- Äthiopien
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የኢትዮጵያ ፌዴራላዊ ዲሞክራሲያዊ ሪፐብሊክ (Amharisch)
yä-Ityop̣p̣əya Federalawi Dimokrasiyawi Ripäblik (Transliteration)
Demokratische Bundesrepublik ÄthiopienFlagge Wappen Amtssprache Amharisch Hauptstadt Addis Abeba Staatsform Parlamentarische Bundesrepublik Regierungsform Parlamentarische Demokratie Staatsoberhaupt Präsident
Girma Wolde-Giorgis (seit 8. Oktober 2001)Regierungschef Premierminister
Meles Zenawi (seit August 1995)Fläche 1.104.300 km² (Quelle: CIA 2010) km² Einwohnerzahl 88.013.491 (Quelle: CIA 2010) Bevölkerungsdichte 72 Einwohner pro km² Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 390 US-Dollar (nominal 2009)[1] Human Development Index 0,414 (171.) Währung 1 Äthiopischer Birr = 100 Santim
1 € = 23,47 ETB
100 ETB = 4,26 €
(Stand: 1. Nov 2011)
Inflation bei 17,2% (2007 geschätzt)Nationalhymne Wädäfit Gäsgeshi Wudd Ennate Ityop’ya Zeitzone UTC+3 Kfz-Kennzeichen ETH Internet-TLD .et Telefonvorwahl +251 Äthiopien (amharisch ኢትዮጵያ Ityop̣p̣əya, griechisch Αἰθιοπία) – zur Zeit des Kaiserreiches im Ausland auch als Abessinien bekannt, was als kultur-geographischer Begriff eigentlich nur das Hochland bezeichnet – ist ein Binnenstaat im Nord-Osten Afrikas. Er grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti. Äthiopien nimmt auf dem Human Development Index aktuell (Stand 2010) den Platz 157 (von insgesamt 182 Ländern, für die Informationen vorliegen) ein, hierbei hat es sich in den letzten Jahren durchschnittlich um einen Platz pro Jahr verbessert.
Äthiopien mit seinen historischen Vorgängern gilt als der älteste noch bestehende Staat der Welt, die Geschichte seiner Vorgängerstaaten Da'amot, Axum und das Kaiserreich Abessinien reicht bis ins 9. Jahrhundert v. Chr. zurück. Abgesehen von einer kurzzeitigen Besetzung vor und während des Zweiten Weltkrieges durch das damals faschistische Königreich Italien ist Äthiopien der einzige Staat Afrikas, der nie unter europäische Kolonialherrschaft gefallen war. Nach dem Weltkrieg modernisierte Kaiser Haile Selassie das Land teilweise. 1974 wurde die Monarchie gestürzt, das darauf folgende kommunistische Regime wird, unter anderem wegen einer teils von ihm verschuldeten Hungersnot, als eine der repressivsten Diktaturen Afrikas angesehen. 1991 stürzten die Rebellengruppen EPRDF, TPLF und EPLF unter Führung von Meles Zenawi die vom Ostblock unterstützte Militärdiktatur in einem Bürgerkrieg. Die EPRDF hat sich als Regierungspartei etabliert und regiert unter einem föderalen System weiterhin semi-autoritär.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Äthiopien ist das zehntgrößte Land in Afrika, es ist rund dreimal so groß wie Deutschland. Seine Grenzen sind 5.328 km lang und trennen das Land auf einer Länge von 349 km von Dschibuti, auf 912 km von Eritrea, auf 861 km von Kenia, auf 1.600 km von Somalia, auf 883 km vom Südsudan und auf 723 km vom Sudan.
Zwischen 1952 und 1993 hatte Äthiopien einen Zugang zum Meer, der jedoch mit der Unabhängigkeit Eritreas verloren ging.
Geologie
Die Landesnatur Äthiopiens nimmt innerhalb Afrikas eine Sonderrolle ein. Äthiopien ist neben Lesotho das am höchsten gelegene Land des Kontinents: 50 % seiner Fläche liegen höher als 1200 Meter, mehr als 25 % über 1.800 Meter, über 5 % erreichen gar Höhen über 3.500 Meter. Dennoch hat der größte Teil des Hochlandes Mittelgebirgscharakter. Hier herrscht gemäßigtes Klima vor. Die Hochlandsränder und die Einschnitte der Flüsse (Blauer Nil, Omo, Takaze) sind sehr steil ausgebildet.
Der Großteil Äthiopiens wird vom Hochland von Abessinien eingenommen; in diesem weitläufigen Hochgebirge liegt auch die Hauptstadt des Landes, Addis Abeba (2.370 m über dem Meeresspiegel). Höchster Berg des Hochlandes ist der Ras Daschan Terara (4.545 m); weitere dortige Viertausender sind der Talo (4.413 m), der Guma Terara (4.231 m) und der Guge (4.203 m). Durch die Mitte des Landes zieht sich in Nordost-Südwest-Richtung der Große Afrikanische Grabenbruch (der hier auch Abessinischer Graben genannt wird). Auf dessen südöstlicher Seite schließt sich das Somali-Hochland mit dem Deemtu (4.377 m) an. Die tiefste Landesstelle befindet sich mit 116 m unter dem Meeresspiegel in der Koba-Senke (oder Afar-Senke) am Karumsee westlich der Grenze zu Eritrea.
An Bodenschätzen bietet Äthiopien Mangan, Gold, Platin und Edelsteine.[2] Vorräte von Erdöl und Erdgas werden unter anderem in Gambela und in Somali vermutet.
Klima
Die klimatischen Unterschiede innerhalb von Äthiopien sind in erster Linie durch die Höhe bedingt, in den Tiefebenen ist es heiß und in den Hochebenen relativ kühl.
Man kann drei Klimazonen unterscheiden: die tropisch-heißen Gebiete bis 1.800 m, die warm-gemäßigte Zone von 1.800 bis 2.500 m sowie die kühle Zone über 2.500 m. In der Hauptstadt Addis Abeba, die auf ca. 2.400 m Höhe liegt, liegt die durchschnittliche Tagestemperatur mittags zwischen 8 und 24 °C.
In der tropisch-heißen Zone (Qolla) ist es durchschnittlich 27 Grad warm bei einer jährlichen Regenmenge unter 500 mm Niederschlag. Die warm-gemäßigte Zone (Woyna Dega) ist 22 Grad warm bei 500 bis 1.500 mm Niederschlag pro Jahr. Im Berggebiet (Dega, über 2.500 m) werden nur 16 Grad gemessen und die Regenmenge steigt bis 1.800 mm Niederschlag. Die Hauptregenzeit ist zwischen Mitte Juni und September, eine kleine Regenzeit gibt es zwischen Februar und März.
Gewässer
Der größte See ist der Tanasee. Im großen afrikanischen Grabenbruch gibt es viele meist vulkanische Seen. Der Shala ist der größte Kratersee und der tiefste des Landes. Der Langano ist wegen seines hohen Gehalts an Natriumhydrogenkarbonat[3] einer der wenigen Seen, in denen man baden kann, da er frei von Bilharzioseerregern ist.
Die wichtigsten Flüsse in Äthiopien sind der Akobo, der Awash, der Blaue Nil, der Juba, der Ganale, der Omo, der Tekeze und der Wabi Shebelle.
Flora und Fauna
Aufgrund seiner abwechslungsreichen Topographie, diversen geologischen Schichten und verschiedener klimatischer Verhältnisse ist Äthiopien die Heimat für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Von der Savanne über immergrüne Feuchtwälder bis hin zu Regionen mit alpinem Klima haben sich hier viele Lebensräume etabliert.
Äthiopien ist eines der acht Genzentren der Erde. Die äthiopische Flora umfasst ungefähr 7.000 höhere Pflanzenarten, von denen ungefähr zwölf Prozent endemisch sind. Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees und verschiedener Getreidearten, wie Teff, sowie der Zierbanane (Ensete). Über 20 verschiedene Kulturpflanzen stammen aus diesem Land.
Die Schirmakazie, der Baobab, Wacholder und der Maulbeerfeigenbaum sind typische Baumarten des Landes. Eines der großen Umweltprobleme Äthiopiens ist die Waldrodung, die dazu geführt hat, dass bereits Anfang des 20. Jahrhunderts viele dieser Arten in ihrem Bestand erheblich geschwächt waren. Eine Aufforstung mit schnell wachsenden Eukalyptusbäumen im Jahre 1905 hat dazu geführt, dass jene heutzutage den größten Teil der Bäume Äthiopiens ausmachen.
Unter den zahlreichen Tierarten sind 30 Säugetierarten (12 %) (unter anderem der äthiopische Wolf, die Sömmerringgazelle, der Dschelada und das Bergnyala), 23 Vogelarten (2,6 %) (unter anderem die Blauflügelgans, die Rougets Ralle und der Klunkeribis), 3 Reptilarten (3,9 %) und 17 amphibische Arten (31,5 %) endemisch.
Nationalparks
In Äthiopien gibt es seit dem Oktober 2005 insgesamt 9 Nationalparks. Der Nationalpark Simien Mountains gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Das Schutzgebietssystem wird durch etwa 100 weitere nationale Schutzgebiete mit unterschiedlichem Schutzstatus ergänzt.
