- Feuerspritze
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Eine Feuerspritze oder Handdruckspritze ist eine mit Muskelkraft betriebene Feuerlöschpumpe, welche zur Brandbekämpfung verwendet wird und nicht, wie landläufig oft angenommen wird, ein Strahlrohr zur Wasserabgabe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Feuerspritze wurde von Ktesibios im 3. Jahrhundert v. Chr. konstruiert.
Im antiken Rom gab es schon eine organisierte Feuerwehr, zu deren Ausrüstung neben Eimern, Äxten und anderem auch eine Feuerspritze gehörte, die nach dem Prinzip der Druckpumpe funktionierte. Wie viele Erfindungen der Antike musste auch die Feuerspritze neu erfunden werden. Dies gelang 1655 einem Nürnberger Zirkelschmied, bei dessen Konstruktion etwa 16–20 Mann mit einer Hebelstange das Wasser durch ein langes Holzrohr pumpten.
In früheren Zeiten bestand in allen Orten eine nachbarliche Löschhilfe. Diese umfasste im Falle eines Brandes den Einsatz aller Einwohner der betroffenen Gemeinde und der Nachbargemeinden. Brach in irgendeiner Gemeinde ein Feuer aus, so riefen ein paar schnelle Reiter Hilfe aus den Nachbardörfern herbei. Die einzige Einrichtung, mit der man das Wasser in die Glut schleuderte, war von alten Zeiten her der lederne Feuereimer.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Handdruckspritzen gebaut, sie waren sehr primitiv und nicht immer einsatzfähig. An ihrer Funktionstüchtigkeit hing alles, daher waren sie regelmäßig zu prüfen, entweder durch dazu eingeteiltes Personal oder im Rahmen von Übungen.
Leider waren diese Spritzen, im Volksmund häufig „Feuerspritzen“ gerufen, für die Dörfer in der Heimat Luxus, wenngleich die Regierung in Hannover unter dem 15. Oktober 1781 einleitend zu Papier brachte: „Bekanntermaßen hat Königliche Cammer seithero ganz beträchtliche Kosten zu Anschaffung brauchbarer in Noht-Fällen wirksamer Feuer-Sprützen bey allen Aemtern angewandt ...“[1]
Feuerspritzen gehörten im 19. Jahrhundert häufig zur Ausstattung der Feuerwehren. Die Norm sah zu dieser Zeit 1888 folgende Eigenschaften vor:
- 100 mm weite Zylinder
- bei 30 bis 35 Doppelhüben in der Minute eine Förderung von 170 bis 190 l Wasser
- 8 m Saughöhe
- 28 bis 29 m Strahlweite
- 23 m Strahlhöhe
- Verschraubung der Druckschläuche mit Normalgewinde
- Das Spritzwerk muss einem Wasserdruck von 12 kg auf den Quadratzentimeter drei Minuten widerstehen.
Mit der technischen Weiterentwicklung der Feuerlöschgeräte verloren die Feuerspritzen zunehmend ihre Aufgabe in der aktiven Brandbekämpfung. Heute sind jedoch noch viele Exemplare in Museen zu finden. Auch einige Feuerwehren pflegen noch ihre teils funktionstüchtigen Geräte.
Literatur
- Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006 ISBN 3-00-019837-7
Siehe auch
Weblinks
Commons: Feuerspritzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Feuerspritzen der Gießerei Heinrich Kurtz in Reutlingen und Stuttgart (PDF-Datei; 1,40 MB)
- Informationen zu Feuerspritze im BAM-Portal
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Blazek: Handdruckspritzen als Luxus auf dem Lande – 1864 erfolgte für Celle die Anschaffung einer Spritze „von neuer Invention mit ledernen Röhren“, Sachsenspiegel 21, Cellesche Zeitung vom 28. Mai 2011.
Kategorien:- Gerät zur Brandbekämpfung
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