- Wagnerei
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Die Stellmacherei ist die Werkstatt eines Stellmachers, also eines Handwerkers, der Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz herstellt. Die Bezeichnung des Berufes ist regional unterschiedlich, wobei Stellmacher eher im Norden, im Süden und in der Schweiz dagegen Wagner verwendet wird. Daneben sind auch Benennungen in den Mundarten zu finden, die auf Radmacher (niederdeutsch: Radmaker), Rädermacher und Achsmacher zurückgehen. Dabei handelte es sich ursprünglich um unterschiedliche Berufe; so fertigte der Stellmacher das Gestell an, der Radmacher die Räder. Heute bezeichnen sie alle jedoch vorwiegend dieselbe Tätigkeit[1]. Beim Kutschenbau war der Wagner für die Karosse zuständig, der Radmacher dagegen fertigte die Räder, deren Herstellung allein vergleichbaren Aufwand und Fachwissen benötigte wie die der Karossen.
Im Eisenbahnboom des späten 19. Jahrhunderts waren die Fertigkeiten der Stellmacher als Waggonbauer begehrt. Ihre Kenntnisse benötigte man später auch im Karosseriebau der Autohersteller. Seit der Einführung industrieller Fließbandfertigung sank die Bedeutung der Stellmacherei.
Heute gehört der Stellmacher zu den aussterbenden Berufen, führt aber in bestimmten handwerklich ausgerichteten Betrieben noch ein Nischendasein. Besonders im bäuerlichen Umfeld war der Stellmacher in der DDR noch bis zur Wende ein gewöhnlicher Beruf, dem vor allem in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften allerlei holzverarbeitende Aufgaben zukam, wie auch das Anfertigen von großen Holztoren, Gerätschaften oder Holzaufbauten von sonderangefertigten Spezialmaschinen, aber auch Karussellen oder traditionellen Holzwagen für bäuerliche Festlichkeiten.
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