Bevölkerung
Äthiopien hatte Mitte 2008 eine Bevölkerung von 79,1 Millionen. 16 Prozent der Menschen lebten in den Städten. 43 % der Bevölkerung waren unter 15 Jahre alt und nur 3 % über 65 Jahre. Eine äthiopische Frau bringt im Laufe ihres Lebens im Durchschnitt 5,3 Kinder zur Welt.[4]
Ethnien
Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 80 ethnischen Gruppen, deren Größe von mehreren Millionen bis zu wenigen Hundert reicht. Obwohl geographisch Afrika südlich der Sahara zugerechnet, ist das Land in seiner historischen und kulturellen Entwicklung stark von Einflüssen aus dem Nahen Osten geprägt.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird das Land auf der politischen und kulturellen Ebene von den Amharen dominiert. Obwohl sie offiziell nur rund 27 % der Bevölkerung stellen,[5] ist ihre Sprache, das Amharische, Amtssprache und vor allem in den Städten als Verkehrssprache weit verbreitet. Zusammen mit den Tigray, die ca. 6 %[5] der äthiopischen Bevölkerung ausmachen, siedelten sie traditionell als Bauern in den nördlichen Hochländern, dem Kernland des historischen äthiopischen Kaiserreichs. Amharen und Tigray können unter dem äthio-semitischen Begriff Habesha (Abessinier) zusammengefasst werden. Zum überwiegenden Teil sind sie Anhänger der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche.
Die zahlenmäßig größte Ethnie bilden allerdings die Oromo. Sie waren früher als „Galla“ bekannt, was auf Amharisch auch „heidnisch“ bzw. „nicht-christlich“ bedeutet;[6] diese Bezeichnung gilt heute als abwertend und veraltet. Die Oromo leben im Süden, Osten und Westen des Landes und stellen offiziell 34 % der Bevölkerung.[5] Viele Oromo sind Muslime, es gibt aber auch äthiopisch-orthodoxe sowie protestantische Christen unter ihnen. Die Oromo gehören zur kuschitischen Sprachgruppe. Zu dieser gehören auch die Somali (6,2 %[5]) und Afar (1,7 %[5]) in den Tieflandgebieten im Osten des Landes, die Agau (verschiedene Untergruppen im nördlichen Hochland, zusammen mehr als 1 %[5]) sowie die Sidama (4 %[5]), Hadiyya (1,7 %[5]) und andere im südlichen Hochland.
Zur omotischen Sprachgruppe im Südwesten Äthiopiens gehören Wolaytta (2,3 %), Gamo (1,5 %), Kaffa (1,2 %) und zahlreiche kleinere Gruppen.[5]
Im Westen des Landes leben in den Grenzgebieten zum Sudan und Südsudan auch kleinere Minderheiten, die nilo-saharanischen Sprachen sprechen, wie die Berta (0,25 %), Gumuz (0,22 %), Anuak (0,12 %), Nuer (0,2 %) und Majangir (0,03 %).[5] Diese Volksgruppen leben zum Teil auch im Sudan bzw. Südsudan. Sie wurden früher von den Hochland-Äthiopiern abwertend Shanqella genannt. Sie sind meist von dunklerer Hautfarbe und gelten daher als „Schwarze“, während sich die Hochlandbewohner als „Rote“ betrachten.[7]
Sprachen
Siehe auch: Liste der Sprachen von ÄthiopienIn Äthiopien werden über 80 Sprachen gesprochen. Die Amtssprache auf der Bundesebene ist Amharisch, das zum (süd-)semitischen Zweig des Afroasiatischen gehört und als Muttersprache von etwa 19,8 Mio. Menschen gesprochen wird, als Zweitsprache von weiteren 4 Mio. Äthiopiern. Das kuschitische Oromo ist mit ca. 25,5 Mio. Sprechern die Sprache mit den meisten Sprechern. Allerdings ist die Sprecherzahl einzelner Sprachen oft ein Politikum und Angaben dazu daher mit Vorsicht zu genießen. Englisch ist Bildungssprache und wird in den Oberschulen als Unterrichtssprache verwendet. In einzelnen Bundesstaaten, deren Grenzen entlang von Sprachgrenzen gezogen wurden, dienen die regionalen Sprachen Oromo, Tigrinya, Somali, Afar und Harari als Arbeitssprache der Behörden; Amharisch ist neben der Region Amhara auch in den ethnisch und sprachlich gemischten Regionen Gambela, Benishangul-Gumuz und in der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker Arbeitssprache.[8] Weitere Sprachen wie Sidama und Kafficho werden lokal in den Grundschulen verwendet.
Die Sprachen Äthiopiens gehören – sehr ungleich verteilt – zwei großen Sprachfamilien an: dem Afroasiatischen (früher Semito-Hamitisch genannt) und dem Nilo-Saharanischen. Dabei entfallen fast 99 % auf das Afroasiatische, das in Äthiopien mit seinen Zweigen Semitisch (vorwiegend in der nördlichen Hälfte des Landes), Omotisch (im Südwesten) und Kuschitisch (im Süden, Westen und Osten) vertreten ist. Die Nilo-Saharanischen Sprachen (im Westen Äthiopiens, mit den Zweigen Nilotisch, Surmisch und Komuz) machen nur zwischen 500.000 und 1 Million Sprecher aus.
Religionen
So unterschiedlich wie die ethnische Zugehörigkeit ist auch die religiöse. Die wichtigsten Glaubensgemeinschaften sind die äthiopisch-orthodoxen Christen, die sunnitischen Muslime, verschiedene äthiopisch-evangelische Kirchen und Katholiken, Anhänger von Naturreligionen und Juden. Eine kleine Minderheit sind Protestanten und Katholiken, die Minderheit jüdischen Glaubens (Falascha, Beta Isra'el) ist mittlerweile fast komplett nach Israel ausgewandert.
Zur religiösen Zusammensetzung der Bevölkerung in Äthiopien gibt es widersprüchliche Angaben. Die vorläufigen Ergebnisse der letzten Volkszählung von 2007 geben folgende Zahlen: 62,8 % Christen – davon 43,5 % Äthiopisch-Orthodoxe (Census 1994: 50,6 %), 18,6 % Protestanten (1994: 10,2 %) und 0,7 % Katholiken – gegenüber 33,9 % Muslimen (1994: 32,8 %), 2,6 % Anhänger traditioneller Religionen (1994: 4,6 %) und 0,6 % Sonstige (z. B. Atheisten, 1994: 1,8 %).[5] In diversen Enzyklopädien, Nachschlagewerken und auf Webseiten mehrerer Außenministerien werden dagegen Zahlen angegeben, die teils stark von diesen offiziellen Angaben abweichen. Der Anteil der Christen bewegt sich dabei zwischen 40 % und 55 % und derjenige der Muslime schwankt zwischen 40 % und 50 %.[9] Dem vergleichsweise niedrigen Anteil an Muslimen an der Bevölkerung in den offiziellen Zahlen wird auch von wissenschaftlicher Seite Skepsis entgegengebracht:
The 1994 CSA census put the percentage of the Muslim population of Ethiopia at 32,8 %, however, this number is doubted by Muslims and many scholars alike. A percentage of ca. 45 % Muslims in Ethiopia […] is believed to be a more realistic estimate.[10]
Für die Glaubensgemeinschaft der Rastafari sind Kaiser Haile Selassie und das Land an sich von zentraler Bedeutung. Eine sehr kleine Gruppe von Anhängern dieser religiösen Bewegung lebt in Shashemene südlich von Addis Abeba (in Oromia), seitdem sich dort afrikanische Heimkehrer erst aus den USA, später aus Jamaika und dann aus der ganzen Welt niedergelassen haben.
Äthiopisch-Orthodoxe Kirche
Anfang des 4. Jahrhunderts verbreitete sich das Christentum in Äthiopien. Das Äthiopisch-Orthodoxe Christentum, das vor allem unter den Amharen und Tigray verbreitet ist, ist die historisch bedeutsamste Religion des Landes. Äthiopien zählt mit Armenien und Georgien zu den ältesten christlich geprägten Staaten der Erde.
Die äthiopische Kirche ist im Unterschied etwa zu den griechisch-orthodoxen, katholischen und protestantischen Kirchen miaphysitisch, das heißt, dass ihre Abspaltung vom westlichen Christentum auf dem Konzil von Chalcedon stattfand und sie somit nicht als eine orthodoxe Kirche im Sinne der dyophysitischen russisch- oder griechisch-orthodoxen Kirche gesehen werden kann. Sie steht somit den indischen Thomaschristen, den Armeniern, den Aramäern oder auch den ägyptischen Kopten nahe. Die religiöse Spaltung geht auf die Definition der Natur Christi zurück. Die miaphysitischen Kirchen vertreten die Lehre, dass Jesus nur eine göttlich-menschliche Natur hatte, während die Dyophysiten glauben, dass er je eine göttliche und eine menschliche hatte. Für diese Konfession sind die äthiopischen Rundkirchen typisch.
Protestanten und Katholiken
Rund 6 bis 10 Prozent der Äthiopier sind protestantisch oder katholisch.[11] Seit 1830 sind evangelische Missionare in Äthiopien unterwegs; von 1855–1868 war die Pilgermission St. Chrischona aus Basel in Zusammenarbeit mit dem anglikanischen Bischof Jerusalems mit meist deutschen Missionaren in Äthiopien tätig. Auf diese geht unter anderem eine protestantische Bewegung unter den jüdischen Beta Isra'el (sog. „schwarze Juden“) zurück. Die Hermannsburger Mission bemühte sich 1853–1857 um die Missionierung der Oromo, wurde aber erst im Jahre 1927 wirklich aktiv; eine erste deutsch-schweizerische Mission unter den Oromo gab es schon 1840 (in Shewa), später 1867 (Benishangul/Gubbe) und für längere Zeit mit einem gewissen Erfolg auf der Missionsstation in Balli, südlich Shewa, von 1872 bis 1886, geleitet von deutschen Missionaren der St. Chrischona Pilgermission aus Basel. Weiter gibt es Missionen aus Schweden, Norwegen, den USA und Dänemark. Der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören etwa 145.000 Personen an.[12]
Zurzeit gibt es folgende protestantische Kirchen in Äthiopien:
- Mekane-Yesus-Kirche
- Kale-Heywat-Kirche
- Meserete-Kristos-Kirche
- Mulu-Wengel-Kirche
Die Äthiopisch-Katholische Kirche ist eine mit der Römisch-Katholischen Kirche unierte Ostkirche. Sie wurde 1622 zur Staatskirche erhoben und 1636 wieder verboten, weil der von Rom entsandte Patriarch Alfonso Mendez den einheimischen Ritus durch den lateinischen ersetzte. Seit 1961 existiert wieder ein äthiopisch-katholisches Erzbistum Addis Abeba. Die Messe wird im alexandrinischen Ritus und in amharischer Sprache zelebriert.
