Freiherren von Reitzenstein

Freiherren von Reitzenstein
Wappen derer von Reitzenstein
Reitzensteiner Epitaph in der Regnitzlosauer Kirche

Die Reitzenstein entstammen dem fränkischen Uradel. Sie erscheinen erstmals 1318 urkundlich mit Konrad von der Grun, auf den auch die Stammreihe zurückgeht. Sie sind stammes- und wappenverwandt mit den Familien von Berg, von Stein, von Sack und von Wildenstein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Reitzensteiner Ritter als Altarstifter in Sparnberg
Reitzenstein in Oberfranken mit dem Schloss der Freiherren von Reitzenstein

Konrads Sohn Chunrad von der Grun nannte sich bereits 1325 Reichzenstein nach der ihm gehörenden, bereits um 1130 erbauten Veste Reitzenstein. Der Ort ist heute eingemeindet nach Issigau in Oberfranken.

Einige Zweige der Familie sind ausgestorben oder wurden durch die Grenzziehungen im 20. Jahrhundert vertrieben. Hierzu gehört der Familienzweig aus dem Ort Reitzenstein (poln. Kolpion) im Landkreis Oststernberg in der Neumark.

Orte namens Reitzenstein

Ort mit Bezug zu Reitzenstein

Oberfranken

Gattendorf, Konradsreuth, Leupoldsgrün mit Ortsteil Hartungs[1], Neudrossenfeld, Niederfüllbach, Röslau, Schwarzenbach am Wald mit Ortsteil Schwarzenstein[2], Schwesendorf

Oberpfalz

Reuth bei Erbendorf, Stefling

Gebäude

Der heutige baden-württembergische Regierungssitz Villa Reitzenstein in Stuttgart trägt den Namen.

Die Deutschen Streitkräfte gaben Truppenunterkünften in Düsseldorf und Wesel den Namen Reitzenstein-Kaserne:

  • Die 1937 erbaute Reitzenstein-Kaserne in Düsseldorf, die bis Ende des Jahres 2006 in Teilen noch von der Bundeswehr genutzt wurde, wird 2007 zur Gartenstadt Reitzenstein[3] mit qualitativ hochwertiger Wohnbebauung aus- und umgebaut.
  • Auf dem Gelände der 1900–1902 für das 1. Westfälische Feldartillerieregiment 7 erbauten [4] Reitzenstein-Kaserne in Wesel entstanden durch Umnutzung der vorhandenen Gebäude und Neubauten Wohnraum für Familien und ein Altenpflegeheim des Caritasverbandes.

Stämme, Linien und Äste

  • Konrad von der Grün, genannt der Reitzensteiner (um 1325); Stammvater der Freiherren von Reitzenstein; Sohn von Konrad von der Grün (~1250 bis ~1324)

Stamm A (Blankenberg und Sparnberg)

  • ist nicht in Bayern immatrikuliert

Stamm B (Schwarzenstein und Schwarzenbach am Wald)

Stamm C (Schönberg)

  • 1. Linie (Konradsreuth) – ist erloschen
  • 2. Linie (Schönberg) – nicht in Bayern immatrikuliert
  • 3. Linie (Regnitzlosau) (ev.)

Persönlichkeiten

Nach den Aufzeichnungen des Wilhelm Freiherr von Reitzenstein aus dem Jahre 1929 [10] dienten seit der Einführung stehender Heere 250 Träger dieses Namens als Offiziere; 25 von ihnen erreichten den Generalsrang. Aber auch an anderen Stellen besetzten und besetzen die von Reitzenstein wichtige Positionen in Deutschland. Die nachfolgenden Personen konnten bisher noch nicht der richtigen Linie zugeordnet werden:

  • Carl Ernst von Reitzenstein, dessen Lebensdaten unbekannt sind, schrieb die Goethe-Rezension 'Lotte bey Werthers Grabe'. [11]
  • Joachim Freiherr von Reitzenstein schrieb ein Buch über seine Kinderjahre in einem preußischen Kadettenkorps: Vergitterte Jugend [12]
  • Ein Oberst von Reitzenstein diente von 1841 bis 1845 dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Kommandeur des Regiments Garde du Corps; ab 1848 war er Flügeladjutant des Königs.
  • Karl Freiherr von Reitzenstein: Dramatiker, Werke um 1790
Sigismund von Reitzenstein

Wappen

Das Wappen zeigt einen silbernen Schrägrechtsbalken auf rotem Grund. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken steht ein offener roter Flug, rechts mit einem silbernen Schrägrechts-, links mit einem silbernen Schräglinksbalken belegt.

Der Schrägbalken findet sich als Element des heutigen Gemeindewappens von Konradsreuth, Regnitzlosau und Reuth bei Erbendorf wieder, die Flügel sind Bestandteil des Wappens von Issigau. Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Marxgrün erinnert ebenfalls an die Familie.

Siehe auch

Literatur

  • In der ADB sind zu mehreren Reitzensteins vom 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Biographien zu finden. Als Beispiel sei genannt: Karl Freiherr v. Reitzenstein: Reitzenstein, Christoph Ludwig Rudolph v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 172.
  • Genealogisches Handbuch des Adels Band 122, 2000, Adelslexikon
  • Der immatrikulierte Adel in Bayern, Band 16

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. www.chronik.leupoldsgruen.info
  2. www.schwarzenbach-wald.de > Geschichte
  3. http://www.bundesimmobilien.de/003_menue_links/01-verkauf/005_Aktuelles/Reitzensteinkaserne/index.html
  4. http://www.tecklenburg-bau.eu/kapitalanlagen/denkmalschutz/reitzensteinkaserne/
  5. http://www.geschichte.uni-muenchen.de/bg/personen/reitzenstein.shtml
  6. www.chronik.leupoldsgruen.info
  7. www.marlesreuth.de – Frankenpost
  8. Das Clemensgrab im Dom zu Bamberg, Diss. München 1928
  9. Bremen 1938
  10. Quelle: Bayerisches Staatsarchiv
  11. Der Teutsche Merkur. 1775, 2. Viertelj. S. 193–194
  12. erschienen im Verlag Dr. Eysler & Co. zu Berlin
  13. Christian Schneider, Joseph Wiedenhöfer: Der Kreis Recklinghausen 1850–1910. Zur Erinnerung an den Landrat Freiherrn von Reitzenstein. Kommissionsverlag von Heinrich Schöningh, Münster 1911
  14. http://www.artillerie-corps-buettgen.de/far7.htm
  15. Ritterkreuzträger der Waffen-SS, Neumünster 1955

Weblinks


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