Flughafen Lod

Flughafen Lod
Flughafen Ben-Gurion
(נמל התעופה בן-גוריון (נתב"ג
Nemal hate'ufa Ben-Gurion
Kenndaten
IATA-Code TLV
ICAO-Code LLBG
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 19 km südwestlich von Tel Aviv
Straße Autobahn nach Tel Aviv und Jerusalem
Bahn Schnellzug nach Tel Aviv
Nahverkehr diverse Busverbindungen
Basisdaten
Eröffnung
Betreiber Israel Airports Authority
Fläche
Passagiere 10.526.562 [1] (2007)
Luftfracht 328.497 t [2] (2006)
Flug-
bewegungen
84.568 [1] (2007)
Start- und Landebahnen
03/21 1.780 m × 45 m Asphalt
08/26 3.657 m × 45 m Asphalt
12/30 3.112 m × 45 m Asphalt

Der Ben-Gurion-Flughafen (hebr.: נמל תעופה בן גוריון‎, nemal te'ufa Ben Gurjon, arab. : مطار بن غوريون الدولي, maṭār Bin Ghuryon ad-duwalī, oft auch נתב"ג Natbag, das hebräische Akronym des vollen Namens, genannt) ist Israels wichtigster und größter Flughafen und der einzige des Landes mit internationalem Linienverkehr. Gelegentlich wird auch die Bezeichnung "Flughafen Tel Aviv" verwendet. Der Ben-Gurion-Flughafen ist der Heimatflughafen der israelischen Fluggesellschaft El Al.

Benannt wurde der Flughafen im Jahr 1975 nach dem ersten Ministerpräsidenten Israels, David Ben Gurion. Früher hieß der Flughafen (nach der benachbarten Stadt Lod) Flughafen Lod.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Der Flughafen Ben Gurion liegt östlich von Tel Aviv an der Autobahn nach Jerusalem; auf der Straße beträgt die Entfernung nach Tel Aviv etwa 20 Kilometer, Jerusalem ist etwa 50 Kilometer entfernt.

Seit Oktober 2004 besteht eine Schnellzugverbindung nach Tel Aviv, die den Flughafen an das Schienennetz der israelischen Eisenbahn anschließt und auch Reisen nach Haifa und Nahariyya ermöglicht. Es besteht außerdem eine Reihe von Busverbindungen der Gesellschaft Egged, unter anderem nach Jerusalem.

Für Reisende stehen zusätzlich Sammeltaxis, so genannte Scheruts, zu Verfügung. Die Scheruts fahren an jeden Ort in Israel und sind deutlich günstiger als normale Taxis, allerdings lassen die Fahrer die Reisenden an der jeweiligen Wunschadresse aussteigen, sodass man Umwege in Kauf nehmen muss.

Der Flughafen und seine Geschichte

Die Start- und Landebahn und das Terminal 1 des Flughafens wurden bereits zur Zeit des britischen Mandats Ende der 1930er-Jahre angelegt. Die Briten begannen 1935 mit vier Asphaltbahnen von jeweils 1000 Metern Länge für den damals noch Wilhelma genannten Flughafen, der hauptsächlich militärisch genutzt wurde. Die erste regelmäßige zivile Verbindung war die Strecke nach Ägypten mit einer de Havilland Dragon Rapide. Später kamen Strecken nach Nikosia, Beirut und Bagdad dazu. Seitdem wurde der Flughafen immer weiter ausgebaut. Ende der 1930er Jahre wurden die Runways des nun Lydda Airfield genannten Flughafens erweitert und es kamen Flüge nach Europa dazu, die in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges ausgebaut wurden. Ende April 1948 verließen die Briten das Gelände und arabische und jordanische Truppen übernahmen kurzzeitig den Platz bis die neu gegründete israelische Armee im Juli den Platz zurück eroberten und ihn unter dem Namen Lod im November 1948 wiedereröffneten. Zum Eröffnungsflug schwebte eine Maschine aus Prag ein und schon in im ersten Jahr wurden 40.000 Fluggäste gezählt. In den 50er Jahren wurde ein neues Terminal gebaut und die Startbahn auf 2.400 m verlängert. 1955 wurde erstmals der afrikanische Kontinent angeflogen und 1960 begann mit Flügen von BEA nach London und Athen das Jetzeitalter für den Flughafen. Mitte 1960 wurde infolge des wachsenden internationalen Verkehrs die Entscheidung getroffen, Inlandsflüge komplett auf den nördlich von Tel Aviv liegenden Flugplatz Dov Hoz auszulagern. Gleichzeitig begann wiederum ein Ausbau der Terminals, der 1969 abgeschlossen wurde. 1961 folgte die erste Verbindung nach Übersee durch El Al nach New York mit einer Boeing 707. Im Oktober 1973 brach der Flugverkehr durch den Jom-Kippur-Krieg stark ein, erholte sich aber in den 80er Jahren wieder. In den 1990er Jahren wurde das Terminal 2 eröffnet (dies war notwendig infolge der vielen Einwanderer aus den ehemaligen Sowjetstaaten), in dem alle israelischen Inlandsflüge sowie einige abgehende internationale Flüge abgefertigt werden. [3]

