Fehlerkosten

Fehlerkosten

Fehlerkosten sind bewerteter Verbrauch von Leistungen oder Gütern im gesamten Unternehmen, der durch Fehlleistungen und deren Auswirkungen entsteht. Fehlleistungen sind nicht geplant, wertmindernd, führen zu Nacharbeit oder sind wertvernichtend und führen zu Ausschuss[1]. Zumeist entstehen sie durch fehlerhafte Produkte oder Dienstleistungen, die nicht den vorgegebenen Kundenanforderungen entsprechen. Fehlerkosten sind qualitätsbezogene Kosten und bilden eine Qualitätskennzahl. Im Qualitätsmanagement werden sie als Teil der Qualitätskosten betrachtet.

Inhaltsverzeichnis

Direkte und indirekte Fehlerkosten

Direkte Fehlerkosten sind Kosten, die direkt durch die Unverkäuflichkeit des fehlerhaften Produktes entstehen. Sie stellen nur einen kleinen Teil der gesamten Fehlerkosten dar.

Indirekte Fehlerkosten bilden den weitaus größeren Kostenteil:

  • Operative Fehler(folge)kosten sind Kosten der Fehlerbehebung, z.B.
  • Strategische Fehler(folge)kosten
    • Imageprobleme
    • Verlust von Kunden oder Marktanteilen

Interne und externe Fehlerkosten

Interne Fehlerkosten treten noch im Unternehmen auf, also ohne dass der Kunde davon Kenntnis erhält. Sie erhöhen den erforderlichen Preis oder schmälern den Gewinn.

Externe Fehlerkosten treten auf, wenn der Fehler bereits als Qualitätsmangel den Kunden erreicht hat. Sie reduzieren den erzielbaren Preis (Preisnachlass, Garantiekosten, Rückrufaktion) und schmälern den Gewinn. Oft reduzieren sie die Nachfrage oder führen zum Verlust von Kunden (Imageschaden).

Steuerung mit Fehlerkosten

Fehlerkosten (Kosten der Unqualität) stellen eine Qualitätskennzahl dar, mit der im Rahmen des Qualitätsmanagements die Qualität der Produkte und Dienstleistungen gesteuert werden kann. Hierzu müssen den Fehlerkosten die Fehlerverhütungs- und die Prüfkosten gegenübergestellt werden. In der Summe ergeben diese 3 Kostenarten die Qualitätskosten. Da sich diese 3 Kostenarten gegenseitig beeinflussen (z. B.: steigere ich die Prüfkosten, so senke ich die Fehlerkosten), können Fehlerkosten nicht isoliert betrachtet (und optimiert) werden.

Um Fehler und Fehlerkosten möglichst vorbeugend auszuschließen, wird bei der Prozessplanung die FMEA eingesetzt.

Hohe Fehlerkosten sind ein Hinweis auf ungünstige und noch zu verbessernde Prozesse. Durch eine Fehler-Ursachen-Analyse werden die Störungen erforscht und danach wird der Prozess entsprechend umgestaltet.

Quellen

  1. Kamiske, G. F.; Brauer, J-P.: Qualitätsmanagement von A bis Z : Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements. 5. Auflage, München: Hanser, 2006.

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