Fraxinus

Fraxinus
Eschen
Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliphyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung: Eschen
Wissenschaftlicher Name
Fraxinus
L.
Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia), unpaarig gefiederte Blätter.
Afghanische Esche (Fraxinus xanthoxyloides dumosa), Früchte (Samara) und Blätter im Herbst.

Die Eschen (Fraxinus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Manna-Esche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Eschen sind meist laubabwerfende, selten immergrüne Bäume oder selten Sträucher. Die Winterknospen sind stumpf mit ein bis drei Paar gegenständigen Schuppen. Die meist gegenständig oder selten wirtelig angeordneten Laubblätter sind meist unpaarig gefiedert, selten auch einfach. Die Blattstiele sind oft an der Basis verdickt.

Die end- oder achselständigen, ährigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Hochblätter sind vorhanden oder fehlen. Die kleinen, vierzähligen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig oder zweihäusig. Es sind vier verwachsene Kelchblätter vorhanden oder sie fehlen. Die Sektion Ornus besitzt meist vier (selten zwei oder sechs) Kronblätter, bei der Sektion Fraxinus fehlen sie. Die weißen bis gelblichen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur zwei Staubblätter vorhanden, sie sind mit der Basis der Kronblätter verwachsen. Die Staubfäden sind ebenso wie die Griffel kurz.

Die Frucht ist ein einsamiges, einseitig geflügeltes Nüsschen (Samara). Die Keimung erfolgt epigäisch (oberirdisch).

Nutzung

Die Eschen besitzen ein schweres, ringporiges Holz. Es zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Elastizität aus. Der Witterung ausgesetzt besitzt es eine nur geringe Dauerhaftigkeit. Das Eschenholz wird massiv oder als Furnier im Innenausbau und zur Möbelherstellung verwendet. Spezialanwendungen sind als Werkzeugstiele und für Sportgeräte (Schlitten, Baseballschläger oder Snooker-Queues). Früher wurden aus Eschenholz auch Bögen, Teile für die Wagnerei und Maste, Bäume und Pinnen für den Bootsbau hergestellt.

Esche wird auch als Klangholz im Musikinstrumentenbau, beispielsweise für Solidbody-Gitarren und Schlagzeugkessel verwendet. Bei einigen E-Gitarren und E-Bässen kommt das Holz der Schwarz-Esche (engl. Swamp ash) für den Korpus zur Anwendung.

Eschen liefern auch ein gutes Brennholz.

Mythologie

Die Esche ist in der nordischen Mythologie der Weltenbaum Yggdrasil. In der griechischen Mythologie waren Eschen Feuerspender für die Menschen („Seither dachte er [Zeus] stets an den Trug und gab den Eschen nicht länger die Kraft unermüdlichen Feuers für sterbliche Menschen, die auf Erden wohnen.” (Hesiod: Theogonie. S. 562–565)). Nachdem Prometheus die Menschen geschaffen hatte, nahm ihnen Zeus zur Strafe das Feuer. Prometheus holte es aber dennoch wieder, indem er es heimlich in einem hohlen Narthexrohr an der Sonne entzündete und so den Menschen das himmlische Feuer brachte. (Theogonie. S. 535 ff.) Die Burssöhne in der germanischen Mythologie schufen aus der Esche den Mann und aus der Ulme die Frau.
Siehe auch: Ask und Embla

Verbreitung

Etwa 65 Arten kommen vorwiegend in der nördlichen gemäßigten Zone Europas, Asiens und Amerikas vor. Südlich reicht das Verbreitungsgebiet bis Südasien und Java, Nordafrika sowie Mexiko und Kuba. Verbreitungsschwerpunkte sind Ostasien (China) und das südliche Nordamerika.

Systematik

Die Gattung der Eschen (Fraxinus) umfasst etwa 65 Arten. Sie werden in zwei Sektionen unterteilt:

  • Sektion Fraxinus: Die seitenständigen Blüten sind immer kronblattlos (apetal). Die Blüten sind oft eingeschlechtlich jedoch auch zwittrig. Die Arten sind einhäusig oder manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Arten der Sektion Fraxinus sind windbestäubt. Sie bilden damit eine Ausnahme innerhalb der Familie Oleaceae. Anemophilie ist üblicherweise ein typisches Merkmal eingeschlechtiger Blüten (eine weitere Ausnahme mit windbestäubten, zwittrigen Blüten in Mitteleuropa bilden die Ulmen).[1]
  • Sektion Ornus: Blüten mit Kronblättern, überwiegend insektenbestäubt, endständig und meist zwittrig.
    • Subsektion Euornus:
      • Bunges Blumen-Esche (F. bungeana DC.)
      • Manna-Esche oder Blumen-Esche (F. ornus L.)
      • Chinesische Blumen-Esche (F. paxiana Lingelsh.)
    • Subsektion Ornaster:
      • Fraxinus chinensis Roxb.
      • Fraxinus rhynchophylla

Weitere Arten:

  • Fraxinus anomala Torr. ex S. Watson
  • Fraxinus berlandieriana DC.
  • Biltmores Esche (F. biltmoreana Beadle)
  • Fraxinus caroliniana Mill.
  • Fraxinus cuspidata Torr.
  • Fraxinus dipetala Hook. & Arn.
  • Fraxinus floribunda Wall.
  • Fraxinus gooddingii Little
  • Fraxinus greggii A.Gray
  • Fraxinus griffithii C. B. Clarke
  • Behaarte Esche (F. holotricha Koehne)
  • Fraxinus insularis Hemsl.
  • Fraxinus lanuginosa Koidz.
  • Oregon-Esche (F. latifolia Benth.)
  • Langspitzige Esche (F. longicuspis Sieb. & Zucc.)
  • Fraxinus micrantha Lingelsh.
  • Fraxinus pallisiae E. Willm.
  • Fraxinus papillosa Lingelsh.
  • Fraxinus persica Boiss.
  • Breitstielige Esche (F. platypoda Oliv.)
  • Fluss-Esche (F. potamophila Herder)
  • Fraxinus profunda (Bush) Bush
  • Blau-Esche (F. quadrangulata Michx.)
  • Fraxinus raibocarpa Regel
  • Fraxinus sieboldiana Blume
  • Fraxinus sogdiana Bunge
  • Fraxinus spaethiana Lingelsh.
  • Fraxinus stylosa Lingelsh.
  • Fraxinus texensis (A. Gray) Sarg.
  • Fraxinus tomentosa Michx.
  • Fraxinus uhdei (Wenz.) Lingelsh.
  • Fraxinus velutina Torr.
  • Afghanische Esche (F. xanthoxyloides (G. Don) Wall. ex DC.)

Quellen

Einzelnachweise

  1. Dieter Heß: Die Blüte. 2. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6434-5

Weblinks


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