František Josef Prokop

František Josef Prokop

František Josef Prokop (* 18. Juli 1901 in Hořovice; † 21. September 1973) war ein tschechischer Schachkomponist und Schachspieler. Gelegentlich benutzte er die Pseudonyme A. Sedláček und Pražský[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Prokop studierte an der naturwissenschaftlichen und an der juristischen Fakultät der Tschechischen Technischen Hochschule in Prag. Danach widmete er sich der Journalistik. Nach vieljähriger Tätigkeit als Schriftleiter der Národní listy wurde er erst Hauptschriftleiter des České slovo und dann der Lidové noviny in Prag.

Schachkomposition

Obwohl selbst ein starker praktischer Schachspieler (nach historischer Elo-Zahl war er im September 1944 auf Platz 84 der Weltrangliste[2]), wandte er sich bald mehr und mehr der Schachkomposition zu und erzielte mit seinen Endspielstudien glänzende Erfolge. Bereits in den ersten vier Jahren seines schöpferischen Wirkens von 1924 bis 1927 stellte er sich der Schachwelt mit seinen Werken als vollendeter Künstler vor. Von Anfang an drückte er seinen Arbeiten das Merkmal seiner prägnanten Persönlichkeit auf[3]. Neben theoretischen Studien bevorzugte er ästhetisch ansprechende Positionen, in denen Gedankenreichtum und technische Perfektion zum Ausdruck gebracht werden konnten.

In der Prager Schachwelt war Prokop mit den besten Komponisten im Austausch, was seine Disziplin bei der Auswahl, die Tiefe seiner Gedanken und das feine Empfinden bei seiner schöpferischen Tätigkeit positiv beeinflusste. Dabei übertrug Prokop Elemente der Komposition von Schachaufgaben auf die Studie. Vor allem zeigt sich das im Chamäleonecho seiner Pattbilder, ein Markenzeichen der tschechischen Endspielstudie.

Diesen mit Vorliebe gewählten Vorwurf pflegte er auch im Selbstmatt.

Seit 1956 war František Prokop Internationaler Preisrichter für Schachkompositionen[4]

Werke (Auswahl)

  • Prokop, František Josef: 212 Endspielstudien. A. Lapáček, Prag 1943
  • Prokop, František Josef: Zauber des Schachdiagramms. Ústřední dům děti a mládeže Julia Fučika, Prag 1968

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anders Thulin: CHESS PSEUDONYMS AND SIGNATURES. An Electronic Edition, Malmö, preliminary 2008-06-22
  2. Chessmetrics Player Profile (englisch)
  3. František Dedrle im Vorwort zu 212 Endspielstudien. A. Lapáček, Prag, 1943, Seite 3
  4. Internationale Preisrichter für Schachkompositionen (englisch)

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