Hiller Company. Zu diesem Zeitpunkt hegte man bereits Überlegungen zur Streckung der F-27, um dieses Muster für den US-Markt attraktiver zu machen. Aufgrund der positiven Resonanz entwickelte das Unternehmen nahezu zwei Jahre vor Fokker eine der F-27A gegenüber um 1,83 m verlängerte Version unter der Bezeichnung FH-227. Der erste von zwei Prototypen nahm bei Fairchild am 27. Januar 1966 die Flugerprobung auf. Die ersten zehn FH-227 erhielt Mohawk Airlines, die diese später gegen die gleiche Anzahl FH-227B mit verstärkter Struktur und höherem Startgewicht austauschen. In der Standardausführung konnten 52, bei enger Bestuhlung bis zu 56 Passagiere befördert werden. Die Reichweite mit maximaler Nutzlast lag bei 1055 km. Einige Maschinen des Grundmodells FH-227 wurden zu FH-227C, die wesentliche Merkmale der FH-227B beibehielten, umgebaut. Bei der FH-227E kamen leistungsstärkere Triebwerke vom Typ Dart 532-7L zum Einbau. Die auf denselben Triebwerkstyp umgerüstete FH-227B erhielten die neue Bezeichnung FH-227D. Die 1967 projektierte FH-227A sollte einen nochmals um 0,91 m gestreckten Rumpf aufweisen und durch Dart-542-Triebwerke angetrieben werden, doch diese Version wurde nicht gebaut. Die Produktion der FH-227 endete am 3. Dezember 1968 mit der Fertigstellung von 79 Flugzeugen.

Bekanntheit erlangte dieser Flugzeugtyp durch den Absturz des Uruguayan-Air-Force-Fluges 571, auch bekannt als „Wunder der Anden“.

Technische Daten

FH-227E
Kenngröße Daten
Länge 25,50 m
Flügelspannweite 29,00 m
Höhe 8,41 m
Antrieb 2 Rolls-Royce Dart 532-7L Propellerturbinen, 1716 kW)
Höchstgeschwindigkeit 435 km/h
Reichweite 2.660 km
Besatzung 2 + 2
Passagiere 52-56
Dienstgipfelhöhe 9300 m
max. Startgewicht 20.639 kg
Nutzlast 5080 kg

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