Inzwischen ist der Bau des neuen Terminals 3, das als eines der modernsten der Welt gilt, abgeschlossen. Die 1994 beschlossene, 1997 begonnene Erweiterung (Grundsteinlegung Oktober 1998) wurde im November 2004 fertiggestellt; die gleichzeitig gebaute Eisenbahnverbindung nach Tel Aviv ist bereits seit Oktober 2004 in Betrieb. Mit dem Terminal 3 erhöht sich die Passagierkapazität des Flughafens von neun auf 16 Millionen im Jahr.

Bekannt ist der Ben-Gurion-Flughafen unter anderem wegen seiner rigiden Sicherheitskontrollen; zum Beispiel werden Fahrzeuge bereits vor der Zufahrt zum Umfeld des Flughafens kontrolliert.

Sicherheitsbedenken werden bezüglich des Funkverkehrs geäußert. Regelmäßig kommt es zu Unterbrechungen des Funkkontakts zwischen Tower und Flugzeugen. Verantwortlich dafür sind sowohl zahlreiche Piratensender als auch der Funkverkehr der israelischen Sicherheitskräfte.[4]

Die Start- und Landebahnen

Der Ben-Gurion-Flughafen hat drei Landebahnen. Am stärksten wird die Landebahn 30/12 genutzt, weil sie sehr kurze Rollwege zu den Terminals 1 und 3 hat. Flugzeuge aus Richtung des Mittelmeers, also aus Europa und den Vereinigten Staaten, benutzen diese Landebahn. Möglich ist entweder eine Landung mit Hilfe des Landesystems ILS (halbautomatische Landung) oder das manuelle Fliegen einer Schleife einmal am Flughafen vorbei und das anschließende Landen in einem Sichtanflug auf Landebahn 30. Sie wurde 2007 durch Umbauten auch für den A380 vorbereitet und soll bald auch für Anflüge aus dem Osten ein ILS erhalten.

Die Landebahn 08/26 wird auch the „quiet runway“ (die ruhige Bahn) genannt, da sie fast ausschließlich für Starts von Maschinen benutzt wird. Die Abflugrouten von Bahn 26 sind so konzipiert, dass sie fast keinen Fluglärm in Wohngebieten verursachen, weswegen zu Stoßzeiten, insbesondere morgens gegen sechs Uhr, also nach Ende des Nachtflugverbotes, fast nur diese Bahn genutzt wird. Außerdem wird die Bahn 26 bei sehr schlechtem Wetter zur Landung genutzt, da sie ein vollautomatisches Landesystem beinhaltet (CATIII). Zwar ist eine vollautomatische Landung nach israelischem Luftfahrtgesetz verboten, doch die Piloten können auf diese Art bis auf niedrige Höhen automatisch fliegen. Die Landebahn 08/26 ist die neueste des Ben-Gurion-Flughafens, außerdem wurde sie im Jahr 2005 noch einmal saniert. Sie erhält demnächst (ab 2008) eine neue Sicherheitszone zum Ausrollen am Ende der Bahn, um ICAO-Ansprüchen zu genügen.

Die Landebahn 03/21 wird nur noch als Rollweg für startende Flugzeuge auf Bahn 26 benutzt. Die israelische Luftwaffe benutzt sie aber selten für ihre am Flughafen stationierten C-130-Hercules-Transportmaschinen. Sie ist die älteste und kürzeste aller Landebahnen. Es ist geplant, diese Bahn auf ungefähr 3.000 m zu verlängern, um zukünftig den gleichzeigen Betrieb (in Form eines V) der Bahnen jeweils einer als Start- und Landebahn zu ermöglichen.

Statistik

El-Al-Flughafenlounge im Ben-Gurion-Flughafen

Im Jahr 2005 verzeichnete der Flughafen 8,5 Millionen Fluggäste im internationalen Verkehr. Trotz stetiger Zunahme der Passagierzahlen ist er vom bisherigen Höchststand von 9,3 Millionen (2000) noch weit entfernt.

Im Jahr 2005 hatte die israelische Fluggesellschaft El Al Israel Airlines einen Anteil von 56 Prozent an der Passagierkapazität, der Rest wurde von den israelischen Gesellschaften Sun d'Or, Israir und Arkia, vor allem aber von ausländischen Fluggesellschaften verursacht.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b [1]
  2. ACI
  3. FlugRevue August 2008, S. 68-72, Ben Gurion Airport - Das Tor nach Israel
  4. tagesschau.de Militär und Piraten gefährden Flugverkehr, 26. Mai 2007


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