Fremdstromanode

Fremdstromanode

Der Einsatz von Fremdstromanoden ist eine Methode zur Verhütung von Korrosion (auch als Rost bezeichnet) bei Bauwerken, Rohren und Behältern aus Stahl oder anderen Metallen. Korrosion ist ein elektrolytischer Vorgang mit elektrischem Ladungstransport. Durch das Anlegen einer dem Korrosionspotential entgegengesetzt gepolten elektrischen Spannung zwischen dem korrosionsgefährdeten Material und der Fremdstromanode kann der korrosive Materialabtrag wirksam unterbunden werden. Dabei findet aber an der Anode - im Gegensatz zur sog. Opferanode - ebenfalls kein Materialabtrag statt.

Fremdstromanlagen werden mit Gleichspannung betrieben, die von einem Netzteil bereitgestellt werden muss. Dabei werden der negative Pol der Stromquelle mit dem zu schützenden Metall, und der positive Pol mit der Fremdstromanode verbunden. Am Netzteil wird die Spannung zwischen Fremdstromanode und Schutzobjekt per Hand oder Automatik eingestellt. Daraus ergibt sich der jeweilige Schutzstromeffekt.

Daher brauchen Fremdstromanoden im Gegensatz zu Opferanoden kein negatives Potential gegenüber dem zu schützende Werkstoff zu besitzen. Durch den kathodischen Schutzstrom wird das Potential an der Grenzfläche in negativer Richtung verschoben. Wird ein bestimmter Potentialwert erreicht, wird die Korrosionsgeschwindigkeit des Werkstoffes technisch vernachlässigbar klein.

Bei handelsüblichen Warmwasserspeichern liegt die Leistungsaufnahme praktisch eingesetzter Fremdstromanoden zwischen zwei und vier Watt; der jährliche Strombedarf liegt somit zwischen 17,5 kWh bis 35 kWh, die bei ca. 20 Eurocent/kWh (2007) etwa 3,50 bis 7,- Euro an Stromkosten verursachen.

Schifffahrt

Fremdstromanoden werden auch zur Korrosionsverhütung bei Schiffen eingesetzt.

Korrosionsschutz bei Erdverlegung

Sowohl Rohrleitungen, als auch Behälter, die im Erdreich verlegt werden und Bauwerke (z.B. Brücken) können mit elektrischem Stromfluss vor Korrosion geschützt werden.

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