Feuertang

Feuertang
Lyngbya majuscula
Systematik
Stamm: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
Klasse: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
Ordnung: Nostocales
Familie: Oscillatoriaceae
Gattung: Lyngbya
Art: Lyngbya majuscula
Wissenschaftlicher Name
Lyngbya majuscula
Harvey in Hooker ex Gomont, 1892 [1]

Lyngbya majuscula, auch bekannt unter dem englischen Namen fireweed[2] (deutsch „Feuertang“), ist eine Art der marinen Cyanobakterien, die aufgrund ihres thallösen Aufbaus zu den systematisch nicht näher verwandten Seetangarten gezählt wird. Sie ist über weite Teile der tropischen Meere verbreitet und ist vor allem in aktiven und ausbleichenden Korallenriffen sowie in geschützten Küstengebieten in großer Menge anzutreffen.

Inhaltsverzeichnis

Algenblüten und gesundheitliche Folgen für den Menschen

Lyngbya majuscula ist bekannt für großflächige Algenblüten, bei denen die Cyanobakterien in großen Mengen vorhanden sind. Sie produzieren eine Reihe von giftigen Stoffen, die bei Menschen und vielen anderen Tierarten gesundheitliche Folgen haben. Diese trivial als Seetangdermatitis zusammengefassten Symptome reichen von Hautjucken über Rötungen und großflächige Entzündungen und Bläschenbildungen bis hin zu Fieberanfällen und Atembeschwerden.[2]

Biotechnologie

Für die Art Lyngbya majuscula sind mehr als 200 bioaktive Stoffe nachgewiesen, wodurch sie ein großes Potential für biotechnologische Verwendungen bietet. Diese Anwendungen von Organismen aus dem Meer werden als Blaue Biotechnologie zusammengefasst.

Unter den Inhaltsstoffe finden sich beispielsweise Antibiotika, tumorinhibierende ebenso wie entzündungshemmende und antivirale Stoffe, die für die Herstellung von Arzneimitteln potenziell relevant sind. Intensive Forschung erfolgt zur Gewinnung von pilzhemmenden und zellgiftigen Inhaltsstoffen, darunter Laxaphycin A und B sowie Curacin A.[3] Bereits 1977 konnte das gegen Leukämien wirksame Debromoaplysiatoxin aus Lyngbya majuscula und der nahe verwandten L. gracilis gewonnen werden.[4]

Zitierte Belege

  1. Espinel Nadjejda: Lyngbya majuscula Harvey in Hooker ex Gomont, 1892. MarineSpecies.org
  2. a b Fireweed Fears Hosed Down, The University of Queensland
  3. A. M. Burja, E. Abou-Mansour, B. Banaigs, C. Payri, J. G. Burgess & P. C. Wright: Culture of the marine cyanobacterium, Lyngbya majuscula (Oscillatoriaceae), for bioprocess intensified production of cyclic and linear lipopeptides. Journal of Microbiological Methods 48 (2–3), 2002; Seiten 207–219. (Abstract
  4. Jon S. Mynderse, Richard E. Moore, Midori Kashiwagi and Ted R. Norton: Antileukemia Activity in the Oscillatoriaceae: Isolation of Debromoaplysiatoxin from Lyngbya. Science, New Series, Vol. 196, No. 4289 (29. April 1977); Seiten 538–540. (Abstract)

Literatur

  • Andrew Watkinson: Ecophysiology of the marine cyanobacterium, Lyngbya majuscula (Oscillatoriacea). Thesis submitted to the Department of Botany, University of Queensland, for the partial fulfilment of Bachelor of Science (Hons), 2000. (Volltext)
  • Moreton Bay Waterways and Catchments Partnership: Lyngbya Management Strategy. Queensland Government 2002. (Volltext)

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