- Foscari (Familie)
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Die Foscari waren eine bedeutende Patrizierfamilie der Republik Venedig.
Erste Belege für die Familie datieren um das Jahr 1000, schon vor 1311 gehörte die Familie zum venezianischen Adel. Grundlage für den Reichtum des Geschlechts bildete ein Lehen über die griechische Insel Limnos, das es von 1207 bis 1276 innehatte. Innerhalb Venedigs wurden sie den 16 „neuen Dogenfamilien“ (case nuove ducali) zugerechnet.
Der Doge Francesco Foscari (1373–1457), der am längsten amtierende Doge (1423–1457) der Seerepublik, gilt als der bedeutendste Vertreter des Geschlechts. Unter seiner Regierung expandierte Venedig territorial, befand sich aber auch fast dauerhaft im Kriegszustand, was Unsummen Geldes verschlang. Sein Sohn und einziger Nachkomme Jacopo Foscari wurde wegen unangemessener Inanspruchnahme von Privilegien aufgrund der Stellung seines Vaters nach Kreta verbannt; er und sein Vater sind Hauptfiguren des Schauspiels The Two Foscari (1821, ‚Die beiden Foscari‘) von Lord Byron und der darauf basierenden Oper I due Foscari (1844) von Giuseppe Verdi.
In der späteren Geschichte Venedigs traten aus der Familie der Geistliche und kirchliche Richter Piero Foscari im 15. Jahrhundert, der Botschafter und Gelehrte Francesco Foscari (1704–1794) und ein weiterer Piero Foscari (1865–1923), der als Kapitän der italienischen Marine an einer Ostafrika-Expepedition beteiligt und faschistischer Abgeordneter im italienischen Senat war, in den Vordergrund.
Nach einem Gebäude der Familie nennt sich die Universität Venedig Università Ca’Foscari di Venezia, die Brüder Nicolò und Alvise Foscari ließen im 16. Jahrhundert für die Familie von Andrea Palladio die Villa Foscari am Brenta-Kanal erbauen.
Literatur
- Volker Reinhardt: Die großen Familien Italiens, Stuttgart (Kröner) 1992, ISBN 3-520-48501-X
Kategorie: Italienische Adelsfamilie
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