- Fermi-Pasta-Ulam-Problem
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Das Fermi-Pasta-Ulam-Experiment untersucht das Schwingungsverhalten komplexer Systeme. Das überraschende Ergebnis dieses Experiments zählt zu den wesentlichen Beiträgen der Chaosforschung. Als eines der ersten Computerexperimente beeinflusste es das Verfahren der Simulation als Experimentiertechnik wesentlich.
Inhaltsverzeichnis
Versuchsanordnung
Dieses Experiment wurde im Sommer 1953 von Enrico Fermi, John R. Pasta und Stanislaw Ulam durchgeführt und 1955 in einem Bericht des Los Alamos National Laboratory publiziert. Es war eines der ersten Computerexperimente; die Versuchsordnung war ein im Computer, dem MANIAC I, simuliertes Modell. Untersucht wurde die Energie einer schwingenden Saite deren Verhalten mit einem nichtlinearen Teilterm (quadratisch und kubisch) beschrieben wird.
Erwartung
Bei einem linearen Schwinger stellen sich gleiche Zustände nach gleichen zeitlichen (oder örtlichen) Abständen wieder ein, es sind einzelne Frequenzen (Schwingungsmodi) bestimmbar. Bei nichtlinearer Kopplung erwartete Fermi ein ergodisches Verhalten: die bestimmende Frequenz schwächt sich in ihrer Auswirkungen ab, alle Modi können gleich angeregt werden -> die Anordnung verhält sich zufällig.
Ergebnisse
Statt des zufälligen stellt sich ein fast periodisches (quasi-periodisches) Verhalten ein. Daraus wird gefolgert:
- viele nicht-lineare Gleichungen sind exakt lösbar.
- Ergodisches Verhalten kann von der Anfangsenergie abhängig sein.
Der kontinuierliche Grenzfall wird durch die sogenannte Korteweg-de-Vries-Gleichung beschrieben.
Neben diesen Erkenntnissen zur Komplexität nichtlinearer Systeme ist die Benutzung eines Computers zur Untersuchung mechanischer und physikalischer Vorgänge eine Pioniertat.
Literatur
- E. Fermi, J. Pasta, S. Ulam, Studies of Nonlinear Problems, Document LA-1940 (May 1955)
- Weissert, Thomas P., The Genesis of Simulation in Dynamics: Pursuing the Fermi-Pasta-Ulam Problem. New York[u.a.], Springer, 1997
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