Islam
Der Islam hat in Äthiopien eine mehr als tausend Jahre alte Geschichte. Seine kulturelle und historische Bedeutung ist damit der des Christentums vergleichbar.[13]
Der erste Kontakt des Islam mit Äthiopien fand schon zu Lebzeiten des Propheten Mohammed statt, als eine Gruppe von Muslimen im Jahr 615 nach Äthiopien floh und dort für mehrere Jahre Zuflucht fand. Ungefähr zwanzig der Muslime starben in Äthiopien.[14] Die freundliche Aufnahme der muslimischen Flüchtlinge durch den äthiopischen Herrscher soll den Propheten dazu veranlasst haben, das Gebot auszusprechen, die christlichen Äthiopier als einzige Nicht-Muslime vom Dschihad zu verschonen. Dieses Ereignis hat bis heute für die muslimischen Äthiopier eine identitätsstiftende Bedeutung. Ab dem 9. Jahrhundert entstanden mehrere islamische Fürstentümer und Staaten, vor allem im Osten und Südosten des Landes.[15] Durch die Eroberungen unter Menelik II. Ende des 19. Jahrhunderts wurden weite Regionen, die vornehmlich islamisch geprägt sind, Teil des modernen äthiopischen Staates.
Eine wichtige Rolle bei der Herausbildung des äthiopischen Islams spielten Sufibruderschaften (Tariqas), die vor allem in Harar, Wällo und Jimma Zentren islamischer Gelehrsamkeit gründeten.[16] Waren Muslime im modernen Äthiopien unter Haile Selassie lange Zeit unterdrückt, so erlangten sie ab der Derg-Periode die Gleichberechtigung. Seitdem werden beispielsweise die wichtigen islamischen Feste als nationale Feiertage gefeiert.
Heute sind weite Teile des Landes islamisch geprägt, so die Regionen Somali und Afar, Bale, Arsi, Teile der Gurage-Region, das östliche Wollo, die Harar-Region, die Jimma-Region, Ilubabor und Beni Shangul. Mindestens 34 % der Äthiopier sind Muslime, vor allem die Völker der Afar, Gurage und Somali und ein großer Teil der Oromo.
Judentum
Eine Sonderrolle spielen die Falascha, die äthiopischen Juden, deren Geschichte älter als der Talmud ist. Die Falascha, auch äthiopische Juden, Beta Isra'el (Haus Israel), ethnische Bezeichnung früher Kayla, sind eine vom israelischen Oberrabbinat als durch Zwang christianisierte Afrikaner ursprünglich jüdischen Glaubens definierte Gruppe.
Historisch haben sie sich im Mittelalter aus politisch-religiös verfolgten Agau-Gruppen entwickelt, unter anderem durch Rekonversion christlicher Mönche zu einem aus dem Alten Testament künstlich abgeleiteten Judentum. Ethnisch gehören sie zu einer alteingesessenen Bevölkerung Äthiopiens; ob es vor der Konversion der Kayla zu einer judaisierenden Religion (der aber wesentliche Elemente des Judentums fehlen) eine möglicherweise ältere, versprengte jüdische Gruppe gegeben hat, ist aufgrund gegenläufiger historischer Indizien zunehmend umstritten.
1975 wurden sie von den Rabbinern in Israel endgültig als Juden anerkannt. Mit einer geheimen Luftbrücke hatte Israel 1984 und 1991 mehr als 25.000 Falascha aus den Bergtälern zwischen Gonder und Aksum nach Israel ausgeflogen. Heute leben nur noch 3.800 Falascha in Äthiopien.[17][18]
Bildung und Gesundheit
Bildungswesen
In Äthiopien sind die meisten Menschen Analphabeten.[19] Bei Frauen ist dieser Anteil höher als bei Männern.[19]
Offiziell gilt in Äthiopien die Schulpflicht, sie wird jedoch nicht konsequent durchgesetzt.[20]
Gesundheitswesen
Siehe auch: AIDS in AfrikaDie Infektionsrate von AIDS lag 2006 bei ca. 6,6 % bei der erwachsenen Bevölkerung. Damit sind in Äthiopien etwa drei Millionen Menschen infiziert. Die Infektionsrate ist in urbanen Gebieten mit 13,7 % deutlich höher als in ländlichen mit 3,7 %. Am stärksten betroffen sind die 15- bis 24-Jährigen. 2006 waren etwa 1,2 Millionen Kinder in Folge der Krankheit verwaist.[21] Die hohen AIDS-Raten lassen sich unter anderem dadurch erklären, dass Sexualität in Äthiopien noch immer ein Tabu-Thema ist, über das man in der Familie nicht spricht.
Mehr als eine halbe Million Kinder wurden durch AIDS zu Waisen. Nach Angaben von UNICEF leben in Äthiopien mindestens 300.000 Kinder auf den Straßen der Städte. Dort sind besonders die Mädchen von Überfällen und Vergewaltigungen bedroht. Die Gefahr von Drogenmissbrauch und Erkrankungen an AIDS sind hoch.
2009 lag die Lebenserwartung von Frauen bei 51 Jahren, die von Männern bei 48 Jahren. Die Säuglingssterblichkeit pro 1000 Geburten lag bei 77 und die Müttersterblichkeit pro 100000 Geburten bei 720. Nur 6 Prozent der Geburten konnten medizinisch betreut werden.[4]
Soziale Lage
Hunger und Armut
Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.[22] Schätzungsweise 49 % der Bevölkerung sind unterernährt,[23] auch in „guten“ Erntejahren bleiben Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Ursachen des Hungers sind Dürre und Überschwemmungen – verschärft durch verbreitete Entwaldung und Erosion –, ein Bevölkerungswachstum um 2 Millionen jährlich in den letzten zehn Jahren, aber auch der Verfall der Kaffeepreise führte 2003 zu einem Anstieg des Hungers in manchen Landesteilen. Während Dürreperioden früher in Abständen von 25 bis 30 Jahren auftraten, kommt es mittlerweile in Abständen von vier bis fünf Jahren zu Dürren.
Die Nahrungsmittelhilfe wird zumeist aus dem Ausland eingeführt, während Nahrungsmittel aus Gebieten mit Überschüssen in Äthiopien selbst wegen der mangelhaften Infrastruktur nur schwer in hungerbetroffene Landesteile transportiert werden können. Die Abhängigkeit von auswärtiger Hilfe und ihre problematischen Folgen tragen ebenfalls ihren Teil zum Hungerproblem bei und sollen mit längerfristig angelegten Entwicklungsstrategien der äthiopischen Regierung und internationaler Hilfsorganisationen verringert werden.[24][25]
Zugang zu sauberem Trinkwasser, seit 2010 ein Menschenrecht der UNO, besitzt laut WHO und Unicef nicht einmal jeder zweite äthiopische Bürger.[26]
Kinderarbeit ist weit verbreitet: 58,1% der Jungen und 41,6% der Mädchen zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten regelmäßig, die überwiegende Mehrheit (95 %) in der familiären Landwirtschaft.[27][28] In den großen Städten leben mehrere Hunderttausend Straßenkinder.[29]
Kriminalität
Während viele afrikanische Länder mit einer sehr hohen Rate an gewaltsamer Kriminalität (wie zum Beispiel Mord, Raubmord oder Vergewaltigung) zu kämpfen haben, ist dies in Äthiopien eher unüblich. Zwar sollten bestimmte Gebiete des Landes, so zum Beispiel die Somali- und die Afar-Region, nicht unbedingt von Touristen bereist werden, aber ansonsten kann man sich im ganzen Land frei und ohne Gefahr für Leib und Leben bewegen.
Ein anderes Bild zeigt sich allerdings, wenn es um Kleinkriminalität geht. Taschendiebstahl ist besonders in der Hauptstadt verbreitet. Auch Trickbetrügereien sind an der Tagesordnung. Häufig werden zum Beispiel Touristen von „netten Studenten“ zu einer Kaffeezeremonie eingeladen, worauf ihnen dann hohe Rechnungen präsentiert werden. In Addis Abeba sind vor allem die Gebiete um die großen Hotels (Churchill Road, Masqual Square) und der Mercato betroffen.
Geschichte
Das östliche Afrika wird von der überwiegenden Mehrheit aller Paläanthropologen als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Lange bevor es Schrift gab oder eine Überlieferung, auf die wir uns heute beziehen können, gab es auf dem Gebiet des heutigen Äthiopiens Vormenschen und frühe Vertreter der Gattung Homo. Zahlreiche Überreste solcher Vormenschen (zum Beispiel Australopithecus afarensis) wurden in Äthiopien gefunden („Lucy“ 1974 in Hadar; DIK 1-1 (genannt „Selam“) 2000 in Dikika).
