- Farbregister
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Das Farbregister ist die Bezeichnung für das Aufeinanderpassen der verschiedenen Druckfarben. In der Fachsprache auch als Passer, Passerdifferenz, Passkreuz oder Passerkreuz bezeichnet. In allen Druckverfahren bezeichnet der Passer das standgerechte Drucken in mehreren aufeinander folgenden Druckgängen. Im Druckprozess des 4C-Druckes werden die vier Grundfarben (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) nacheinander gedruckt und ergeben das endgültige Druckbild. Wenn diese vier Farben nicht genau den richtigen Stand zueinander haben, erscheint das Druckbild verschwommen, unscharf oder mit Farbverschiebungen (in diesem Zusammenhang siehe auch Standfarbe). Der Passer ist nicht nur beim Druck im CMYK zur Kontrolle wichtig, auch beim Druck mit Sonderfarben ist der Passer ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei der Herstellung von Druckprodukten. Passerfehler haben verschiedene Ursachen, die von vielen Faktoren abhängig sind.
So können in einer Bogendruckmaschine Passerfehler durch eine ungenaue Anlage des Bogens am Anleger entstehen. Bei mehreren Druckdurchgängen führt das dazu, dass der Bogen jedes Mal anders durch die Druckmaschine läuft und das Druckbild der einzelnen Farben nicht mehr übereinander liegt. Meistens ist dieses Problem auf eine falsche Einrichtung des Anlegers zurückzuführen und lässt sich durch eine korrekte Einstellung des Anlegers schnell beheben. Während des Druckvorganges können durch veränderte Laufgeschwindigkeiten der Maschine Passerprobleme auftreten. Moderne Druckmaschinen bieten hier die Möglichkeit während des Auflagendrucks die Passerdifferenzen durch Eingabekommandos auszugleichen. Auch das Verhalten des Druckpapiers während des Druckvorgangs kann sich verändern, Papierrollenwicklung, Papierlagerbedingungen und ähnliches. Hier ist es die Aufgabe des Druckers, den Fortdruck zu überwachen und korrigierend durch besagte Maschinenkommandos auf die Arbeit der Maschine einzuwirken.
Bei den heutigen Rollendruckmaschinen wird eine automatische Passersteuerung eingesetzt. Auf den Druckplatten werden außerhalb des Endformates kleine Zeichen, Marken genannt, mitgedruckt. Diese sind je nach Hersteller unterschiedlich. Eine Hochleistungskamera mit Blitz macht kontinuierlich Bilder der laufenden Bahn, erkennt die Marken und fährt diese entsprechend zueinander, die Grundeinstellung ist voreingestellt, wobei der Plattenzylinder nach wie vor im Druckwerk bewegt wird. Manuelle Änderungen sind möglich.
Auch in modernen Zeitungsrotationen arbeitet man mittlerweile mit automatischen Passersteuerungen. Das Problem war früher, dass die Marken zu groß waren. Da im Zeitungsdruck das fertige Produkt nicht beschnitten wird, befanden sich die Marken im Druckbild und waren so vom Endkunden, also dem Leser, zu sehen. Mittlerweile sind die Marken mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter jedoch sehr klein und werden so kaum noch wahrgenommen.
siehe auch
Literatur
- Gutenberg Museum Mainz (Hrsg.): Von Gutenberg zum WorldWideWeb. Wien: Dachs Verlag, 2002.
- Hiller, Helmut und Füssel, Stephan: Wörterbuch des Buches. 6. Auflage. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag, 2002. ISBN 3-465-03495-3
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