- Fließbohren
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Fließbohren ist ein Bohrverfahren der Metallbearbeitung, welches Bohrungen spanlos durch Plastifizierung des Materials formt.
Inhaltsverzeichnis
Prinzip
Ziel ist es, das zu bearbeitende Material zu plastifizieren. Dies wird erreicht durch Axialkraft und hohe Drehzahl, wodurch Reibung entsteht. Diese Reibung verursacht eine lokale Wärme von ca. 600° C und in Verbindung mit einer hohen Flächenpressung wird die Plastifizierung des Materials erreicht.
Prozessablauf
Im ersten Schritt wird das rotierende Fließbohrwerkzeug auf das zu bearbeitende Material angestellt und durch Druckaufwand die benötigte Reibung erzeugt. Das Material erwärmt sich und der Fließbohrer formt das Loch durch die entstandene Plastifizierung des Materials.
Werkzeuge
Fließbohrer gibt es grundsätzlich in zwei Varianten. Der Standard-Typ hinterlässt beim Bohren einen Wulst an der Fläche des Materials, welcher aus der Verdrängung des Materials im plastifizierten Zustand entstanden ist. Der Flach-Typ entfernt den Wulst durch Schneiden und hinterlässt eine ebene Fläche. Fließbohrer benötigen ein Spannzangenfutter zur Aufnahme in eine entsprechende Maschine. Diese Spannzangenfutter haben Lüftungsspeichen zur Abfuhr der hohen Wärmeentwicklung, welche unter Umständen die Maschine beschädigen kann.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile des spanlosen Verfahrens ist die gute Oberflächenbeschaffenheit des Ergebnisses, die höheren Standzeiten und dass es gut für dünne Bleche geeignet ist. Als Nachteile zählen die hohen Kosten, eine hohe Wärmeentwicklung und es sind zudem spezielle Maschinen mit hohem Drehmoment erforderlich.
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