Freespace

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Conflict Freespace: The Great War (auch als Descent Freespace bekannt) ist ein 1998 von Volition Inc. produziertes und von Interplay Entertainment veröffentlichtes Computerspiel und gehört in das Genre der Raumkampfsimulationen.

Freespace 2 wurde 1999 produziert und setzt die Handlung des ersten Teils fort.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrundgeschichte

Conflict: Freespace – The Great War

Das in USA unter dem Namen Descent: FreeSpace – The Great War veröffentlichte Spiel beschreibt den Krieg der Menschen, die sich zu der Galaktisch Terranischen Allianz (GTA) zusammengeschlossen haben, gegen die Vasudaner, humanoide Lebewesen. Ein Ende dieses Konflikts ist nicht in Sicht, seit mehreren Jahren finden Kämpfe in denselben Gebieten statt.

Es taucht jedoch eine alte, scheinbar übermächtige Rasse, die Shivaner, auf und überrennt ohne große Verluste Systeme der Terraner und Vasudaner. Ihre technologische Überlegenheit zeichnet sich am Anfang durch Schilde aus, welche die GTA / Vasudaner noch nicht besitzen, im späteren Spielverlauf durch eine hohe Truppenzahl und überlegenen Schiffbau. Menschen und Vasudaner verbünden sich, da die Shivaner von einem riesigen Großkampfschiff aus operieren (SD Lucifer), welches in der Lage ist, ganze Planeten zu entvölkern.

Freespace – Silent Threat

Silent Threat heißt das Ende 1998 veröffentlichte offizielle Mission Pack zu Freespace. Es handelt sich dabei um eine neue Kampagne mit Spezialmissionen während des Großen Kriegs (Freespace 1). Das Mission Pack hat eine eigenständige Story, die nicht direkt abhängig von Freespace 1 und 2 ist. Es gibt vier neue Schiffe (zwei vom Spieler steuerbar, ein Shivanisches und ein terranisches Großkampfschiff), vier neue Waffen und zusätzliche Multiplayermissionen. Die Spieldauer der Einzelspielerkampagne beträgt allerdings nur wenige Stunden.

Freespace 2

Freespace 2 setzt die Geschichte des ersten Teils fort. 32 Jahre nach dem Großen Krieg gibt es die GTA nicht mehr, denn die ehemals verfeindeten Völker haben sich geeint und zur GTVA zusammengeschlossen, der Galaktisch Terranisch-Vasudanischen Allianz. Die Shivaner haben sich zurückgezogen.

Ruhe ist durch das Verschwinden der Shivaner im Universum trotzdem nicht eingekehrt, es herrscht Bürgerkrieg. Eine Gruppe von Menschen unter Führung von Admiral Bosch betrachtet die Zusammenarbeit mit den Vasudanern als eine Gefahr für die menschliche Rasse. Er hat sich von der GTVA abgespalten und die Neo-Terranische Front (NTF) gegründet, die um Unabhängigkeit kämpft.

Der Bürgerkrieg hält bereits seit über 16 Monaten an. Im Sternsystem Gamma Draconis wird ein sehr alter künstlicher Sprungpunkt entdeckt, der auch die Shivaner wieder in den bekannten Weltraum lockt. Zu Beginn des Konfliktes scheint die shivanische Flotte recht klein und die Allianz kann sogar einen Superzerstörer von größeren Ausmaßen als denen der SD Lucifer zerstören, aber im weiteren Ablauf des Spiels erscheint die GTVA den Shivanern klar unterlegen, und der Spieler befindet sich wieder in der Rolle, eine Übermacht besiegen zu müssen.

Freespace 2 bietet eine gegenüber dem ersten Spiel deutlich bessere deutsche Synchronisation, noch riesigere Schiffe, Nebenmissionen und eine bessere Grafik mit von 640×480 Pixel auf 1024×768 Pixel heraufgesetzter Auflösung und schöneren Explosionen. Dafür wird eine 3D-Karte zwingend vorausgesetzt.

