Freiherr von Thüngen

Freiherr von Thüngen
Wappen derer von Thüngen

Die Familie von Thüngen ist ein altes, edelfreies fränkisches Adelsgeschlecht. Sie ist benannt nach der heutigen Marktgemeinde Thüngen mit dem Stammhaus, der Burg Thüngen und ist in den Freiherrenstand aufgestiegen.

Inhaltsverzeichnis

Familiengeschichte

Die Marktgemeinde Thüngen ist bereits am 19. April 788 urkundlich erwähnt. Mit den Edelfreien Carl ac filius ejus Eylhard de Dungethi tritt das Geschlecht am 5. Februar 1100 erstmals urkundlich in Erscheinung.[1] Andreas, Friedrich, Albert und Lutz von Thüngen werden 1306/1307 mit dem Burggut belehnt. 1406 erwerben sie Burg und Dorf Thüngen als freies Eigentum.

Die Familie der Freiherren von Thüngen stellte in der Vergangenheit wichtige Persönlichkeiten aus den Bereichen Kirche, Militär, Verwaltung, Politik und Wirtschaft. Die „Herrschaft Thüngen“ umfasste etwa 80 Ortschaften, Schlösser, Burgen und Höfen der Landeshoheit. Bedeutung hatte die Familie durch den Thüngenschen Cent in der Rhön, in der Kirchengeschichte und Patronatsherrschaft und sie waren auch vertreten durch Amtssitze, Forts und Domherrenhöfe.

1523 zerstörte der Schwäbische Bund die Reußenburg (bei Hammelburg) des Hans Jörg von Thüngen. Er war ein Unterstützer des Raubritters Hans Thomas von Absberg. Eine genauere Beschreibung der Ereignisse des sogenannten Fränkischen Krieges findet sich unter Wandereisen-Holzschnitte von 1523. Der Würzburger Bischof Konrad II. von Thüngen setzte sich für seine bedrängten Verwandten mit Bittschreiben an den Bund ein.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Silber einen mit drei gewellten roten Pfählen belegten goldenen Balken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken steht der Rumpf eines graubärtigen Mannes in rotem Kleid mit silbernem Kragen, dessen Haupt bedeckt ist mit einer silber gestulpten roten Haube, welche auf der Spitze und an beiden Seiten mit Hahnenfedern bestückt ist.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Friedrich Israel, Urkundenbuch des Erzstifts Magdeburg I, 1937, S. 235-238, Nr. 175
  2. Wappenansicht bei Nikolaus Bertschi: Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter. BSB Cod.icon. 308. Augsburg 1515 - 1650.

Literatur

  • Lutz Albrecht Frhr. von Thüngen: Das Namenbuch.Kembardischevski Verlag
  • Hans-Karl Frhr. von Thüngen: Das Haus Thüngen 788 - 1988. Geschichte eines fränkischen Adelsgeschlechts. In der Reihe Kostbares Unterfranken. Echter Verlag. Würzburg 1988. ISBN 3-429-01162-0
  • Rudolf Frhr. von Thüngen: Das reichsritterliche Geschlecht der Freiherrn von Thüngen. Forschungen zu seiner Familiengeschichte. Reihe IX, Darstellungen aus der fränkischen Geschichte, Band 43. Verlag Degener & CO., Neustadt a.d. Aisch 1997.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, ISSN 0435-2408
  • Joseph Morsel: La noblesse contre le prince: l'espace social des Thüngen à la fin du Moyen Âge (Franconie, vers 1250–1525). Thorbecke 2000.
  • Julien Demade: Parenté, noblesse et échec de la genèse de l'État: le cas allemand. In: Annales Histoire, Sciences sociales. 61-3, mai-juin 2006. S. 609-631. [1]

Weblinks


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