Al-Itihaad al-Islamiya

Al-Itihaad al-Islamiya

al-Ittihad al-Islami (abgekürzt AIAI; arabischالاتحاد الإسلامي‎, DMG al-Ittiḥād al-Islāmīy, „Islamische Union“; fälschlich auch Al-Itihaad al-Islamiya) war eine fundamentalistische islamische Organisation in Somalia, der Terrorismus und Verbindungen zu al-Qaida vorgeworfen wurden. Sie war ab den späten 1980er Jahren vorwiegend in der Region Gedo in Südwestsomalia aktiv, ferner auch in Nordostsomalia (Puntland) und in der Somali-Region Äthiopiens.

Die Organisation wurde Ende der 1980er Jahre aus islamischen Studiengruppen und Gruppen der Muslimbruderschaft in Somalia gegründet, deren Führungspersönlichkeiten meist in Saudi-Arabien ausgebildet worden waren und Anhänger der Salafiyya waren.

Anfang der 1990er Jahre wurde al-Ittihad al-Islami von Geschäftsleuten aus Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten finanziert. Diese Geldmittel ermöglichten es ihr, Schulen und soziale Einrichtungen zu betreiben und dadurch zeitweise großen Zulauf zu gewinnen. Als es jedoch zu Streitigkeiten zwischen AIAI und den traditionell bedeutenden somalischen Clans kam, unterstützten selbst AIAI-Mitglieder eher ihre Clans.

Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 betrachten die USA AIAI als terroristische Organisation mit möglichen Verbindungen zu al-Qaida. Die Terroranschläge 1998 auf die US-Botschaften in Nairobi und Dar es Salaam sollen von Somalia aus gesteuert worden sein. Auch wurde vermutet, dass Somalia als Standort von Terroristen-Trainingslagern oder gar als Zufluchtsort für Osama bin Laden dienen könnte. Raas Kaambooni wurde als möglicher Standort solcher Camps genannt. Im Zusammenhang mit diesen Verdächtigungen setzten die USA 2001 die Schließung des Geldüberweisungsinstituts Al-Barakat durch. AIAI-Führer Gouled Hassan Dourad ist als mutmaßlicher Terrorist in Guantánamo inhaftiert.

Äthiopien wirft AIAI Bombenanschläge in Addis Abeba vor und ging deswegen 1992–1996 militärisch gegen die Organisation vor.

So war AIAI Berichten zufolge seit 1996 weitgehend inaktiv und nicht mehr zu militärischen Aktionen imstande. Sie lebte jedenfalls insofern fort, als Gegner der 2000 gebildeten Übergangsregierung Somalias, insbesondere Hussein Mohammed Farah, der Übergangsregierung und deren Mitgliedern Kontakte zu AIAI/al-Qaida unterstellten, um sie in Misskredit zu bringen.

Elemente der früheren AIAI flossen auch in die Union islamischer Gerichte ein. Zu den Führern der AIAI gehörte u. a. Hassan Dahir Aweis, der heute als Vertreter des extremistischen Flügels der Union gilt.

Quellen


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