- Final Scratch
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Final Scratch Entwickler Native Instruments, Stanton Betriebssystem Windows XP (mit SP2 oder höher, 32 bit); Windows Vista (32 und 64 bit) stantondj.com Mit Final Scratch bezeichnet man ein Digital Vinyl System, das aus einem Notebook (Laptop) oder Computer, speziellen Schallplatten und einer dazwischen geschalteten Schnittstelle besteht, welches von DJs benutzt wird, um Musikdateien verschiedener Formate (zum Beispiel MP3 oder AIFF) unter Verwendung normaler Plattenspieler „aufzulegen“. Dabei wird die klassische, intuitive Handhabung der Plattenspieler mit der Kapazität von Computer-Festplatten kombiniert.
Inhaltsverzeichnis
Final Scratch Bestandteile
- Laptop oder anderer Computer
- die darauf installierte Software TraktorFS
- die Laptop-Schnittstelle ScratchAmp
- spezielle Schallplatten mit Steuersignal
- Typisches DJ-Setup (Plattenspieler, Mischpult)
Funktionsweise
Die speziellen Schallplatten (Timecode Vinyl) sind mit einem Steuersignal (Timecode) bespielt. Sie werden wie gewohnt auf einem Plattenspieler (oft aber auch spezielle Modelle mit USB-Anschluss) abgespielt, das Signal wird jedoch nicht direkt ins Mischpult, sondern über den ScratchAmp zum Laptop weitergeleitet. Dort dekodiert TraktorFS das Signal in Quasi Echtzeit und errechnet Geschwindigkeit und Position des Tonabnehmers auf der Schallplatte.
Der entsprechende Teil einer ausgewählten Musikdatei, die sich auf der Computerfestplatte befindet, wird in der errechneten Geschwindigkeit wieder über den ScratchAmp an das Mischpult ausgegeben, wo der Song schließlich vom DJ gemixt werden kann. Die hohe Auflösung des Steuersignals ermöglicht eine praktisch vernachlässigbare Verzögerung zwischen Bewegungen der Schallplatte und der Ausgabe der Musik ans Mischpult. Auch Backspinning und Scratchen ist wie bei gewöhnlichen Schallplatten möglich. Das ScratchAmp dient dazu, mit Phono-Anschlüssen und einem USB-Anschluss eine Verbindung zwischen dem Computer und den Plattenspielern zu ermöglichen. Da der ScratchAmp das Signal von der Schallplatte zusätzlich direkt in einen anderen Kanal des Mischpults durchschleift, können auch normale Schallplatten ohne Zutun der Software abgespielt werden, was zum Beispiel bei Laptop-Abstürzen nützlich ist. Voraussetzung ist allerdings, dass das ScratchAmp an die eigene optionale Stromversorgung angeschlossen ist.
Geschichte
Final Scratch war das erste System seiner Art. Es existierten zunächst einige Prototypen, die von versierten DJs und Hard-/Softwareentwicklern gebaut worden waren. Ursprünglich wurde die Software für BeOS entwickelt, noch vor der Erstveröffentlichung wurde allerdings auf Debian GNU/Linux umgeschwenkt. Die ersten auf dem Markt erhältlichen Systeme kosteten mehrere tausend US-Dollar und wurden mit einem Laptop mit einem modifizierten Debian-Betriebssystem geliefert. Richie Hawtin und John Acquaviva gehörten zu den ersten bekannten Benutzern. Das System wurde später von Stanton aufgekauft und begann sich darauf folgend auf dem Markt zu etablieren. Später wurde die eigens entwickelte Software durch eine spezielle Version von Traktor („TraktorFS“) ersetzt, welches von Native Instruments entwickelt wurde.
Zu einem späteren Zeitpunkt löste sich Native Instruments von Stanton und brachte ein eigenes System unter dem Namen Traktor Scratch auf den Markt. Infolge dessen wurde die Entwicklung von Final Scratch eingestellt, während Traktor Scratch dessen Platz am Markt einnahm.
Versionen
Verschiedene Versionsschritte (1.1, 1.5, 2.0) erweiterten das System um viele Features, verbesserten Stabilität und Qualität und machten Final Scratch auf Linux, Mac OS X und Windows XP verfügbar. Anfang 2007 ersetzt die nur noch von Native Instruments ohne Stanton entwickelte Software Traktor Scratch das frühere Final Scratch, welche in den Varianten Duo und Pro vertrieben wird und für Windows wie auch Mac OS X erhältlich ist.
Weblinks
- Native Instruments website
- Stanton Website
- Youtube-Video von Mark-Jan Bastian, John Acquaviva demonstriert FinalScratch
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