Fred Hendriok

Fred Hendriok

Fred Hendriok (* um 1890 in Hamburg; † vermutlich um 1942 in Wilna bei Minsk) war ein bedeutender Werbegrafiker und Illustrator.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Nach einer künstlerischen Ausbildung und kurzer Berufstätigkeit als Kunstmaler wurde Fred Hendriok zu Beginn des Ersten Weltkrieges ins kaiserliche Heer eingezogen. Seinen Fähigkeiten gemäß setzte man ihn für die Feldpresse ein. Er sollte die Soldatenzeitung mit journalistischen Beiträgen und Illustrationen gestalten.

Nach Kriegsende arbeitete Hendriok in Hamburg als freier Grafiker. Er war Mitglied in diversen Künstlergruppen, darunter ab dem Gründungsjahr 1919 in der Hamburgische Sezession. Er trat 1920 nach einem großen internen Disput mit einer Reihe von anderen Mitgliedern wieder aus.

In den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts hatte Hendriok als Werbegrafiker großen Erfolg. Damals wie heute führende Firmen ließen sich ihre Werbelogos und Produktverpackungen von Hendriok entwerfen (z.B. Beiersdorf AG, Camel (Zigarettenmarke), Hamburgische Electricitäts-Werke). Das Etikett für Kühne-Senf geht – nur leicht verändert – auf den Entwurf von Hendriok zurück.

Trotz auftragsgebundener Arbeit ist hinter allen Entwürfen Hendrioks dessen persönliche Handschrift zu erkennen. Die aus der Karikatur stammende Strichführung, die Farben, die Qualität der plakativen Gestaltung und die oftmals humoristische Note sind Charakteristika seiner Arbeiten.

Sein Renommé als Werbegrafiker verschaffte ihm auch Aufträge als Wandgestalter. Unter anderem bemalte er 1937 mehrere Wände eines Cafés. Bewusst bezog er die Wirkung auf die Zielgruppe in seine Entwürfe mit ein. In einem Interview mit dem Feuilletonisten Hugo Sieker legte er dar, wie wichtig es für die Bildwirkung sei, wo die Gemälde im Café hingen, wie die Beleuchtung sei und wie dicht die Cafébesucher an die Kunstwerken herankommen konnten.

Ein weiteres Betätigungsfeld stellten Illustrationen und Texte für Hamburger Zeitungen dar.

Obwohl schon über fünfzig, musste auch Hendriok im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht. Es wird vermutet, dass er um 1942 in Wilna bei Minsk gefallen ist.

Werke

Quelle

  • Friederike Weimar: Die Hamburgische Sezession 1919–1933. Geschichte und Künstlerlexikon. Fischerhude 2003, ISBN 3-88132-258-2, S. 102 f.

Weblinks



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