Feuertal-Höhlensystem

Feuertal-Höhlensystem

Das Feuertal-Höhlensystem liegt im Toten Gebirge in Oberösterreich westlich von Bad Ischl. Das namengebende Feuertal (rund 1.500 m Seehöhe) nördlich des Schönbergs (auch Wildenkogel) wird auf einer Seite vom Ebenseer Hochkogel begrenzt. Das Höhlensystem ist eines der in den zentralen Nördlichen Kalkalpen zahlreich aufgeschlossen Karst-Höhlensysteme, die im Toten Gebirge und im Dachsteingebirge zahlreich vorkommen. Zusammen mit der Raucherkarhöhle bildet das Feuertal-Höhlensystem das Schönberg-Höhlensystem, mit insgesamt mehr als 120 km langen Gängen (Stand 2007) die längste Höhle der Europäischen Union.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckungsgeschichte

Entdeckt wurde die Höhle 1976 durch französische Höhlenforscher. Sie entdeckten die ersten tiefen Schächte und das erste von drei riesigen Horizontalsystemen. Kurze Zeit später erreichte man auch den anfangs tiefsten Punkt der Höhle (913 m unter dem Eingang), zu welchem man dann jahrzehntelang nicht mehr zurückkehrte. Anfangs wurden die Entdeckungen nur sehr mangelhaft dokumentiert, die Höhle hatte zu diesem Zeitpunkt „nur“ eine Länge von rund 6 km. Früh wurde bemerkt, dass ein Hauptgang der Höhle in Richtung Raucherkarhöhle führte, der Zusammenschluss wurde aber erst viel später entdeckt. Vor der Erforschung dieses Zusammenhangs wurde der Zusammenschluss mit der Altarkögerl-Höhle entdeckt, ebenfalls einer Eishöhle am Schönberg selbst. Weitere Forschungen bis 1990 ließen die Höhle schnell auf eine Gesamtlänge von etwa 20 km anwachsen. 2006 erfolgte dann eine Expedition zum tiefsten und damit tagfernsten Punkt der Höhle, auf 1.060 m unter dem Eingang.

Bis zur Entdeckung des Zusammenschlusses mit der Raucherkarhöhle war das Feuertal-Höhlensystem auf einer Länge von etwa 36 km vermessen. Die Gänge des Schönberg-Höhlensystems, das Raucherkar- und Feuertal-Höhlesystem zusammenfasst, liegen zum Teil in Oberösterreich und zum Teil in der Steiermark.[1] Es bleiben weiterhin viele Gänge und Schächte in teilweise sehr großer Tiefe unerforscht.

Heutiger Zugang

Leicht zu erreichen ist das Feuertal-Höhlensystem über die Ebenseer Hochkogelhütte. Einer der bekanntesten Einstiege ins Feuertal-Höhlensystem ist die Feuertal-Eishöhle, die von Ebensee aus leicht zu erreichen ist. Diese Eishöhle ist ein beliebtes Ausflugsziel. Über einen steilen Firnkegel gelangt man in die erste große, noch vom Tag erhellte Halle mit zwei Tagesschloten. Am südlichen Ende dieser Halle befindet sich die Fortsetzung in eine weitere Halle, an deren Ende das eigentliche Höhlensystem mit einem tiefer Schacht beginnt. Meist ist diese Fortsetzung komplett zugeeist, sodass oft tagelang auf ein Schmelzen gewartet werden muss, das nur im Sommer auftritt. Taut der „Verschluss“ jedoch auf, so gelangt man in die so genannte „Gustave-Abel-Halle“ und anschließend ins Hauptsystem, welches von der Eishöhle aus jedoch schwierig zu befahren ist.

Ein anderer, völlig neu entdeckter Eingang ist der so genannte „Separatistenschacht“. Damit können nun auch vorher abgelegene Teile der Höhle relativ leicht befahren werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Längste Höhle der EU entdeckt. Oberösterreich.ORF.at

Weblinks

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