Antikes Reich von Aksum
Als eines der bedeutenden „Weltreiche“ (so der Prophet Mani) in der Zeit der Spätantike gilt das nordäthiopische Reich von Aksum (auch Axum), das eines der ersten christlichen Königreiche der Welt war. Es beherrschte (allerdings nur kurzzeitig) auch Teile der südlichen arabischen Halbinsel und des Nordsudans, nicht aber Teile des heutigen Südäthiopien. Wie lange auch Teile des heutigen Sudan südlich von Atbara unter aksumitischer Herrschaft standen, ist umstritten; wahrscheinlich beschränkte sich diese kurzzeitig im 4. Jahrhundert etablierte Herrschaft auf zeitweilige Tributzahlungen. Mit der Ausdehnung des Islam im 7. Jahrhundert (Islamische Expansion) wurde die äthiopische Christenheit vollständig vom Einfluss der europäischen Kirche abgeschnitten.
Kontakte zu Europa
1493 erreichte der Portugiese Pedro de Covilhão den Hof des Negus. Er sollte für ein portugiesisch-äthiopisches Bündnis werben, da Portugal zu dieser Zeit begann, seine Herrschaft im Indischen Ozean aufzubauen. 1543 unterstützten portugiesische Hilfstruppen unter dem Sohn von Vasco da Gama, Cristovão da Gama, die Äthiopier auf Hilferuf des Negus gegen die Truppen des Ahmed Graññ vom Sultanat Adal, denen sie eine vernichtende Niederlage beibrachten. Ihr Vorhaben, das Land zum Katholizismus zu bekehren, scheiterte jedoch.
Im Zuge des Kolonialismus hatte sich Äthiopien immer wieder der Einflussnahme europäischer Mächte zu erwehren, zunächst unter Kaiser Tewodros der Britischen Äthiopienexpedition von 1868, dann am Ende des 19. Jahrhunderts des Einflusses der Italiener und ihrer Kolonie Eritrea. Trotz der technisch überlegenen, modernen Waffen der italienischen Armee schlugen die Äthiopier 1896 unter Kaiser Menelik II. mit Hilfe Großbritanniens die italienischen Invasoren zurück (Schlacht von Adua). Dieses Ergebnis gilt bis in die Gegenwart als wichtiger Sieg einer afrikanischen gegen eine europäische Armee und wurde in der Folgezeit fester Bestandteil des äthiopischen Nationalbewusstseins.
Abessinisches Kaiserreich
Siehe auch: Liste der Kaiser von ÄthiopienAuf die Sicherung der Unabhängigkeit folgten Eroberungen im Süden, Osten und Westen des heutigen Staatsgebietes. Die neueroberten Gebiete fielen unter ein archaisch-feudales System der Landnahme.
Im Jahre 1931 erließ der Kaiser Haile Selassie die erste Verfassung des Landes. In der Zwischenkriegszeit trat Äthiopien dem Völkerbund bei. 1935 kam es zu einem weiteren italienischen Angriff unter Mussolini (Italienisch-Äthiopischer Krieg (1935–1936)). Nur mit massivem Einsatz von Giftgas auch gegen die Zivilbevölkerung gelang es den Italienern, bis zur Hauptstadt Addis Abeba vorzustoßen. Obwohl die italienische Armee die Oberschicht des Landes mit Massenerschießungen zu vernichten versuchte, gelang es ihr zu keinem Zeitpunkt, das ganze Land zu kontrollieren. Kaiser Haile Selassie wurde vorübergehend vertrieben. Zwischen 1935 und 1941 fielen zwischen 350.000 und 760.000 Äthiopier dem italienischen Expansionsdrang zum Opfer, das waren zwischen fünf und zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Während ihrer kurzen Herrschaft in Äthiopien führten die Italiener ein System der Rassentrennung ein, das in der Folge von Südafrika unter der Bezeichnung Apartheid übernommen wurde. Die italienische Herrschaft über die Kolonie Italienisch-Ostafrika, welche aus dem besetzten Äthiopien, Italienisch-Eritrea, Italienisch-Somaliland und Oltre Giuba bestand, endete im Zweiten Weltkrieg. Die Italiener wurden besiegt, als britische Truppen Äthiopien eroberten und der äthiopische Kaiser Haile Selassie im Mai 1941 wieder in Addis Abeba einzog.
Anfang der 1970er Jahre geriet das Kaiserreich in eine schwere Krise. Die verarmten Bauern litten unter den Abgaben an die Großgrundbesitzer, das aufstrebende Bürgertum Addis Abebas sah sich in seinen politischen Entfaltungsmöglichkeiten eingeengt. Die Inflation infolge der Dürrekatastrophe von 1973 und der Ölkrise löste Massendemonstrationen von Studenten und Streikwellen aus. Schließlich revoltierten zu Beginn des Jahres 1974 auch Teile der äthiopischen Armee. Haile Selassie wurde am 12. September 1974 gestürzt.
Sozialistische Militärdiktatur 1974-1991
Das Militär bemächtigte sich schnell der Revolution, ein Militärverwaltungsrat übernahm unter Führung von Major Mengistu Haile Mariam die Macht. 1975 wurde die Monarchie abgeschafft und das Land zu einer sozialistischen Volksrepublik.
Es folgten bald militärische Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten. So wurde 1977/1978 im Ogadenkrieg mit Unterstützung der Sowjetunion und Kubas eine Invasion Somalias abgewehrt. Aufgrund der übermäßigen Repression gegen die Zivilbevölkerung erhielten Separatisten in Eritrea immer mehr Zuspruch. In Tigray war die Volksbefreiungsfront von Tigray aktiv, und auch im Süden und Osten des Landes gab es bewaffnete Widerstände gegen die Regierung.
1984 gelangte Äthiopien unter der Äthiopischen Arbeiterpartei durch eine Reportage des BBC-Fernsehens in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Über Jahre ausbleibende Niederschläge in der Sahelzone führten in zwanzig afrikanischen Ländern zu Missernten und Hungersnöten. Auch wegen des anhaltenden Bürgerkrieges war Äthiopien am schlimmsten von dieser Katastrophe betroffen. Die Hungersnot in Äthiopien 1984–1985 forderte eine halbe bis eine Million Opfer.
1991 kollabierte das Regime schließlich. Eine politische Koalition aus verschiedenen Befreiungsbewegungen, die Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker, übernahm die Macht und führte ein föderatives System mit autonomen Regionen für die größten Völker ein. Diese Koalition unter Führung der Volksbefreiungsfront von Tigray demokratisierte das Land und hat seither die Macht.
Spannungen mit Eritrea
Unter der neuen Interimsregierung Meles Zenawis erlangte Eritrea im Mai 1993 nach fast dreißig Jahren Krieg die Unabhängigkeit. Grenzstreitigkeiten und vermutlich auch ökonomische Zwiste führten 1998 jedoch erneut zum Krieg der beiden Länder. Nach Bombardements der äthiopischen Luftwaffe auf die eritreische Hauptstadt Asmara und einer Invasion äthiopischer Bodentruppen zogen sich die äthiopischen Bodentruppen kurz vor Asmara stehend zurück. Somit ging aus dem Krieg keine Konfliktpartei siegreich hervor. Der Konflikt wurde durch den Friedensvertrag von Algier im Dezember 2000 beendet, dem zufolge die Blauhelm-Soldaten der United Nations Mission in Ethiopia and Eritrea (UNMEE)[30] den (fragilen) Frieden überwachen. Am 13. April 2002 gab die unabhängige Grenzkommission eine endgültige Empfehlung zur Beilegung der Streitigkeiten ab (Eritrea Ethiopia Boundary Commission, EEBC).[31] Ein Jahr nach der Bekanntmachung lehnte Äthiopien diese jedoch mit der Begründung ab, die Stadt Badme, die auslösender Streitpunkt des Krieges gewesen war, solle anders, als von der Kommission vorgeschlagen, auch weiterhin zu Äthiopien gehören. Seitdem herrscht zwischen beiden Kriegsparteien ein unruhiger Frieden.
Politik
Politisches System
Vor 1974 war Äthiopien eine absolute Monarchie. Der letzte Monarch war Haile Selassie.
Nach dem Sturz des Kaisers bemächtigt sich das Militär der Revolution, ein Militärverwaltungsrat, der sog. Derg, übernimmt unter Führung von Major Mengistu Haile Mariam die Macht. 1975 wird die Monarchie abgeschafft und das Land mit sowjetischer Hilfe zur sozialistischen Volksrepublik umgebaut. Im monoparlamentarischen Äthiopien wurden politische Gegner und religiöse Gemeinschaften verfolgt.
Äthiopien ist seit 1991 eine föderale Republik (1995 durch die Verfassung bestätigt). Das Staatsoberhaupt wird vom Parlament (Shengo) als Staatspräsident gewählt und hat vorwiegend repräsentative Aufgaben. Der Chef der Regierung ist der Ministerpräsident, der die Mitglieder des Ministerrats ernennt und normalerweise Vertreter der stärksten Partei im Parlament ist. Das Parlament besteht aus zwei Kammern: dem Bundeshaus (Yefedereshn Mekir Bet) mit 198 Sitzen und dem Volksrepräsentantenhaus (kurz genannt Parlama) mit 548 Sitzen (die Mitglieder werden direkt vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt). Die höchste juristische Instanz ist der Oberste Gerichtshof in der Hauptstadt Addis Abeba, daneben wacht der Verfassungsrat über die Einhaltung der Bundesverfassung.
