Flexity Swift

Flexity Swift
K4500

Der Flexity Swift ist eine Familie von Stadtbahnwagen der Firma Bombardier Transportation, die erstmals 1995 durch die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) eingesetzt wurde. Heute werden die Fahrzeuge von Verkehrsbetrieben in Köln, Bonn, Istanbul, London-Croydon, Minneapolis, Rotterdam, Stockholm und Frankfurt am Main eingesetzt. Für Manchester wurden Fahrzeuge bestellt. In Deutschland sind sie hauptsächlich unter den Typbezeichnungen der KVB (K4000, K4500, K5000) oder der VGF (U5) bekannt.

Inhaltsverzeichnis

K4000

K4000 in Köln

Der K4000 ist ein – je nach Definition – mittel- oder niederfluriger, vierachsiger Zweirichtungs-Stadtbahnwagen. Die Räder des Laufgestells am Gelenk in der Mitte des Wagens verfügen über keine durchgehenden Achsen, weshalb die oft verwendete Bezeichnung als Sechsachser falsch ist.

K-4000 Innenraum

Wegen seiner Fußbodenhöhe von 35 Zentimeter über Schienenoberkante an allen Einstiegstüren eignet sich der K4000 für die Bedienung von Strecken, deren Bahnsteige aus finanziellen oder auch stadtgestalterischen Gründen nicht auf das 90-Zentimeter-Einstiegsniveau der Stadtbahnwagen des Typs B oder des Typs K5000 angehoben werden können oder sollen. Beim Typ K4000 ist bereits ab einer Bahnsteighöhe von 35 bis 40 Zentimeter ein ebenerdiger, stufenloser Einstieg möglich. Der Niederfluranteil beträgt allerdings nur 70 Prozent, denn an den Fahrzeug-Enden zum Führerstand hin sind im türlosen Bereich normale Hochflur-Drehgestelle realisiert, was eine Stufe im Fahrzeuginneren nötig macht, dafür aber die Konstruktion des Antriebs wesentlich vereinfacht.

120 baugleiche Fahrzeuge dieses Typs wurden von 1995 bis 1998 im Konsortium von Bombardier Transportation und Kiepe Elektrik (heute Vossloh Kiepe) gebaut und an die KVB ausgeliefert. Im Jahr 2002 traf eine Nachlieferung von weiteren vier Fahrzeugen in Köln ein, so dass die KVB heute über 124 K4000-Wagen verfügt. Die Betriebsnummern lauten dementsprechend 4001 bis 4124.

Anfangs waren nur die Linien 1, 7, 8 und 9 (seit 5. August 2007 noch 1, 7 und 9) das Einsatzgebiet für diese Fahrzeuge, inzwischen sind zusätzlich die Linien 6, 12 und 15 (seit 5. August 2007 noch 12 und 15) auf K4000, bzw. K4500 umgestellt worden.

In der Regel sind K4000 als Doppeltraktion mit zwei Wagen im Einsatz. Anfang des Jahres 2006 jedoch wurde der Prototyp, der K4001, technisch umgestellt, um mit der Fahrzeugreihe K4500 als Langzug fahren zu können und erhielt somit u. a. ein neues IBIS-Gerät.

Wie in Köln (und generell in Stadtbahnsystemen) typisch, wird das Fahrzeug nicht nur im oberirdischen Straßenbahnbetrieb eingesetzt, sondern befährt auf Teilstrecken auch U-Bahn-Tunnel. Darüber hinaus hat es eine Zulassung für den Betrieb nach EBO auf klassischen Eisenbahnstrecken. Einen solchen Streckenabschnitt gibt es auf der KVB-Linie 7 zwischen den Haltestellen „Brahmsstraße“ und „Frechen Bahnhof“.

K5000

K5000 auf der Rheinuferbahn
Innenraum eines K5000

Der K5000 ist die Hochflur-Variante des Bombardier Flexity Swift. Ursprünglich wollten die KVB den neuen Siemens-Typ „CitySprinter“ beschaffen. Jedoch wurde nach dem schweren Unfall des Prototyps am 23. August 1999 ein neuer Auftrag an Bombardier vergeben. Allerdings entschied sich die KVB kurzfristig, die 59 Bombardier-Fahrzeuge als 5101–5159 einzureihen, da man die Nummer 5001 nicht neu belegen wollte, die der verunglückte CitySprinter-Prototyp getragen hatte. Eine Option über 69 weitere Fahrzeuge wurde in eine Bestellung für die Niederflur-Variante K4500 umgewandelt, da mittlerweile die Umstellung der Linien 6, 12 und 15 auf Niederflur beschlossen worden war. Einige der Kölner Fahrzeuge wurden ebenfalls so umgerüstet, dass sie auf den EBO-Linien fahren können. Durch den Einbau von IBISplus-Geräten dürfen die Wagen zur Zeit nicht auf den Linien 16 und 18 eingesetzt werden. Der Grund dafür ist, dass auf den HGK-Strecken Richtung Bonn sowie der Bonner Stadtbahn selbst das Digitalfunksystem noch nicht eingebaut ist. Die K4000 wurden erst auf IBISPlus umgerüstet, nach dem die Frechener Strecke mit Digitalfunk ausgestattet wurde.

