Filago (Gattung)

Filzkräuter
Acker-Filzkraut (Filago arvensis)
Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales) Familie: Korbblütler (Asteraceae) Unterfamilie: Asteroideae Tribus: Gnaphalieae Gattung: Filzkräuter
Wissenschaftlicher Name
Filago
L..

Illustration des Gelblichen Filzkrautes (Filago lutescens).

Fruchtstände des Französischen Filzkrautes (Filago gallica).

Die Filzkräuter (Filago) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Beschreibung

Filago-Arten sind immer einjährige krautige Pflanzen. Sie wachsen aufrecht bis kriechend und erreichen je nach Art Wuchshöhen zwischen (selten nur 1 bis) 5 bis 40 cm. Bei vielen Arten sind alle Pflanzenteile behaart. Die wechselständig und meist spiralig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind mehr oder weniger ungestielt. Die Blätter sind oberseits mehr oder weniger kahl bis behaart, unterseits jedoch immer behaart, oft grauweiß filzig oder wollig. Die ganzrandige bis wellige Blattspreite ist spatelig, linealisch, lanzettlich bis mehr oder weniger rund, mit oder ohne aufgesetzter Spitze (wichtiges Bestimmungsmerkmal der Arten).

Einzeln oder zweit bis etwa 40 sitzen körbchenförmige Teilblütenstände in knäueligen Gruppen zusammengefasst in traubigen, trugdoldigen oder rispigen Gesamtblütenständen. Hüllblätter fehlen oder es sind ein bis vier ungleiche vorhanden; mit oder ohne Grannen (wichtiges Bestimmungsmerkmal der Arten). Die Blütenstandsböden sind zylindrisch bis keulenförmig und (selten zwei- bis) fünf- bis fünfzehnfach höher wie ihr Durchmesser misst. Es sind Spreublätter vorhanden. In den Blütenkörbchen stehen außen in drei bis acht Reihen (selten zwölf bis) meist 27 bis über 40 weibliche, fertile Blüten und in der Mitte meist zwei bis neun (ein bis elf) zwittrige, fertile Blüten (rein männliche Blüten gibt es nicht). Die Kronröhren enden in vier bis fünf Kronlappen.

Die eiförmigen, braunen Achänen, die sich aus den äußeren Blüten bilden besitzen oft keinen Pappus, die aus den inneren Blüten besitzen einen Pappus aus selten drei bis, meist 13 bis 31 in einem Ring zusammenhängenden Borsten.

Systematik und Vorkommen

Die Erstveröffentlichung der Gattung Filago erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, 927, 1199. Synonyme für Filago L. sind: Diaperia Nutt., Evacopsis Pomel, Evax Gaertn., Gifola Cass., Gifolaria Pomel, Oglifa Cass., Pseudevax Pomel ^[1].

Die Gattung Filago gehört zum Subtribus Filagininae O.Hoffm. aus der Tribus Gnaphalieae (Cass.) Lecoq & Juillet in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Die sechs nordamerikanischen Arten der Untergattung Oglifa werden heute in die Gattung Logfia Cass. eingeordnet.

Filago-Arten sind hauptsächlich im Mittelmeerraum (Nordafrika und Südeuropa) und im westlichen Asien verbreitet, außerdem kommen sie im restlichen Europa und auf Atlantischen Inseln vor. Einzelne Arten sind in einigen Regionen der Welt Neophyten, teilweise aggressive Invasive Pflanzen. Sie gedeihen in genügend feuchten Habitaten in ariden, semiariden, mediterranen, feucht-gemäßigten bis subtropischen Gebieten.

Die Filago-Arten sind relativ schwierig voneinander zu unterscheiden und außerdem alle . Einige Arten sind ziemlich selten und gehören in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den geschützten Arten auf den „Roten Listen“.

Es gibt heute etwa 12 bis 40 (früher 23 bis 46 Arten) in der Gattung Filzkräuter (Filago) ^[2]:

• Filago aegaea Wagenitz
• Filago anatolica (Boiss. & Heldr.) Chrtek & Holub
• Filago argentea (Pomel) Chrtek & Holub
• Acker-Filzkraut (Filago arvensis L.)
• Filago clementei Willk.
• Filago congesta DC.
• Filago contracta (Boiss.) Chrtek & Holub
• Filago cretensis Gand.
• Filago crocidion (Pomel) Chrtek & Holub
• Filago cuneata Lojac.
• Filago desertorum Pomel
• Filago duriaei Lange
• Filago eriosphaera (Boiss. & Heldr.) Chrtek & Holub
• Filago filaginoides (Kar. & Kir.) Wagenitz
• Filago fuscescens Pomel
• Französisches Filzkraut (Filago gallica L.)
• Filago heterantha (Raf.) Guss.
• Filago hispanica (Degen & Hervier) Chrtek & Holub
• Filago inexpectata Wagenitz
• Filago libyaca (Alavi) Greuter & Wagenitz
• Filago longilanata (Maire & Wilczek) Greuter
• Filago lusitanica (Samp.) P.Silva
• Filago mareotica Delile
• Filago mauritanica (Pomel) Dobignard
• Filago micropodioides Lange
• Kleines Filzkraut (Filago minima (Sm.) Pers.)
• Übersehenes Filzkraut (Filago neglecta (Soy.-Will.) DC.)
• Filago nevadensis (Boiss.) Wagenitz & Greuter
• Filago palaestina (Boiss.) Chrtek & Holub
• Filago perpusilla (Boiss. & Heldr.) Chrtek & Holub
• Filago petro-ianii Rita & Dittrich
• Zwergedelweiß Filago pygmaea L.
• Filago ramosissima Lange
• Filago tyrrhenica Chrtek & Holub

Artengruppe, Sammelart Deutsches Filzkraut (Filago germanica agg.):

• Filago eriocephala Guss.
• Gewöhnliches Filzkraut oder Deutsches Filzkraut (Filago germanica (L.) Huds., Syn.: Filago vulgaris Lam., nom. illeg., Gifola germanica (L.) Dum., Gnaphalium germanicum L.)
• Gelbliches Filzkraut oder Graugelbes Filzkraut (Filago lutescens Jord.)
• Filago obovata Pomel
• Filago prolifera Pomel
• Spatelblättriges Filzkraut (Filago pyramidata L.)

Es gibt Hybriden (Auswahl):

• Filago × montana L.

Nicht mehr zur Gattung gehören (Auswahl) ^[1], ^[3]:

• Filago arizonica A.Gray => Logfia arizonica (A.Gray) Holub
• Filago californica Nutt. => Logfia filaginoides (Hooker & Arnott) Morefield
• Filago depressa A.Gray => Logfia depressa (A.Gray) Holub
• Filago leontopodioides Willd. => Leontopodium leontopodioides (Willd.) Beauverd
• Filago maritima L. => Otanthus maritimus (L.) Hoffmanns. & Link

Quellen

• James D. Morefield: Filago in der Flora of North America, Volume 19, Seite 447: Online. (engl.)
• Werner Greuter: Die Gattung Filago bei Euro-Mediterranean plant diversity.

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Filago bei GRIN.
2. ↑ Werner Greuter: Die Gattung Filago bei Euro-Mediterranean plant diversity.
3. ↑ Online.

Weblinks

• Bebilderter Bestimmungsschlüssel der in Schwaben vorkommenden Arten.
• Die in Österreich vorkommenden Arten mit Links zu Steckbriefen.