Innenpolitische Konflikte
Siehe auch: Liste der politischen Parteien in ÄthiopienZwischen den zahlreichen ethnischen Gruppen Äthiopiens kommt es immer wieder zu bewaffneten Konflikten um Landnutzungsrechte und Rechtsstreitigkeiten. Fördernd wirkt sich hier vor allem die weite Verbreitung von Schusswaffen im ganzen Land aus, die ihre Ursprünge im Bürgerkrieg hat. Besonders hervorzuheben sind hier die Konflikte der Afar mit den Somali, namentlich den Issa, die maßgeblich zur Herabsetzung der Widerstandsfähigkeit der Afar gegen Dürrekatastrophen beigetragen haben.[32] Im Westen des Landes bestehen in den Regionen Gambela und Benishangul-Gumuz Konflikte zwischen verschiedenen einheimischen Volksgruppen sowie Hochland-Äthiopiern, die vor allem in den 1980er Jahren dort angesiedelt wurden.[7]
Am 15. Mai 2005 fanden Parlamentswahlen statt. Aus diesen ging die seit 1991 regierende Koalition der Revolutionären Demokratische Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) als Sieger hervor. Die Opposition war vor allem in zwei Wahlbündnissen, der Koalition für Einheit und Demokratie (Qinijit) und der Vereinigten Äthiopischen Demokratischen Kräfte (UEDF), organisiert. Während die Qinijit behauptet, dass die Föderalisierung der Nationenbildung schade und den Hass zwischen den Völkern verstärke, wirft die UEDF der Regierung vor, dass sie in Wirklichkeit weiterhin zentralistisch regiert und die in der Verfassung verbriefte Föderalisierung kaum umgesetzt sei.
2007 intensivierten sich bei einem Aufstand im Ogaden in der Somali-Region die Konflikte zwischen der separatistischen Ogaden National Liberation Front (ONLF) und der äthiopischen Armee. Der äthiopischen Regierung wurde vorgeworfen, zeitweise Handel und humanitäre Hilfe für die Region „blockiert“ zu haben. Laut einem Bericht von Human Rights Watch habe die äthiopische Armee Zivilisten getötet, misshandelt und vergewaltigt, Dörfer zerstört, und die gesamte Bevölkerung in den Rebellengebieten einer Kollektivbestrafung unterzogen.[33] Die äthiopische Regierung wies diese Vorwürfe als Propaganda der ONLF zurück.
Die letzten Parlamentswahlen fanden im Jahr 2010 statt. Das Regierungsbündnis EPRDF erhielt zusammen mit den regionalen Regierungsparteien insgesamt 99,6 % und somit 545 der 547 Parlamentssitze im Volksrepräsentantenhaus. Die Opposition unter der Parteienkoalition Forum für Demokratischen Dialog (Medrek) erhielt lediglich einen Sitz, während unabhängige Kandidaten ebenfalls nur einen Sitz erhalten konnten. Anlässlich des von der Opposition vorgeworfenen Wahlbetrugs wurde der EPRDF vorgeworfen, dass sie autoritär regiere und die Opposition unterdrücke.[34]
Siehe auch: Äthiopische StreitkräfteAußenpolitik
Siehe auch: Diplomatische Vertretungen ÄthiopiensMitgliedschaft in Organisationen
Äthiopien ist in verschiedenen internationalen Organisationen und Gruppierungen Mitglied. Zu den wichtigsten zählen die Mitgliedschaften in den Vereinten Nationen (Gründungsmitglied 1945) und seinen Unter- und Sonderorganisationen, wobei die ECA (VN-Wirtschaftskommission für Afrika) ihren Sitz in Addis Abeba hat, der Afrikanischen Union (bis 2002 Organisation der Afrikanischen Einheit, deren Gründungsmitglied das Land 1963 war; Sitz Addis Abeba) und in der Weltbankgruppe, und IWF. Weiterhin in Regionalorganisationen wie der IGAD (Intergovernmental Authority on Development), der COMESA (Gemeinsamer Markt süd- und ostafrikanischer Staaten), und der Cotonou-Abkommen (Partnerschaftsabkommen der Europäischen Union mit den afrikanischen, karibischen und pazifischen Ländern). Das Land hat Beobachterstatus in der WTO.[35]
Grenzkonflikte
Äthiopien ist in zwei bilaterale Konflikte mit Nachbarstaaten verwickelt. Zum einen gibt es mit Eritrea Uneinigkeiten über den Grenzverlauf im Nordwesten der Provinz Tigray, die 1998 zum Eritrea-Äthiopien-Krieg geführt haben. Zum anderen kam es immer wieder zu Konflikten mit Somalia, da somalische Nationalisten die Somali-Region (Ogaden) im Osten Äthiopiens an ein Groß-Somalia angliedern möchten. Auch die Union islamischer Gerichte, die Mitte 2006 die Kontrolle über große Teile Somalias errang, verfolgte dieses Ziel. Mit der Begründung, dass Äthiopien die Einnahme seines Ostens und die islamistische Vereinnahmung seiner eigenen muslimischen Bevölkerung fürchtete, erklärte es der Union am 24. Dezember 2006 offiziell den Krieg. Seither sind äthiopische Truppen in Somalia stationiert und haben gemeinsam mit der Übergangsregierung Somalias die Union islamischer Gerichte zurückgedrängt. Hinweise, wonach Eritrea Waffen an Gegner der somalischen Übergangsregierung liefere und damit in Somalia ein eritreisch-äthiopischer „Stellvertreterkrieg“ ausgetragen würde, wurden von eritreischer Seite dementiert.
Menschenrechte
Laut einem Bericht, den Human Rights Watch (HRW) im Juni 2008 veröffentlichte, hat die äthiopische Armee in Ogaden als Teil einer groß angelegten Kampagne zur Aufstandsbekämpfung gezielt Hinrichtungen begangen, gefoltert und vergewaltigt.[36]
Laut Amnesty International schränken die 2009 erlassenen neuen Gesetze im Rahmen der Antiterrormaßnahmen die Rechte auf Vereinigungs- und Meinungsfreiheit und von Menschenrechtsgruppen im Land stark ein. Die im Gesetzestext unscharf definierten Terrorakte beinhalten auch Sachbeschädigung und die Störung der öffentlichen Ordnung. Das Strafmaß beträgt bis zu 15 Jahren Haft, auch die Todesstrafe ist möglich.[37]
Die traditionell verankerte Verheiratung minderjähriger Mädchen und weibliche Genitalverstümmelung sind zwar offiziell verboten, werden aber, besonders außerhalb größerer Städte, nach wie vor praktiziert.[38]
In Äthiopien ist Homosexualität nach wie vor illegal. Das Strafmaß liegt zwischen einem und zehn Jahren.[39] Stigmatisierungen, Tabuisierung, Marginalisierung und Diskriminierung sexueller Minderheiten sind in Äthiopien weit verbreitet. Menschen, die ihre Homosexualität offen zeigen, werden inhaftiert und sind in Haft schweren körperlichen Strafen und Folter ausgesetzt. Im Dezember 2008 forderten mehrere Kirchenführer, dass das Verbot von Homosexualität in der Verfassung aufgenommen werden soll. Kirchenführer der römisch-katholischen, äthiopisch-orthodoxen und protestantischen Kirche erließen in Addis Abeba eine Resolution, um Homosexualität, die als „höchste Form der Unmoral“ bezeichnet wurde, zu ächten. Gewalt und Übergriffe gegen Homosexuelle werden nicht geahndet; die Gewalt geht häufig von staatlicher Seite aus. Menschenrechtsaktivisten erhalten anonyme Drohungen und werden von der Polizei bedroht, wenn sie versuchen, Anzeige zu erstatten.[40][41]
Verwaltung
Gliederung
1991 wurden die historischen Provinzen aufgelöst, und Äthiopien wurde neu nach ethnischen Kriterien in Regionen oder Bundesstaaten eingeteilt (ethnischer Föderalismus). Die Provinz Eritrea trat nach einem Unabhängigkeitskrieg bis 1991 friedlich im Jahre 1993 aus dem Staatenbund aus. Seit 1998 gibt es neun eigenständige Regionen sowie zwei unabhängige Städte (Addis Abeba und Dire Dawa). Sechs der Regionen haben jeweils eine einzelne Volksgruppe als Titularnation (Tigray, Amhara, Oromia, Somali, Afar und Harar), die übrigen drei sind ethnisch gemischt und daher mehreren einheimischen Volksgruppen zugeordnet (Benishangul-Gumuz, Gambela und die Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker).
Städte
Die größten Städte seit dem 1. Januar 2005 sind: Addis Abeba 2.757.807 Einwohner, Dire Dawa 252.347 Einwohner, Adama (früher: Nazret) 214.034 Einwohner, Bahir Dar 168.929 Einwohner, Gonder 153.942 Einwohner und Mek'ele 151.752 Einwohner.
Siehe auch: Liste der Städte in ÄthiopienWirtschaft
Siehe auch: Gewerkschaften in ÄthiopienDer Außenhandel Äthiopiens besteht im Wesentlichen aus dem Export von Kaffee. Deutschland ist der größte Importeur von äthiopischem Kaffee. Äthiopien wurde als einem der afrikanischen Länder von dem Gruppe der Acht-Treffen im Jahre 2005 ein Großteil seiner Schulden erlassen.
Das Bruttosozialprodukt pro Kopf lag im Jahr 2000 bei 100 US-Dollar, kaufkraftbereinigt bei 660 PPP-$. Die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf zwischen 1999 und 2000 lag bei 3,0 %.
Gewerkschaften sind erlaubt, allerdings dominiert die staatliche Einheitsgewerkschaft Konföderation Äthiopischer Gewerkschaften das Arbeitsleben des Landes.
Landwirtschaft
Siehe auch: Fischerei in ÄthiopienDer Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt liegt bei 52 % (Stand: 2001).[42] Durch die ökologische Verschiedenartigkeit gibt es in Äthiopien unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzungssysteme.
