- Farbauszug
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Farbseparation (wörtlich Farbtrennung) ist das Errechnen einzelner (separierter) Druckfarben, meist in der Druckvorstufe. Sie ist notwendig, weil Farbinformationen meist nicht in der Form vorliegen, wie sie im Druck gemischt werden: Der Farbdruck erfolgt meist im CMYK-Farbmodell (Farbmischung aus den einzelnen Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz). Die Farbdaten können hingegen als zusammengesetzte Farbkanäle, im RGB-Modell, als Sonderfarben (wie Pantone, HKS, RAL), andere Farbdefinitionen oder als nicht-digitalisertes Bild vorliegen.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Überblick
Beispiel zweier Farbmodelle Im Bildbeispiel sind zwei verschiedene Farbmodelle zu sehen. Links ein RGB-Modell (Rot, Grün und Blau), rechts ein CMY-Modell (Cyan, Magenta und Yellow). Beide Modelle bilden einen zylindrischen Körper. Innerhalb dieser Körper werden Millionen von Farben dargestellt. Dabei muss jede dieser Millionen Farben aus nur 3 Grundfarben (links aus Rot, Grün und Blau – rechts aus Cyan, Magenta und Gelb) gemischt werden.
Durch die verschiedenen Arten Farben zu mischen entstehen Dateien mit unterschiedlichen Farbinformationen. Im Idealfall können auf beide Arten (der Farbmischung) exakt die gleichen Farben gemischt werden. In der Praxis tritt dieser Fall nie auf.
Anwendung
- In der Digitalfotografie wird fast immer mit RGB gearbeitet. Dies sind die Grundfarben für die additive Farbmischung. Bei der Darstellung von Fotos an Bildschirmen oder der Ausgabe als Ausbelichtung wird dadurch die höchstmögliche Fotoqualität realisiert.
- Der Druck basiert auf der subtraktiven Farbmischung. Dabei werden die Farben CMY (Cyan, Magenta, Yellow) verwendet.
Farbseparation
Beispielbilder für die Farbseparation Praxis
Das Übertragen von Additiv zu Subtraktiv ist relativ einfach. Kompliziert wird diese Farbseparation nur durch die Verwendung von Schwarz im CMYK-Farbmodell.
Schwarz wird als zusätzliche Farbe im Druck eingesetzt, um Kosten zu sparen und – durch den damit verbundenen Qualitätsverlust – den Schärfeeindruck zu erhöhen:
- Kleine Ungenauigkeiten bei der Herstellung der Druckfarben Cyan, Magenta und Gelb sorgen dafür, dass kein reines Schwarz gemischt werden kann. Eine exakte Herstellung (zur Mischung eines reinen Schwarzes) ist sehr aufwendig und wird daher (fast) nur in der Profitechnik (Pictrography, Thermosublimationsdrucker,...) für Fotografen benutzt.
- Drucktechnik wird fast immer zum Drucken von Text und Grafiken benutzt. Der Bedarf an schwarzer Farbe ist dabei deutlicher höher, als bei der Ausgabe von Fotos. Da schwarze Farbe billiger in der Herstellung als andere Farben ist, wird sie immer verwendet.
- Der subtraktiven Farbmischung fehlt der hohe Kontrastumfang, die der additiven Mischung eigen ist. Der Drucker spricht hier von einem Mangel an Tiefe. Die Zugabe von Schwarz verbessert den subjektiven Kontrast in der Schärfedarstellung.
- Da Druckverfahren rasterorientierte Verfahren sind, entstehen bei der Darstellung zarter Farben starke subjektive Schärfeverluste (die Rasterweite vergrößert sich, dadurch enthält ein zartes Bilddetail weniger Farbe, das wird vom Auge als Schärfeverlust interpretiert). Durch die Zumischung von Schwarz entsteht ein subjektiver Ausgleich dieses Verlustes.
Probleme
Durch die Verwendung von Schwarz soll der preiswerte Druck eines reinen Schwarztones realisiert werden.
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- Bestehen Bildteile eines Fotos aus Schwarz, kann beim Druck ein reines Schwarz benutzt werden.
- Bestehen Bildteile eines Fotos aus sehr zarten Farben, kann auf Schwarz verzichtet werden.
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- Bildteile eines Fotos bestehen sehr selten nur aus zarten Farben oder reinem Schwarz. Farbseparation muss also einen sanften Anstieg des Schwarzanteils (von Null auf 100%) umsetzten.
- In den sehr dunklen Bildteilen würde ein vierfacher Farbauftrag entstehen (100% Cyan, 100% Magenta, 100% Yellow, 100% Schwarz). Dies wäre unökonomisch und bei den meisten Trägermaterialien (Papiersorten,...) auch nicht realisierbar. Daher muss neben dem sanften Anstieg des Schwarzanteils auch eine Reduzierung der Farbtöne Cyan, Magenta und Gelb erfolgen.
- Werden die Farben reduziert und durch Schwarz ersetzt, entstehen „dreckige“ Farben. Ihnen fehlt die Leuchtkraft und Sättigung. Dieser Qualitätsverlustet wird durch eine spezielle Verstärkung des Schwarzanteiles teilweise kompensiert. Der Schwarzanteil wird so geändert, dass eine Kontrastanhebung und damit eine Erhöhung des subjektiven Schärfeeindrucks entsteht.
Die genannten Probleme machen die Farbseparation zu einem sehr anspruchsvollen Verfahren.
Schwarz-, Bunt-, Unbuntaufbau
Zur Verbesserung aller genannten Probleme (Kosten, Druckqualität …) sind in der Drucktechnik verschiedene Methoden entwickelt worden:
Jede der beschriebenen Methoden benötigt eine spezielle Farbseparation.
Umwandlungsprogramme
Die Farbseparation wird von Programmen wie Adobe Photoshop oder Layoutprogrammen wie Quark XPress oder Adobe InDesign anhand der Farbeinstellungen der Programme automatisch vorgenommen. Diese Separation kann auch mit speziellen Programmen im PDF vorgenommen werden.
Die vorhandenen Standardeinstellungen dieser Programme genügen durchschnittlichen Qualitätserwartungen. Bei besonders anspruchsvollen Druckdateien kann nur die Erfahrung von Fachleuten die nötige Qualität garantieren.Siehe auch
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