Die Stadtwerke Bonn (SWB) beschafften 2003 15 baugleiche Fahrzeuge, die mit Rücksicht auf die damals geplante Fusion mit der KVB als 0360–0374 eingereiht wurden, also durch Austausch der ersten Ziffern sofort ins Kölner Nummernsystem integriert werden könnten. Nach dem bisherigen System wäre die erste Betriebsnummer 0351 gewesen.

Zunächst wurden die Bonner Fahrzeuge — tagsüber als Doppelzüge — ausschließlich auf der dortigen Linie 63 eingesetzt. Ein ursprünglich geplanter gemeinschaftlicher Verkehr auf den Linien 16 und 18 nach Köln findet erst seit August 2005 statt, da der K5000 seine Zulassung nach EBO, die für den Fahrgastbetrieb auf der Rheinufer- und Vorgebirgsbahn erforderlich ist, erst nach einem sehr langwierigen Zulassungsverfahren erhielt. Grund für den Erhalt dieser Zulassung war der Einbau eines Feuerlöschers in der Wagenmitte.

K4500

Der K4500 ist eine weitere Niederflur-Variante des Flexity Swift, die dem Typ K4000 sehr ähnelt, technisch aber näher mit dem K5000 verwandt ist, was besonders für die Ersatzteilvorhaltung vorteilhaft ist. Auffälligste Änderung ist das zum Mittelwagen verlängerte Gelenk, das nun acht Sitzplätze beherbergt. In den Jahren 2005 bis 2007 wurden insgesamt 69 dieser Fahrzeuge geliefert. Grund dieser Umwandlung einer Bestellung für K5000-Fahrzeuge war eine Entscheidung der Kölner Stadtverordneten, einen Teil des Stadtbahnnetzes komplett für den Einsatz von Niederflurfahrzeugen herzurichten. Damit wären aber mehr Hochflur-Fahrzeuge vorhanden gewesen, als in Köln gebraucht wurden und gleichzeitig zu wenig Niederflurwagen.

U5

U5-Wagen in Frankfurt

Hauptartikel: U5-Triebwagen

Für die U-Bahn Frankfurt wurden insgesamt 146 Fahrzeuge in zwei Varianten bestellt. Sie basieren auf dem K5000, sind aber vor allem optisch an den Frankfurter Vorgänger, den U4-Triebwagen, angelehnt. Sie sind seit 2007 im Bau. Ein erstes Fahrzeug wurde im Mai 2008 präsentiert und seit September 2008 sind die Fahrzeuge im Linienbetrieb. Als Besonderheit sind sie mit den von Duewag und Siemens gebauten U4-Wagen traktionsfähig.

CR4000

Im Frühjahr 2000 erhielt das neu eingerichtete Croydon Tramlink System auf dem K4000 basierende und äußerlich beinahe identische Niederflurtriebwagen.

A32

A32 auf der Tvärbana

Ende der neunziger Jahre wurden Wagen fast baugleich den K 4000 beschafft für die erste neue Stadtbahnstrecke der Nachkriegszeit in Stockholm, Schweden – die sogenannte „Querbahn“ – doch mit runderen Köpfen (da man sich vor „deutsche Eckigkeit“ bedankte) und nur drei Türen je Seite, die vierte aber vorbereitet. Die Haagsche Tramweg-Maatschappij (HTM) setzt baugleiche Wagen in Kooperation mit den Nederlandse Spoorwegen auf der „RijnGouweLijn“ (Gouda-Alphen aan den Rijn) ein. Da diese Fahrzeuge ursprünglich auch nach Stockholm geliefert werden sollten, tragen sie auch die Bezeichnung A32.

M5000

Die Greater Manchester Passenger Transport Executive (GMPTE) hat Bombardier und Vossloh-Kiepe einen Auftrag über zwölf Fahrzeuge des Typs M5000 zur Lieferung in 2009 erteilt.


Technische Daten

Mittelteil des K4500
  K4000 K4500 K5000 M5000 CR4000 A32 U5-25 U5-50
Länge 28,4 m 28,5 m 28,4 m 28,4 m 30,1 m   25,84 m 25,17 m
Breite 2,65 m   2,65 m
Höhe 3,86 m 3,54 m         3,611 m 3,611 m
Leergewicht 35,5t 39t 37,8 t       37,2 t 36,15 t
Sitzplätze 70 58 62   70   48/6
Stehplätze
(4 Personen/m²)
116 125 115   130   136 142
Fußbodenhöhe 0,40 m
Niederflurteil
0,425 m
Niederflurteil
0,98 m   0,4 m   870 mm
0,59 m
Wagenenden
0,625 m
Wagenenden
0,35 m
Einstieg
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h   80 km/h
Motorleistung 4 × 120 kW   4 × 130 kW
maximale Steigung 6 %
Spannung 750 V Gleichstrom   600 V Gleichstrom

Weblinks

Bilder der Fahrzeuge im Liniendienst:

Über Bombardier

weiterführende Informationen zur elektrischen Ausrüstung des:

Informationen zum M5000

Informationen über Type U5 (Frankfurt)


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