- Nomadismus: Er existiert in allen Wüsten und Halbwüsten in den tieferen Lagen. Meistens treiben die Familien saisonal bedingt ihre Viehherden zwischen verschiedenen Weidegebieten hin und her. Ein Nomadismus, bei dem über Jahre weite Strecken zurückgelegt werden, ist selten. Inzwischen werden die Weideflächen knapper. Das liegt einmal an der zunehmenden Bevölkerung, aber auch an der Ausbreitung von kommerziellen Farmen wie beispielsweise in der Danakilebene. Dort verloren die Afar in den 1950/60ern ihre besten Weidegebiete entlang des Awash. Diese Farmen wurden 1975 verstaatlicht und teilweise vergrößert. Viele Afar arbeiten heute auf diesen Farmen oder betreiben selber Ackerbau.
- Semi-Nomadismus oder Transhumanz: Diese Landnutzung war früher bei vielen Oromovölkern weit verbreitet. Dabei werden mit einer Handhacke Felder bearbeitet, um Getreide anzubauen. Heute kommt diese Form der Landnutzung noch in einigen Teilen von Bale vor. Besonders in den letzten 100 Jahren wanderten vermehrt Menschen aus dem Norden in den Süden, nachdem Menelik II. den Süden erobert hatte. Der Pflug setzte sich immer mehr durch, da er eine intensivere Landnutzung möglich machte.
- Brandrodung: Diese Art der Landnutzung kommt in den Grenzgebieten zum Sudan vor. Der Busch wird gerodet und/oder abgebrannt. Große Bäume bleiben meist stehen. Der Boden wird dann gepflügt oder mit einer Hacke bearbeitet. Das Land wird so für drei bis fünf Jahre genutzt. Ist die natürliche Bodenfruchtbarkeit erschöpft, folgt eine Ruhezeit von 15 bis 25 Jahren, in der der Boden wieder von natürlicher Vegetation überwachsen wird. Die zunehmende Landknappheit zwingt die Bevölkerung ihre Felder in immer kürzeren Intervallen zu bestellen. Ohne die notwendigen Maßnahmen zum Ressourcenschutz ist eine langfristige Nutzung nicht mehr gewährleistet. In vielen Gebieten findet heute ein ähnlicher Prozess wie vor Jahrzehnten und Jahrhunderten im Norden Äthiopiens statt, der zu einer gewaltigen Zerstörung der Ökologie führte.
- Pflugbau: Im nördlichen Hochland begann der Mensch vor 7000 bis 8000 Jahren mit sesshaftem Ackerbau. Der Boden wird mit dem meist von Ochsen gezogenen Pflug bearbeitet. Die Saat wird breit ausgesät und mit dem Pflug eingearbeitet. Typisch sind Pflanzen, die sich generativ vermehren. Dazu gehören Getreide, Hülsenfrüchte und Ölsaaten. Die wichtigsten Anbaufrüchte sind Teff (dient nur in Äthiopien, Eritrea und Dschibuti der menschlichen Ernährung), Sorghum, Mais, Weizen, Gerste, Fingerhirse, Raps, Sesam, und Nuug (eine Ölpflanze, die nur in Indien und Äthiopien kultiviert wird). Die Bodenfruchtbarkeit wird durch Fruchtwechsel mit Leguminosen und einer mehrjährigen Brache erhalten. Auf hofnahen Feldern wird mit Tierdung gedüngt.
Tourismus
Reisen hat in Äthiopien eine lange Tradition, daher gibt es überall im Land, egal wie klein der Ort ist, sog. Hotels. Deren Standard ist, besonders in abgelegenen Gebieten, gewöhnungsbedürftig. In Nordäthiopien gibt es die Historische Route. Dort gibt es in jeder Stadt ein Hotel der staatlichen Hotelkette, die westlichen Standards gerecht wird. Alle Städte werden von der Ethiopian Airlines angeflogen. Sehenswürdigkeiten sind unter anderem Bahir Dar am Tanasee, (Blauer) Nil-Fall, Gondar/Gonder (barocke Schlossanlage), Nationalpark Simien Mountains, Axum (Kathedrale, Stelenfelder), Lalibela (Felsenkirchen), Awash-Nationalpark (mit Awash-Wasserfall), Langano-See, Dire Dawa (französisches Flair). Sehens- und erlebenswert ist auch Harar (90 Moscheen, Rimbaud-Haus, Weltkulturerbe).
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 5,36 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 4,678 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,0 % des BIP.[17] Die Staatsverschuldung betrug 2009 10,75 Mrd. US-Dollar oder 31,7 % des BIP.[17]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Infrastruktur
Die Verkehrsinfrastruktur kann nach wie vor als ungenügend bezeichnet werden. Insgesamt gibt es 26.053 Kilometer Überlandstraßen, davon jedoch nur 3.656 Kilometer befestigte Straßen, die sich durch die zerklüftete Landschaft ziehen. Allerdings wird derzeit massiv in den Ausbau der Straßen investiert, so etwa in die West-Ost-Verbindung zwischen dem Tana-See und der Stadt Weldiya. Daran beteiligt sind unter anderem chinesische Firmen.
Eine einzige 681 km lange meterspurige Eisenbahnlinie besteht, welche Addis Abeba mit Dschibuti verbindet. Die Bahnlinie ist in einem schlechten Zustand, deshalb hat die Europäische Kommission im Jahr 2003 einen Kredit von 40 Millionen Euro zur Instandstellung verabschiedet. Dieser Kredit wurde 2006, im Hinblick auf steigende Preise für Treibstoff und Stahl, auf 50 Millionen erhöht. Es besteht die Absicht (Oktober 2006), bald eine Bauunternehmung mit den Arbeiten zu betrauen, so dass die Arbeiten Anfang 2007 aufgenommen werden können. In Zukunft soll die Bahnlinie von einem privaten Betreiber übernommen werden. Der Binnenhandel wird durch die schlechten Verbindungen stark eingeschränkt. In der Regenzeit werden die kaum asphaltierten Transportwege unpassierbar und die Menschen oft wochenlang von den Märkten und von medizinischen Einrichtungen abgeschnitten. Die Straße, die den für Äthiopien wichtigen Seehafen in Dschibuti mit der Hauptstadt Addis Abeba verbindet, ist häufig überlastet.
Nur schrittweise kommt die Elektrifizierung voran. Nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung hat Anschluss an das Stromnetz. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) setzen die äthiopischen Behörden unter anderem auf den Ausbau der Wasserkraft.[44]
Das Telekommunikationsnetz in Äthiopien ist inzwischen gut ausgebaut. In allen regionalen Zentren gibt es öffentliche Telefone und oft auch Internetcafés, Cafés und Telefon-Shops. Die Preise für Telekommunikation, insbesondere für Anrufe ins Ausland, sind allerdings sehr hoch und liegen etwa bei 15 Birr/Minute für einen Anruf nach Deutschland. Internetverbindungen sind oftmals sehr langsam, so dass eine Nutzung kaum oder nur mit sehr viel Geduld möglich ist. Inzwischen gibt es in einigen Teilen des Landes auch ein Mobilfunknetz. Bisher gibt es Roaming-Abkommen mit dem Betreiber E-Plus und der Telekom. Eine äthiopische SIM-Karte kostet ca. 60 Birr (Stand August 2011) und kann auch von Ausländern in Telekommunikationsläden, Hotels oder direkt bei Ethiopian Telecom gegen Vorlage des Reisepasses erworben werden. Die Vorwahl äthiopischer Mobilfunknummern besteht aus den Ziffern 091 gefolgt von einer weiteren Nummer, die je nach Region unterschiedlich ist.
Kultur
Siehe auch: Medien in ÄthiopienÄthiopien blickt auf eine jahrtausendealte Tradition zurück. Es gilt nicht nur als die Wiege der Menschheit, sondern auch als Ursprungsland des Kaffees. Durch seine christlichen Traditionen und die historische Isolation unterscheidet es sich kulturell deutlich von den Staaten Schwarzafrikas. Dies äußert sich unter anderem in der Äthiopischen Küche.
Kunst
Äthiopien ist bekannt für seine Malerei. Diese ganz eigentümliche Kunstform hat eine lange Tradition und ist eng mit der bewegten Geschichte des Landes verknüpft. Die für Schwarzafrika untypische Malerei und die Anfertigung feiner Kunsthandwerksarbeiten haben ihre Wurzeln im alten nordafrikanisch-vorderasiatischen Kulturbereich. Sie hielten sich, eingebettet in der ungebrochen christlichen Tradition des Landes, bis heute. Mit Blick auf die rund zweieinhalb Jahrtausende alte Hochkultur-Geschichte darf Äthiopien als der einzige heute noch lebendige und deutlich sichtbare „Ausläufer“ der alten Mittelmeerzivilisation in Afrika bezeichnet werden.
Künstler Äthiopiens:
- Afewerk Tekle (auch: Afework Tekle, * 22. September 1932 in Ankober)
- Gebre Kristos Desta
Musik
Traditionell
Die in Fünftonskalen gespielte traditionelle Musik aus Äthiopien unterscheidet sich stark von den Melodien des übrigen Afrika. Gespielt wird sie von Azmari genannten Sänger-Poeten, die mit Liedern in Balladenform durch das Land ziehen, alte Geschichten verbreiten und zu aktuellen Themen Stellung beziehen. Sie begleiten ihre Preis- und Schmählieder meist in Tej bets (Gaststätten, in denen der Honigwein Tej ausgeschenkt wird) auf der Leier Krar, der einsaitigen gestrichenen Kastenspießlaute Masinko oder spielen gelegentlich die Flöte Waschint. Die ehrwürdige große Leier Beganna wird nur bei feierlichen religiösen Anlässen gespielt.