Freespace 2 wurde vielfach durch Spiele-Magazine ausgezeichnet und gilt bis heute als eines der besten Spiele des Genres.

Schiffsbenennung

Eine Besonderheit des Spieles ist es, dass fast jeder Name einer Schiffsklasse aus einer Mythologie, Kultur oder anderem stammt. So haben die terranischen Jäger, Bomber und Großkampfschiffe Namen aus der griechischen Mythologie (GTF Apollo, GTB Medusa, GTD Orion, …). Die vasudanischen Schiffe sind mit ägyptischen Bezeichnungen versehen (GVB Osiris, GVF Anubis, …), da ihr Heimatplanet zum größten Teil aus Wüste besteht.

Die Bezeichnung eines jeden Schiffes beinhaltet seine Klasse und seine Spezies in den ersten Buchstaben. Das Schiff GTD Messana ist beispielsweise ein terranischer Zerstörer. Die ersten drei Buchstaben (GTD) stehen für Galactic Terran Destroyer. Alle Schiffe mit GT sind galaktisch terranisch, alle mit GV sind galaktisch vasudanisch und alle mit einem S sind shivanisch. Der letzte (eventuell die letzten beiden) Buchstabe(n) geben die Art des Schiffes an.

  • A = AWACS (AWACS-Schiff)
  • B = Bomber (Bomber)
  • C = Cruiser (Kreuzer)
  • Cv = Corvette (Korvette)
  • D = Destroyer (Zerstörer)
  • F = Fighter (Jäger)
  • Fr = Freighter (Frachter)
  • I = Installation (Einrichtung)
  • J = Juggernaut (Juggernaut)
  • T = Transporter (Transporter)
  • usw.

Dieses System wird auch auf die Laser und Raketen der Jäger angewandt, die dem entsprechend die Bezeichnung GTW für Galactiv Terran Weapon (Galaktisch Terranische Waffe) oder GTM für Galactic Terran Missile (Galaktisch Terranische Rakete) tragen.

Beispiele:

  • GTW-5 Prometheus
  • GTW-66 Maxim
  • GTM-4 Hornet
  • GTM-19 Harpoon

Spielmechanik (Gameplay)

Der Spieler tritt im Einzelspieler- oder Mehrspieler-Modus gegen menschliche oder computergesteuerte Gegner an. Er steuert dabei ein vorher ausgewähltes und mit Waffen ausgestattetes Raumschiff aus der Ich-Perspektive.

Die Bewaffnung ist breit gefächert und reicht von Lasern über Raketen bis hin zu Bomben. Die spielbaren Schiffe gibt es ebenfalls in vielen Varianten: Leichte Aufklärungsschiffe, leichte, mittlere und schwere Jäger, Abfangjäger, Bomber und ein Tarnjäger (Freespace 2) sind vorhanden. In beiden Spielen gibt es auch je eine Mission, in der der Spieler einen shivanischen Jäger fliegt.

Zwischen den Einsätzen gibt es einen Überblick über den aktuellen Kriegsverlauf (in der englischen und deutschen Version von Freespace 2 auch gesprochen) und manchmal computeranimierte Videos zu sehen. Danach folgt die Einsatzbesprechung, in der der Missionsablauf und -ziele genannt werden (nur in englischer Ausgabe des Spiels gesprochen). Dort kann man meist für sich selbst einen Jäger oder Bomber wählen und auch die Modelle der kommandierten Schwärme (wingmen, computergesteuerte Flügelmänner) austauschen und die Waffenbestückung verändern.

Im Weltraum angekommen gibt es die Möglichkeit, die Schiffsenergie über drei Regler an die Waffen-, Schild- und Antriebssysteme zu verteilen. Wer gerade unter starkem Beschuss liegt, verstärkt die Schildenergie auf Kosten von Antrieb und Waffen. Der Spieler kann seinen Raketen- und Abwehrkörpervorrat von einem Versorgungsschiff wieder aufstocken lassen, wenn eine Pause zwischen den Kämpfen entsteht.

