- Frauenbuchladen
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Ein Frauenbuchladen ist eine meist von Feministinnen gegründete Buchhandlung, in der Bücher an Frauen verkauft werden. Solche Buchläden durften in der Vergangenheit nur von Frauen betreten werden, da sie gleichzeitig als Freiräume für Frauen gelten. Viele Läden öffnen sich heute aber mehr oder weniger freiwillig auch für Männer.
Geschichte
Der erste Frauenbuchladen Deutschlands wurde Ende 1975 in München eröffnet. Die Gründung der Frauenbuchläden steht im engen Zusammenhang mit der neuen deutschen Frauenbewegung. Im Mittelpunkt stand die Selbsterfahrung und die Emanzipation von patriarchalen Strukturen. Mit den Frauenbuchläden wurden auf diese Weise auch Arbeitsplätze abseits dieser Strukturen geschaffen. Feministische und lesbische Literatur - insbesondere von Kleinverlagen - war bis dahin im üblichen Sortiment kaum vertreten. Die Geschäftsführerinnen der Frauenbuchläden wollten diesen benachteiligten Literaturzweigen den Rücken stärken. Mittlerweile müssen jedoch viele dieser Läden schließen. Zum einen bieten inzwischen auch große Verlage "Frauenliteratur" an, die in den Buchkaufhäusern erhältlich ist. Zum anderen fühlen sich immer weniger Frauen der Idee "Frauenbuchladen" verbunden, sodass diesen Läden die Kundinnen ausbleiben.
Sortiment
Das literarische Sortiment der Frauenbuchläden umfasst nahezu ausschließlich Frauenbücher. Dazu zählen unter anderem Bücher über feministische Wissenschaft, Biografien, Lesbenliteratur, Frauengeschichte, Frauen in der Arbeitswelt, Belletristik, Mädchenbücher, Psychologie, Gesundheit, Heilen, sexuelle Gewalt, Rassismus, Nationalsozialismus und internationale Frauenbewegung. Die Autoren sind überwiegend Frauen. Meist können dort aber auch alle anderen lieferbare Bücher bestellt werden. Oft werden auch Non-Books wie CDs, Aufkleber, Anstecker, Postkarten und Schmuck angeboten.
Weblinks
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