Modern äthiopisch
Neben den traditionellen Musikformen entwickelte sich ab den 1950ern vor allem in den Großstädten eine vitale Populärmusik, die verschiedene westliche und einheimische Stile miteinander verknüpfte. Als Grundlage dienten dabei neben den traditionellen Musikformen die Militärmusik der seit den 1920er Jahren sich zunehmender Beliebtheit erfreuenden Militärorchester, zu den bekanntesten und erfolgreichsten zählten die der Armee, der Polizei und der Kaiserlichen Leibwache. Neben diesen gab es allerdings auch Solisten wie den Saxophonisten Getatchew Mekurya, der traditionelle Gesangsstile auf sein Saxophonspiel anwandte und häufig mit Free Jazz-Saxophonisten wie Ornette Coleman und Albert Ayler verglichen wurde.
Diese bereits ungewöhnlichen Kombinationen erhielt in den 1960ern eine weitere Wendung, als durch Musiker wie Bizunesh Bekele westliche Stile wie Rhythm'n'Blues und Soul integriert wurden oder durch Mulatu Astatke Jazz und lateinamerikanische Musik. Von herausragender Bedeutung ist auch Tilahun Gesesse, der bis heute als „Stimme Äthiopiens“ gilt und in den 1960er Jahren vom Orchester der Kaiserlichen Leibwache begleitet wurde.
Auch in den 1970er Jahren setzte sich diese Entwicklung noch fort, Orchester wie die Wallias Band entwickelten in dieser Zeit Analogien zum frühen Funk eines James Brown. Mit dem Sturz des Kaisers und der beginnenden Militärdiktatur allerdings flüchtete die Mehrzahl der etablierten Künstler, durch diesen Aderlass und die restriktiven Bedingungen der Diktatur verlor die äthiopische Populärmusik ihr hohes Niveau. Bekannte Künstler dieser Zeit waren Ethio Stars, Roha Band und der Sänger Neway Debebe. Im Ausland zu großem Erfolg kam Aster Aweke, die ihre ersten Aufnahmen noch Mitte der 1970er in Addis Abeba machte, danach allerdings in die USA ging. Sie ist heute Äthiopiens international bekannteste Musikerin.
Weitere wichtige Künstler der sogenannten „Goldenen Jahre der äthiopischen Musik“ sind Mahmoud Ahmed, Alemayehu Eshete, Hirut Bekele, Ali Birra, Ayalew Mesfin, Kiros Alemayehu und Muluken Mellesse.
Seit 1994 hat das französische Label Buda Musique vor allem im Rahmen seiner Serie Ethiopiques rund 20 CDs klassischer äthiopischer Populärmusik veröffentlicht und damit zahlreiche Künstler erstmals im Westen vorgestellt.[45]
Spiele
Die ältesten Spielbretter (6.–8. Jahrhundert n. Chr.) des Spieles Mancala wurden im Nordwesten Äthiopiens, in Matara und Yeha, gefunden. Richard Pankhurst beschrieb 1971 insgesamt 103 Varianten dieses Spieles in Äthiopien. Eine ist beispielsweise Lamlameta und wird von den Konso gespielt. Äthiopien hat auch eine eigene Variante des Schachs hervorgebracht, Senterej. Dieses Spiel wird mindestens seit fünfhundert Jahren gespielt. Der wohl größte Unterschied zum bekannten Schach ist die Werera genannte Eröffnung, bei der die Spieler so schnell oder so langsam ziehen, wie sie wollen, ohne auf den Gegner zu warten.
Sport
Äthiopien hat eine lange Tradition von ausgezeichneten Langstreckenläufern und -läuferinnen. 20 Sportler aus Äthiopien gewannen 31 olympische Medaillen (14 Gold, 5 Silber, 12 Bronze; Stand 2004). Fußball und Volleyball zählen zu den beliebtesten Sportarten. Die äthiopische Fußballnationalmannschaft konnte allerdings nur in den 1960ern vorzeigbare Erfolge verbuchen (Gewinn der Afrikameisterschaft 1962 im eigenen Land) und gilt inzwischen als eine der schwächsten Mannschaften des afrikanischen Fußballverbandes.
Traditionelle Sportarten
Typische äthiopische Sportarten sind Genna, eine Form des Hockeyspiels, welches traditionell um die Zeit der äthiopischen Weihnacht - am 7. Januar - gespielt wird.
Auch Gugs, ein Reiterspiel, ist eine bekannte traditionelle Sportart in Äthiopien.
Bekannte Sportler
Kalender
Äthiopien hat eine eigene Zeitrechnung, den Äthiopischen Kalender. Er ähnelt dem Koptischen Kalender, ist ihm aber 276 Jahre voraus. Äthiopien ist das Land der 13 Monate („13 months of sunshine“), zwölf Monate zu je 30 Tagen und ein Monat mit fünf bzw. sechs Tagen (Schaltjahrsausgleich). Der Kalender ist gegenüber dem unter anderem in Europa gültigen Gregorianischen Kalender um knapp acht Jahre zurück. Das äthiopische Neue Jahr beginnt immer am 11. September. Da Äthiopien international unter anderem durch Bankwesen, Flugverkehr etc. verknüpft ist, besteht ein „Nebeneinander“ beider Kalender. Überall im Land sind Kalender erhältlich, die gleichzeitig beide aktuell gültigen Daten auflisten, beispielsweise entspricht der 7. August 2005 dem 1. Dezember 1997 E. C. (Ethiopian Calendar). Äthiopien rechnet auch die jeweilige Tageszeit anders: der Tag beginnt um 6 Uhr (europäische Rechnung), somit ist in Äthiopien morgens um 7 Uhr „die erste Stunde des Tages“ vorbei (1 Uhr in äthiopischer Zählweise), Mittagszeit ist somit um 6 Uhr äthiopischer Zählweise, 12 Uhr nach äthiopischer Zählweise ist 18 Uhr nach europäischer Rechnung (wegen der Zeitverschiebung aber schon um 15 Uhr MEZ).
Amharisch Oromo Koptisch Anfang Dauer Mäskäräm Fulbaana Tut 11. oder 12.¹ September 30 Tage Ṭəqəmt Onkoloolessa Babah 11. oder 12.¹ Oktober 30 Tage Həhdar Sadassa Hatur 10. oder 11.¹ November 30 Tage Tahsas Mudde Kiyahk 10. oder 11.¹ Dezember 30 Tage Ṭər Amajjii Tubah 9. oder 10.² Januar 30 Tage Yäkatit Guraandhala Amshir 8. oder 9.² Februar 30 Tage Mägabit Bitootessa Baramhat 10. März 30 Tage Miyazəya Ebla Baramundah 9. April 30 Tage Gənbot Caamsaa Bashans 9. Mai 30 Tage Sane Waxabajjii Ba'unah 8. Juni 30 Tage Hamle Adoolessa Abib 8. Juli 30 Tage Nähase Hagayya Misra 7. August 30 Tage Pagumen Qammee Nasi 6. September 5 oder 6¹ Tage ¹ vor Schaltjahr im Gregorianischer Kalender
² im Schaltjahr im Gregorianischer KalenderFeiertage
Als Feiertage werden in Äthiopien das Neujahrsfest (11. September), die christlich-orthodoxen Feiertage zu Ostern und Weihnachten sowie die islamischen Feiertage zum Ende des Ramadan und zum Opferfest gefeiert.
Datum Deutsche Bezeichnung Einheimische Bezeichnung Bemerkungen 7. Januar Orthodoxer Weihnachtsfeiertag Genna Islamisches Opferfest 'Īd ul-Adha veränderlicher Feiertag nach islamischer Zeitrechnung 19. Januar Erscheinung des Herrn Timket 2. März Tag der Schlacht von Adwa Ye'adowa B'al Geburtstag des Propheten Mohammed Mawlid an-Nabi veränderlicher Feiertag nach islamischer Zeitrechnung Orthodoxer Karfreitag Siqlet (Kreuzigung) veränderlicher Feiertag Orthodoxes Osterfest Fasika veränderlicher Feiertag Ostermontag (öffentlicher Feiertag) veränderlicher Feiertag 1. Mai Tag der Arbeit 5. Mai Patriotentag Arbegnoch Qen 28. Mai Nationalfeiertag Ende des Derg-Regimes 18. August Buhe 11. September Äthiopisches Neujahrsfest Inqut'at'ash 27. September Auffindung des Kreuzes Meskel Gedenken an die Christianisierung Äthiopiens Ende des Ramadan 'Īd al-Fitr veränderlicher Feiertag nach islamischer Zeitrechnung Filme zum Thema
- Äthiopien, Kaiserreich zwischen Gestern und Morgen Ein Film von Manfred Purzer und Makonnen Desta, BRD 1956
- Aufbruch zu neuen Ufern von Jörg Teuscher u.a.; Fernsehen der DDR 1980
- Adwa: An African Victory Ein Film von Haile Gerima, 1999, in englischer Sprache
- Alfred Ilg – Der weiße Abessinier Ein Film von Christoph Kühn, Schweiz 2003
- Kezkaza Wolafen Ein Film von Tewodros Teshome, 2003, in amharischer Sprache mit engl. Untertiteln
- Teza-Morgentau Ein Film von Haile Gerima, Äthiopien, USA / Deutschland / Frankreich 2008, 138 Min, englisches OmU
Literatur zum Thema
- Ulrich Braukämper: Islamic History and Culture in Southern Ethiopia. Collected Essays. Lit Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-5671-2.
- Martin Fitzenreiter, Katrin Hildemann: Äthiopien. Handbuch für individuelles Entdecken. Reise-Know-How-Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-8317-1544-2.
- Alain Gascon: La Grande Éthiopie, une utopie africaine. CNRS éditions, Paris 1995, ISBN 2-271-05235-1.
- Gerd Gräber, Angelika Gräber, Berhanu Berhe: Äthiopien, ein Reiseführer. Kasparek, Heidelberg 1997, ISBN 3-925064-21-4.
