Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik

Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik
Fraunhofer-Institut für
Physikalische Messtechnik, IPM
Fraunhofer-Institut fürPhysikalische Messtechnik, IPM
Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Freiburg im Breisgau
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%)
Leitung: Karsten Buse
Mitarbeiter: ca. 185
Homepage: www.ipm.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM, auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer IPM“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (FhG) und hat seinen Sitz in Freiburg im Breisgau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik ging 1980 aus dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Weltraumforschung hervor, das seinerseits 1973 aus einer Arbeitsgruppe für Physikalische Weltraumforschung in Freiburg gegründet worden war. 2004 wurde die Abteilung Terahertz Messtechnik und Systeme mit Sitz an der Technischen Universität Kaiserslautern gegründet.

Forschung und Entwicklung

Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM betreibt Forschung und Entwicklung im Bereich der optischen Sensor- und Belichtungssysteme sowie der Dünnschichttechnologie. Für die Industrie erstellt das Institut Funktionsmuster oder Prototypen von Modulen bis hin zu schlüsselfertigen Systemen. Die Entwicklungsarbeit schließt bei Bedarf den Transfer in die Serienfertigung ein.

Geschäftsfelder:

Bei den für die Bioanalytik entwickelten Systemen liegt ein Schwerpunkt auf dem automatisierten Monitoring biologischer Proben. Die Systeme analysieren morphologische Prozesse oder detektieren molekulare Interaktionen. Genutzt werden Verfahren wie Mikroskopie, Holographie, Interferometrie, Ramanspektroskopie und Fluoreszenzmesstechniken. Die Systeme arbeiten autonom und wartungsarm, auch außerhalb von Laborumgebungen.
  • Prozessmesstechnik
Fraunhofer IPM entwickelt optische Messsysteme zur Gas- und Flüssigkeitsanalytik, die auf Basis von Absorptionsspektroskopie arbeiten. Die Systeme weisen Moleküle im Nahen und Mittleren Infrarot sowie im Terahertz-Bereich selektiv und sensitiv nach. Sie eignen sich für die online Prozesskontrolle, die Umweltanalytik und Emissionsmessungen in der Automobilindustrie. Von Fraunhofer IPM entwickelte Halbleiter-Gassensoren werden in Dünnschichttechnik hergestellt und dienen der kontinuierlichen Überwachung von Gaskonzentrationen.
Fraunhofer IPM entwickelt laserbasierte Systeme für die Entfernungsmessung. Besondere Erfahrungen hat das Institut auf dem Gebiet der schnellen 2D- und 3D-Messtechnik. Daraus leiten sich Kompetenzen in der hochdynamischen Signalverarbeitung ab.
  • Laserbelichtung
Fraunhofer IPM entwickelt Laserbelichtungssysteme, die digitale Vorlagen auf Fotopapier, Druckplatte, Mikro- oder Kinofilm belichten. Sowohl Optik, Mechanik, Elektronik als auch Software müssen bei der Systemtechnik exakt aufeinander abgestimmt sein. Seine Kompetenzen in der Lasertechnologie nutzt Fraunhofer IPM für die Entwicklung holographischer Messsysteme und optisch-diffraktiver Elemente.
  • Bahnmesstechnik
Fraunhofer IPM entwickelt Messsysteme für die gezielte Instandhaltung von Bahnnetzen. Die vorwiegend laserbasierten Bahnmess-Systeme sind weltweit im Einsatz. Sie liefern Daten über die Lage von Fahrdrähten, deren Abnutzungsgrad, die Position von Masten und das Lichtraumprofil von Bahnstrecken. Besondere Anforderungen an die Entwicklungsleistung stellen die extremen Einsatzbedingungen: Die Systeme müssen trotz Regen, Staub, Hitze oder Kälte präzise und verlässlich messen.
  • Thermoelektrik
Die Expertise des Instituts umfasst neuartige nanoskalige Dünnschicht- und Massivmaterialien, thermoelektrische Bauelemente (auch in MEMS-Bauweise), spezielle thermoelektrische Messtechnik, spezifische Anwendersysteme sowie Material-, Bauelement- und Systemsimulation. Die Forschungen im Bereich Thermoelektrik zielen unter anderem auf eine umweltfreundliche Energieerzeugung durch Nutzung von Abwärme bei hohen Temperaturen. Gemeinsam mit der Infineon Technologies AG hat Fraunhofer IPM neuartige miniaturisierte Peltierkühler und Thermogeneratoren entwickelt.
Die von Fraunhofer IPM entwickelten Terahertz-Messsysteme sollen in der Prozessmesstechnik, Qualitätsprüfung oder der Sicherheitstechnik eingesetzt werden. Um die Systeme möglichst optimal an bestimmte Anwendung anpassen zu können, umfasst die THz-Forschung bei Fraunhofer IPM auch die Entwicklung neuartiger Emitter- und Detektorkomponenten.
  • Sicherheitstechnologie
Basierend auf Erfahrungen im Bereich optischer Mess- und Belichtungstechniken entwickelt Fraunhofer IPM Sicherheitstechnologien, die zur Verhinderung terroristischer Anschläge, zur Schadensbegrenzung bei Havarien und Störfällen oder zum Schutz vor Dokumenten-Fälschungen eingesetzt werden können.

Kooperationen

Das Fraunhofer IPM arbeitet in bestimmten Geschäftsfeldern mit anderen Instituten zusammen. In diesen Verbünden konzentrieren die einzelnen Institute ihre Kompetenzen, organisieren den Know-how Transfer und treten als gemeinsamer Ansprechpartner gegenüber Industrie und Institutionen auf.

Fraunhofer IPM im Verbund:

Infrastruktur

Fraunhofer IPM beschäftigt an den Standorten Freiburg und Kaiserslautern zirka 185 Mitarbeiter, davon ein Drittel Doktoranden, Diplomanden und Studierende im Praxissemester. Die Belegschaft teilt sich auf in: 45 Prozent wissenschaftliche Mitarbeiter, 40 Prozent Ingenieure und technische Mitarbeiter und 15 Prozent Angestellte in den Bereichen Infrastruktur und Werkstatt. Leiter des Instituts ist Prof. Karsten Buse.

Im Jahr 2006 erwirtschaftete Fraunhofer IPM einen Umsatz von 12,1 Millionen Euro.

Weblinks

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