- Karl Freiherr von Thüngen
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Karl Freiherr von Thüngen (* 26. Juni 1893 in Mainz; † 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg) war ein deutscher Offizier (zuletzt Generalleutnant) und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Karl XI. Freiherr von Thüngen stammte aus dem Adelsgeschlecht Thüngen.
Von Thüngen nahm am Ersten Weltkrieg teil und war bei Kriegsende Oberleutnant. Anschließend wurde er in die Reichswehr übernommen und dort am 1. Februar 1925 zum Hauptmann befördert.
Er war unter anderem Mitglied des 17. Reiterregimentes in Bamberg[1] und kommandierte im Zweiter Weltkrieg an der Ostfront unter anderem im ersten Halbjahr 1942 sowie im ersten Quartal 1943 die 18. Panzer-Division[2]. Am 6. April 1943 wurde dem damaligen Generalleutnant und Kommandeur der 18. Panzer-Division das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Im Jahr 1944 war von Thüngen in Berlin Inspekteur des Wehrersatzwesens. Am 20. Juli 1944 wurde er durch die Verschwörer zum Befehlshaber des Wehrkreises III (Berlin) ernannt und Nachfolger des festgenommenen Generals Joachim von Kortzfleisch. Er übernahm den Befehl über das Generalkommando[3].
Nachdem sich das Scheitern des Umsturzes abzeichnete nahm von Thüngen die „Walküre“- Befehle der Verschwörer zurück und war unter anderem an der Vernehmung von Hans-Ulrich von Oertzen beteiligt, was ihn aber nicht vor seiner späteren Verhaftung durch die Gestapo bewahrte.
Am 14. August wurde er durch den am 2. August 1944 gebildeten Ehrenhof aus der Wehrmacht entlassen, so dass das Reichskriegsgericht für die Aburteilung nicht mehr zuständig war. Am 28. und 29. September 1944 fand vor dem Volksgerichtshof unter dessen Präsidenten Roland Freisler die Verhandlung statt. Am 5. Oktober wurde er zum Tode verurteilt und am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden erschossen.
Im Bamberger Dom erinnert eine Gedenktafel an die fünf ehemaligen Mitglieder des 17. Reiterregimentes, die im Kampf gegen das NS-Regime ihr Leben gelassen haben, unter ihnen auch Karl Freiherr von Thüngen.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [4]
- Bayerischer MilitärverdienstordenIV. Klasse mit Schwertern [4]
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration [4]
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 18. Oktober 1941 [5]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 6. April 1943 [5]
Literatur
- August Graf von Kageneck: Die Bamberger Reiter. München: Langen Müller 1992
- Bengt von zur Mühlen (Hg.): Die Angeklagten des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof. Chronos Film GmbH, Berlin 2001, ISBN 3-931054-06-3
- Armin Ramm: Der 20. Juli vor dem Volksgerichtshof. Berlin: wvb 2007. ISBN 978-3-86573-264-4
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des 17. Reiterregimentes
- ↑ Veit Scherzer (Hrsg.): Deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, Band 5, Scherzers Militaer-Verl., Ranis/Jena 2009, ISBN 978-3-938845-22-6; S. 331
- ↑ Die Ereignisse am 20. Juli 1944
- ↑ a b c Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.140
- ↑ a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.179
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