Es ist außerdem ein umfangreicher Missions- bzw. Kampagnen-Editor im Spiel enthalten.

Systemanforderungen

Conflict: Freespace ist mit einem 133-MHz-Pentium (mit Hardware-Beschleunigung) bzw. mit einem 166-MHz-Pentium (ohne Hardware-Beschleunigung), 32 MB RAM und 240 MB Festplattenspeicherplatz spielbar. Im Spiel wird eine Auflösung 640×480 bei 16-Bit-Farben angeboten.

Freespace 2 benötigt mindestens einen 200-MHz-Pentium, 32 MB RAM und 400 MB Festplattenspeicherplatz, sowie eine 3D-fähige unterstützte Grafikkarte. Freespace 2 bietet zusätzlich eine Auflösung von 1024×768 in 32-Bit-Farben an.

Conflict: Freespace und Freespace 2 unterstützen Glide und Direct3D, Conflict: FreeSpace hat zusätzlich einen Softwarerenderer.

Als Eingabegeräte werden die Maus, die Tastatur und ein Joystick mit oder ohne Force Feedback unterstützt. Außerdem unterstützen beide Spiele EAX (für Conflict: Freespace benötigt man einen Patch) und Freespace 2 zusätzlich A3D.

Netzwerkspiele sind ebenfalls möglich. Hierzu wird entweder ein Netzwerk für LAN-Spiele oder ein Modem für Internet-Spiele benötigt. FreeSpace 2 benötigt ein TCP/IP-Protokoll, Conflict: Freespace unterstützt zusätzlich auch das IPX-Protokoll.

Conflict: Freespace und Freespace 2 sind unter Windows XP in der Regel mit dem Kompatibilitätsmodus Windows 98/Me spielbar.

Quelloffene Software

Da der Quellcode des Spiels seit April 2002 in der US-Variante für nicht-kommerzielle Anwendung freigegeben ist[1], wurde das Spiel durch die Community in Sachen Grafik verbessert. Ein Team hat sich zusammengeschlossen und das Freespace 2 Open Source Code Project gegründet, das Freespace 2 erweiterte, grafisch verbesserte und mit OpenGL auf Linux und Mac OS portierte. Die aktuelle Version des SCP ist 3.6.12 Inferno.

Zu den neuen Features zählen:

  • Pixel- / Vertex-Shader-Unterstützung (GLSL, Version 3.0)
  • Normal Mapping (OpenGL)
  • Parallax Mapping (OpenGL)
  • Hardware Transform and Lighting (erlaubt Modelle mit erheblich höherer Komplexität)
  • Specular Mapping
  • Environment Mapping
  • Glow Mapping
  • Alpha Blending
  • JPEG-, TGA- und DXTC-Texturen (ursprünglich gab es nur PCX-Texturen mit 256 Farben)
  • neue symbolische Ausdrücke für die Missionsprogrammierung (SEXP)
  • Unterstützung von Lua-Skripten
  • Online Gaming über FS2NetD (der Originaldienst von PXO wurde eingestellt)
  • The Lab, ein integriertes Tool zur Assetbetrachtung

Zusätzlich gibt es Pakete mit komplexeren Modellen und höher aufgelösten Texturen.

Modifikationen (Mods)

Von Freespace 2 SCP leiten sich einige Modifikationen ab. So gibt es The Babylon Project, das als komplettes Spiel im Universum von Babylon 5 angesiedelt ist und eine Variante, die die Neuverfilmung der Serie Battlestar Galactica behandelt (Beyond the Red Line ist als Total Conversion von Freespace 2 SCP ausgelegt).


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freespace 2 EULA Issues

Wikimedia Foundation.

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