- Adolph Freiherr Knigge: Benjamin Noldmann's Geschichte der Aufklärung in Abyssinien oder Nachricht von seinem und seines Herrn Vetters Aufenthalte an dem Hofe des großen Negus, oder Priesters Johannes. Göttingen 1791, ISBN 3-598-51468-9. (microform)
- Dieter H. Kollmer, Andreas Mückusch (Hrsg.): Horn von Afrika. Wegweiser zur Geschichte. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 2007, ISBN 3-506-76397-0.
- Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935-1941. Orell Füssli, Zürich 2005, ISBN 3-280-06062-1.
- Gerhard Rohlfs: Meine Mission nach Abessinien, auf Befehl Sr. Maj. d. Dt. Kaisers im Winter 1880/81. Brockhaus, Leipzig 1883, Time Life Books, Amsterdam 1983, 1984 (Faks.), ISBN 90-6182-759-0.
- Walter Raunig (Hrsg.): Das christliche Äthiopien. Geschichte, Architektur, Kunst. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1541-1.
- Xavier vand der Stapen: Éthiopie, au pays des hommes libres. La Renaissance du Livre, Tournai 2004, ISBN 2-8046-0828-X.
- John Spencer Trimingham: Islam in Ethiopia. Oxford University Press, London 1952.
- Siegbert Uhlig (Hrsg.): Encyclopaedia Aethiopica, Bd 1-3ff. Harrassowitz, Wiesbaden 2003-2007ff, ISBN 3-447-04746-1.
- Edward Ullendorff: The Ethiopians. An Introduction to Country and People. Oxford University Press, Oxford 1960, ISBN 0-19-285061-X.
- Friedrich Heyer: Äthiopien. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Bd 1. de Gruyter, Berlin/New York 1977, S.572–596, ISBN 3-11-006944-X.
Weblinks
Wiktionary: Äthiopien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Äthiopien – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikimedia-Atlas: Äthiopien – geographische und historische KartenWikinews: Äthiopien – in den Nachrichten- Country Profile auf Webpräsenz Äthiopische Botschaft in Deutschland (englisch)
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Äthiopien
- Landeskundlichen Informationsseiten (LIS) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit: Äthiopien
- Ethiopia profile auf BBC News (englisch)
- Ethiopia – Dossier aus dem CIA World Factbook (englisch)
- Ethiopia – A Country Study – gemeinfreie Online-Ausgabe eines Buchs der Federal Research Division der US-Library of Congress von 1991
Einzelnachweise
- ↑ IMF 2008
- ↑ dpa vom 3. Oktober 2007
- ↑ Daniel Olago: The East-African Great Lakes, S. 472
- ↑ a b Länderdatenbank der deutschen Stiftung Weltbevölkerung "Äthiopien"; Stand 2009
- ↑ a b c d e f g h i j k Zentrale Statistikagentur (CSA): Summary and Statistical Report of the 2007 Population and Housing Census Results (PDF), (S. 16, 84–86, 111)
- ↑ Kane, Thomas Leiper. 1990. Amharic - English Dictionary, S. 1878
- ↑ a b John Young: Along Ethiopia's Western Frontier: Gambella and Benishangul in Transition, in: The Journal of Modern African Studies, Vol. 37/2, Juni 1999 (S. 321–346)
- ↑ Basisinformationen des äthiopischen Parlaments zu den Regionen, inklusive zu deren Arbeitssprachen
- ↑ beispielsweise Fischer Weltalmanach, einbändige Brockhaus-Ausgaben, Auswärtiges Amt, Französisches Außenministerium, Britisches Außenministerium Einige Quellen geben sogar eine muslimische Mehrheit an (Harenberg aktuell, Spiegel-Jahrbuch, mehrbändige Brockhaus-Ausgaben, Meyers Großes Länderlexikon, US-Außenministerium und selbst Radio Vatikan)
- ↑ H. Ahmed, A. Gori. Islam. In: Encyclopaedia Aethiopica,Vol. 3 He-N, 2007, S. 189
- ↑ Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Äthiopien
- ↑ 145.806 Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten laut Adventist Yearbook 2007, Seite 38
- ↑ John Spencer Trimingham: Islam in Ethiopia. Oxford University Press, London 1952.
- ↑ Emeri van Donzel und Gregor Schoeler: Hiǧra In: Siegbert Uhlig: Encyclopedia Aethiopica, Volume 3 He-N. Wiesbaden, Harrassowitz Verlag. 2007. 30-32.
- ↑ Ulrich Braukämper: Islamic History and Culture in Southern Ethiopia. Collected Essays. Lit Verlag, Münster 2002. ISBN 3-8258-5671-2
- ↑ Hussein Ahmed: Islam in nineteenth-century Wallo, Ethiopia. Revival, reform and reaction. Leiden, Brill. 2000.
- ↑ a b c d e CIA - The World Factbook - Ethiopia. Cia.gov. Abgerufen am 16. März 2009.
- ↑ The History of Ethiopian Jews. Jewishvirtuallibrary.org. Abgerufen am 16. März 2009.
- ↑ a b Human Development Report 2009: Äthiopien
- ↑ http://www.geo-reisecommunity.de/reisebericht/12818/1/AEthiopien-Die-Diva-unter-den-Afrikanischen-Laendern
- ↑ Gateway to Development Information, Juli 2006
- ↑ Äthiopien-Report des UN Office of the High Representative for the Least Developed Countries
- ↑ FAO 2001, bei WFP
- ↑ Jean Ziegler: Das Imperium der Schande, Teil III: Äthiopien – die Erschöpfung und die Solidarität
- ↑ Ethiopia’s food aid addiction in BBC News
- ↑ fr-online.de (PDF)
- ↑ US Department of Labor 2007
- ↑ http://www.dol.gov/ilab/media/reports/iclp/tda2004/ethiopia.htm
- ↑ http://www.unicef.de/projekte/aethiopien/aethiopien-kinder/
- ↑ unmeeonline.org
- ↑ pca-cpa.org (PDF)
- ↑ John Markakis: Anatomy of a Conflict: Afar & Ise Ethiopia. In: Review of African Political Economy, Vol. 30, No. 97: The Horn of Conflict (September 2003), S. 445–453
Yasin Mohammed Yasin: The Regional Dynamics of the Afar and Issa-Somali Conflict in the Horn of Africa: An Afar view, in: Wolbert G. C. Smidt, (Hrsg.): Discussing Conflict in Ethiopia. Conflict Management and Resolution: Proceedings of the Conference "Ethiopian and German Contributions to Conflict Management and Resolution", Addis Ababa, 11 to 12 November 2005, Afrikanische Studien 32, 2007, ISBN 978-3-8258-9795-6, S. 23–28 - ↑ Human Rights Watch: Collective Punishment – War Crimes and Crimes against Humanity in the Ogaden area of Ethiopia’s Somali Region (englisch)
- ↑ Tobias Hagmann: Äthiopien hungert nach Demokratie. In: Neue Zürcher Zeitung, 24. Mai 2010.
Human Rights Watch: „One Hundred Ways of Putting Pressure“, 24. März 2010 - ↑ Der Fischer Weltalmanach 2008, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-72008-8
- ↑ Human Rights Watch Ethiopia: Army Commits Executions, Torture, and Rape in Ogaden (in englischer Sprache)
- ↑ Amnesty International Länderreport Äthiopien 2010
- ↑ amnestyusa.org: Ethiopia
- ↑ www.unhcr.org/refworld/docid/4b9e03f92.html
- ↑ Bericht der schweizerischen Flüchtlingshilfe Äthiopien: Homosexualität 2010
- ↑ http://www.esma2007.webs.com/
- ↑ Weltentwicklungsbericht 2003 Wirtschaftsgeographie neu gestalten Verlag: Uno-Verlag, Bonn, S. 290 Tabelle 3
- ↑ Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
- ↑ The Reporter v. 23. Februar 2008, S. 9.
- ↑ Begleitheft zur Veröffentlichung Ethiopian Groove - The Golden Seventies, Paris, 1994, Buda Musique
Politische Gliederung AfrikasÄgypten1 | Algerien | Angola | Äquatorialguinea | Äthiopien | Benin | Botsuana | Burkina Faso | Burundi | Dschibuti | Elfenbeinküste | Eritrea | Gabun | Gambia | Ghana | Guinea | Guinea-Bissau | Kamerun | Kap Verde | Kenia | Komoren | Kongo (Dem. Rep.) | Kongo (Rep.) | Lesotho | Liberia | Libyen | Madagaskar | Malawi | Mali | Marokko | Mauretanien | Mauritius | Mosambik | Namibia | Niger | Nigeria | Ruanda | Sambia | São Tomé und Príncipe | Senegal | Seychellen | Sierra Leone | Simbabwe | Somalia | Südafrika | Sudan | Südsudan | Swasiland | Tansania | Togo | Tschad | Tunesien | Uganda | Zentralafrikanische Republik
Andere Gebiete:
Îles Éparses | Ilhas Selvagens | Kanarische Inseln | Mayotte | Plazas de soberanía (mit Ceuta und Melilla) | RéunionUmstrittene Gebiete:
Somaliland | Westsahara1 Liegt zum Teil auch in Asien.
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Äthiopien-Ohreule — Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung: Eulen (Strigiformes) Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae) Gattung … Deutsch Wikipedia
Äthiopien unter Menilek II. — Äthiopien unter Menilek II. Nachdem sich die Fürsten der äthiopischen Provinzen im 18. Jahrhundert weitgehend von der kaiserlichen Zentralgewalt unabhängig gemacht hatten, versuchten die Kaiser seit Theodor II. (1855 68), diese… … Universal-Lexikon
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