- Albert Wass
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Albert Wass (Graf Albert Wass von Szentegyed und Czege; * 8. Januar 1908 in Válaszút, damals Königreich Ungarn; heute Răscruci, Rumänien; † 17. Februar 1998 in Astor, Florida) war ein ungarischer Schriftsteller und Dichter aus Siebenbürgen. Er studierte Forstwirtschaft und Gartenbau und war während des vorübergehenden Wiederanschlusses Siebenbürgens an Ungarn als Forstinspektor eingesetzt. Wegen des Vorwurfs, für die Erschießung von auf dem Gut seiner Familie festgesetzten Arrestanten und später einer Gruppe von Juden mitverantwortlich zu sein (insgesamt 15 Personen, sowohl jüdische, als auch rumänische Zivilisten),[1] wurde er 1946 in Rumänien als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Diese Vorwürfe gegen Wass wurden auch vom Simon Wiesenthal Center bestätigt.[2] Er selbst bestreitet die Vorwürfe u.a. in einem 1979 für das amerikanische Justizministerium verfassten Lebenslauf.[3]
Eine seiner berühmtesten Erzählungen ist Kard és kasza, die als Lebenslauf mehrerer Generationen zugleich einen Überblick der ungarischen Geschichte von 1050 bis ins 20. Jahrhundert hinein gibt. Für den 1934 geschriebenen Roman Wolfsgrube erhielt er den ungarischen Baumgarten-Preis. Ab 1944 weilte er in Deutschland, 1952 emigrierte er von Hamburg aus in die USA. Seine Werke konnten erst nach der Wende in Ungarn erscheinen, da das kommunistische Regime dies vorher verbot, obwohl die Kenntnisnahme seines literarischen Schaffens im eigenen Land nicht vollständig verhindert werden konnte. Die kritische Aufarbeitung seiner Werke ist heute voll im Gange, seine Popularität wächst seit den 1990er Jahren in der ungarischen Bevölkerung Ungarns und besonders der ungarischsprachigen Gebiete der Nachbarländer. In etlichen Orten werden Denkmäler errichtet. Seine Kritiker werfen Wass persönlich, aber auch seinem literarischen Werk, antisemitische, rumänenfeindliche und völkische Tendenzen vor, unter anderem wegen der heute in rechten Kreisen weithin rezipierten Fabel A patkányok honfoglalása - Tanulságos mese fiatal magyaroknak (deutsch: Die Landnahme der Ratten. Ein Lehrstück für junge Ungarn).
Werke
- 1934: Farkasverem (Wolfsgrube)
- 1940: Csaba
- 1940: Mire a fák megnőnek (Bis die Bäume gewachsen sind)
- 1940: Jönnek! (Sie kommen!)
- 1941: A titokzatos őzbak (Der geheimnisvolle Rehbock)
- 1941: Csalódás (Enttäuschung – in Ünnep, 15. August 1941)
- 1943: A kastély árnyékában (Im Schatten des Schlosses)
- 1943: Egyedül a világ ellen, (Allein gegen die Welt, Roman), Nemzeti Könyvtar. 88 Budapest
- 1943: Vérben és viharban (Im Blut und Sturm, Roman. Übersicht des ungar. Gewerbes u. Handels v. d. Landnahme bis heute.), Nemzeti Könyvtar. 91/92 Budapest
- 1944: Tavaszi szél és más színművek (Frühlingswind und andere Theaterstücke)
- 1945: Valaki tévedett (Jemand hat sich geirrt) – Novellen 1945–1949
- 1945: A költő és a macska (Der Dichter und die Katze) – Erzählungen
- 1947: A rézkígyó (Kupferschlange)
- 1949: Zsoltár és trombitaszó (Psalmen und Trompeten) – Novellen, Sketche, Briefe
- 1949: Adjátok vissza a hegyeimet! – deutsch: Gebt mir meine Berge wieder. Thomas, Zürich 1949.
- 1951: Ember az országút szélén (Mensch am Rande der Straße)
- 1952: Elvész a nyom – deutsch: Die Spur verliert sich. Aus dem Ungarischen von Charlotte Uilacky. Steinkopf, Stuttgart 1958.
- 1953: Tizenhárom almafa (Dreizehn Apfelbäume)
- 1958: Az Antikrisztus és a pásztorok (Der Antichrist und die Schäfer)
- 1959: A funtineli boszorkány (Die Hexe von Funtinel), Karpat : Cleveland/Ohio
- 1964: Átoksori kísértetek (Geister vom Bann)
- 1965: Elvásik a veres csillag (Der rote Stern wird fahl)
- 1967: Magukrahagyottak (Die Alleingelassenen)
- 1974: Kard és kasza (Schwert und Sense)
- 1975: Magyar örökségünk (Unser ungarisches Erbe) – Studien, Novellen, Interviews
- 1978: Halálos köd Holtember partján (Tödlicher Nebel am Ufer eines Toten)
- 1977: Documented Facts and figures on Transylvania. Comp. by The Danubian Research Centre and The Transylvanian World Federation. Under the supervision of Albert Wass de Czege moderator. [Mit Kt. u. Ktskizzen.]. The Danubian Press : Astor, Fla.
- 1985: Hagyaték (Das Vermächtniss)
- 1989: Te és a világ (Du und die Welt) – Novellen
Weblinks
Commons: Albert Wass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Albert Wass im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ziaruldemures.ro/fullnews.php?ID=7427
- ↑ http://www.bod.fr/index.php?id=296&objk_id=306446
- ↑ Wass Albert 1979-ben írt rövid önéletrajza (Albert Wass schrieb im Jahr 1979 eine kurze Autobiografie, ungarisch)
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