- Frauenbuch
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Das Frauenbuch (auch: Itwitz, Ytwitz)[1] wurde um 1257 von Ulrich von Liechtenstein verfasst. Es ist auf Mittelhochdeutsch in Reimpaarversen geschrieben und lässt sich literarisch als Minnerede klassifizieren.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Das Frauenbuch beschreibt einen Dialog zwischen einer adligen Dame und einem Ritter, den der Erzähler belauscht und wiedergibt. Der Dialog ist in einen Prolog und Epilog des Dichters eingebettet, in denen dieser die Frauen preist und das Buch seiner Herrin widmet. Das Werk ist durchgängig in Paarreimen verfasst und 2134 Verse lang.
Inhalt
Während sich Dame und Ritter zuerst höflich unterhalten, kommt es bald zu einem Streit, in dem sie dem jeweils anderen Geschlecht Vorhaltungen machen. Sie werfen sich vor, nicht mehr freundlich genug miteinander umzugehen, kein Interesse mehr am anderen Geschlecht zu zeigen und so den hohen muot ("freudige Gesinnung") am Hof zu verhindern. Die Frau stellt die Männer als spöttische, prahlerische Trinker dar. Im Gegenzug wirft der Ritter den Frauen vor, sie versteckten Lebensmut und Freude und gäben ihre Liebe nur noch gegen Geld oder Geschenke. Auf der Hälfte des Dialogs beruhigt sich die Stimmung und der Ritter versucht, der Frau Ratschläge zu erteilen, wie sie leben könne, ohne zum Gespött zu werden. Der Dichter tritt anschließend zu den beiden und entscheidet den Streit zugunsten der Frauen.
Während der Prolog und der Epilog eine funktionierende, höfische Gesellschaft beschreiben, in der die Minne, Freude und Ehre zentral sind, thematisiert der Dialog, dass die Realität von diesen Idealen abweicht.
Literatur
- Ulrich von Liechtenstein: Das Frauenbuch, hrsg. von Christopher Young. Stuttgart 2003 (ISBN 3-15-018290-5)
Einzelnachweise
Kategorien:- Literarisches Werk
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- Roman, Epik
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