- Feuerleitung
-
Feuerleitung bezeichnet in der Militärtaktik, die Regelung des Feuerkampfes durch Feueraufträge, Feuerbefehle und Feuerkommandos.
Zweck der Feuerleitung ist die bestmögliche Ausnutzung der verfügbaren Feuerkraft aller Waffen. Von besonderer Bedeutung ist sie bei der Artillerie, die gewöhnlich nicht das Feuer des Einzelgeschützes kennt. Darüber hinaus ist aber auch beim Gefecht jeder anderen Truppe, vor allem der Kampftruppen, die Feuerleitung wenigstens zu Beginn des Gefechts üblich. Gegenstand und Inhalt der Feuerleitung sind die Zuweisung von Zielen für die einzelnen am Gefecht beteiligten Waffen und sofern sinnvoll die Anordnung, welche Munitionssorte zu verwenden ist.
- Feueraufträge gibt es hauptsächlich für den Feuerkampf der Artillerie und Mörser. Sie bestimmen die zu bekämpfenden Ziele und stellen Wirkungsforderungen mit festgelegten Begriffen. Sie können auch die Zeit, die Formen des Wirkungsschießens und den Munitionseinsatz festlegen.
- Feuerbefehle sind weder in Wortlaut noch Reihenfolge festgelegte Anordnungen an bestimmte Waffen, wann, wogegen und wie sie feuern sollen.
- Feuerkommandos sind weitgehend standardisierte Anweisungen für den Feuerkampf. Sie werden in der Ausbildung des Führungsnachwuchses gesondert gelehrt und folgen meist Merkwörtern. Ein gängiges Merkwort ist EREZA oder ERMEZA, das für Einheit, Richtung, (Munitionssorte), Entfernung, Ziel, Ausführung steht. Ausgeführt könnte ein solches Kommando lauten: "MG-Schütze, halblinks am Waldrand, 400 (Meter), geduckt gehende Schützen, FEUER"; wobei der angesprochene Schütze mit jeder zusätzlichen Information die entsprechenden Einstellungen an seiner Waffe vornimmt und auf das Ausführungskommando sofort feuert. (In Österreich bestehen Feuerkommandos aus dem Ankündigungskommando Feuerbefehl und dem Ausführungskommando, das schematisch dem Merkwort AREZA folgt, analog zu EREZA: Anruf, Richtung, Entfernung, Ziel, Ausführung.)
Siehe auch
Quellen
- HDv 100/900
- ZDv 3/11
Wikimedia Foundation.