- Feuerpferd
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丙午
Feuerpferd oder Feuer-Pferd (Bingwu (chinesisch 丙午 bǐngwǔ)) ist ein Begriff aus dem Bereich der chinesischen Astrologie und bezeichnet diejenigen Mondjahre, die durch eine Verbindung des dritten Himmelsstammes (丙 bǐng, Element Feuer und Yang) mit dem siebten Erdzweig (午 wǔ), symbolisiert durch das Pferd (馬 / 马 mǎ) charakterisiert sind.
Nach dem chinesischen Kalender tritt eine solche Verbindung alle 60 Jahre ein. Das letzte Feuerpferdjahr begann 1966 und dauerte wegen der Abweichung des chinesischen vom gregorianischen Kalenderjahr vom 21. Januar 1966 bis 8. Februar 1967.
Im Einflussgebiet der chinesischen Astrologie, das sich heute nicht mehr auf Bevölkerungsteile in Ostasien beschränkt, sondern infolge von Migration auch in der westlichen Welt ausgebreitet hat, gelten Feuerpferd-Jahre als besonders ereignisträchtig im guten wie auch und besonders im bösen Sinn, weshalb zum Beispiel das große Erdbeben von San Francisco im Jahr 1906 mit dieser Konstellation in Verbindung gebracht wurde.
Nach einer traditionellen, bis heute verbreiteten Vorstellung bringen Frauen, die in einem Feuerpferd-Jahr geboren werden, Unheil über die eigene Familie und über die ihres Ehemannes und gelten deshalb als besonders schwer zu verheiraten. Einer Untersuchung von Kanae Kaku zufolge kam es deshalb 1966 in Japan zu einem signifikanten Anstieg der Abtreibungsrate und der Sterblichkeitsrate weiblicher Neugeborener, die als Hinweis auf mögliche Fälle einer durch diesen Aberglauben motivierten Kindstötung zu bewerten sei.
Literatur
- Kanae Kaku: Increased induced abortion rate in 1966, an aspect of a Japanese folk superstition. In: Annals of Human Biology. 2, 2, 1975, ISSN 0301-4460, S. 11–15.
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