Faustriemen

Faustriemen
Faustriemen an einem Säbelgriff

Der Faustriemen (französisch dragonne) ist ein am Bügel einer Hiebwaffe angebrachter Riemen, der um das Handgelenk des Kavalleristen geschlungen wird und mit Hilfe eines Schiebers befestigt ist. Der Faustriemen soll verhindern, dass die Waffe im Handgemenge verloren geht. Darüber hinaus erlaubt er dem Soldaten, von seiner Schusswaffe Gebrauch zu machen, ohne die Hiebwaffe vorher in die Scheide stecken zu müssen.

Im kaiserlichen Heer , der Reichswehr und der Wehrmacht diente der mit Troddeln in verschiedenen Farben versehene Faustriemen als Zierde am Seitengewehr und Unterscheidungsmerkmal von militärischen Einheiten. In diesem Sinne wurde der Faustriemen unter dem Namen „Troddel“ auch bei Infanterie-Einheiten getragen, während bei den Kavallerieverbänden und der Berittenen Artillerie die Bezeichnung Faustriemen beibehalten wurde. Als Merksatz für die Zuordnung der Farben gab es den Spruch:
Wir = weiß
rauchen = rot
gerne = gelb
billige = blaue
gute = grün
Brasil = braun

Der ursprüngliche Faustriemen der Offiziere und der Unteroffizier ab Feldwebel aufwärts war in den meisten Heeren mit Silber- oder Goldgeflecht versehen und wurde Portepee genannt.

Weblinks

Literatur

  • Friedrich Altrichter: Der Reserveoffizier, E.S. Mittler & Sohn, Berlin, 1938

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  • Faustriemen — Faust|rie|men 〈m. 4〉 Lederriemen am Bügel der Hieb od. Stichwaffe berittener Soldaten …   Universal-Lexikon

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  • Dienstgrade des Deutschen Heeres (Deutsches Kaiserreich) — Das Deutsche Kaiserreich verfügte über kein einheitliches Landheer. Vielmehr existierten die Armeen der vier größten Bundesstaaten (Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg) fort. Ausrüstung und Heeresorganisation orientierten sich jedoch am… …   Deutsch Wikipedia

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