Friedhof Simmering

Friedhof Simmering

Der Simmeringer Friedhof ist ein Friedhof im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering. Der Haupteingang befindet sich an der Adresse Unter der Kirche 5.

Simmeringer Friedhof, im Hintergrund die Altsimmeringer Pfarrkirche
Die baufällige Rinnböck-Kapelle
Friedhofskreuz mit der Inschrift Ich bin die Auferstehung und das Leben (Johannesevangelium 11,25)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Friedhof wurde vermutlich bereits im Mittelalter im Zuge der Errichtung der Altsimmeringer Pfarrkirche angelegt und schließt im Norden direkt an die auf einer Anhöhe gelegene Kirche an. Die Josephinischen Reformen Kaiser Josephs II. hätten 1783 beinahe zur Schließung des Bergfriedhofs geführt, da Friedhöfe in Ortskernen tunlichst aufgelassen werden sollten. Er konnte aber aufgrund einer Petition der Bevölkerung an den Kaiser erhalten werden. Im Jahre 1799 erfolgte die erste von mehreren Erweiterungen.

1896, kurz nach der Eingemeindung Simmerings nach Wien, stand die Existenz des Friedhofs neuerlich zur Diskussion, da der nahe gelegene Zentralfriedhof einen Weiterbestand des vergleichsweise kleinen Ortsfriedhofs unrentabel erscheinen ließ. Doch auch diesmal gelang es Bezirksvertretern und der Kirche, die drohende Schließung abzuwenden. Stattdessen wurde der Friedhof in nördlicher Richtung erweitert. 1905 betrug seine Fläche bereits über 22.500 m². Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde damit begonnen, die durch die Schlacht um Wien verursachten Schäden zu beheben, unter anderem wurde eine neue Friedhofsmauer errichtet. Auch in den folgenden Jahrzehnten kam es zu weiteren Umbauten und Erweiterungen.[1] Unter anderem wurde von 1978 bis 1979 die Aufbahrungshalle nach Entwürfen des Architekten Erich Boltenstern umgebaut.

Allgemeines

Der Simmeringer Friedhof wird im Auftrag der Friedhöfe Wien GmbH von der Friedhofsmeisterin Traude Fritz verwaltet und umfasst rund 8.000 Grabstellen auf einer Fläche von knapp 57.000 m². Der Haupteingang liegt an der Adresse Unter der Kirche 5, man gelangt aber auch von der Pfarrkirche über eine Stiege in den Friedhof.

Am Fuß des Kirchberges befindet sich die neugotische Grabkapelle der Familie Rinnböck. Josef Rinnböck war im 19. Jahrhundert Simmeringer Gemeinderat und gründete die so genannten Rinnböckhäuser, die zwischen dem Beginn der Simmeringer Hauptstraße und der ebenfalls nach ihm benannten Rinnböckgasse liegen. Die mittlerweile baufällige Kapelle befindet sich seit 1999 im Eigentum der Stadt Wien.[2]

Rund um die Pfarrkirche erinnern einige erhalten gebliebene Grabdenkmäler an den alten Bergfriedhof. Direkt an der Kirchenmauer steht ein großer Gedenkstein für die Gefallenen und Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges.

Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten

Ehrenhalber gewidmete Gräber

Der Simmeringer Friedhof weist vier ehrenhalber gewidmete Gräber auf.[3]

Name Lebensdaten Tätigkeit
Josef Braunhuber 1811–1862 Bürgermeister von Simmering (1856–1862)
Alois Fröschl 1830–1886 Bürgermeister von Simmering
Gregor Grill 1834–1894 Bürgermeister von Simmering (1886–1889)
Karl Lory 1794–1867 Wundarzt und Wohltäter

Gräber weiterer Persönlichkeiten

Weitere bedeutende Persönlichkeiten, die am Simmeringer Friedhof begraben sind:

Name Lebensdaten Tätigkeit
Anton Dawidowicz 1910–1993 Musikpädagoge, Kapellmeister und Komponist
Georg „Schurl“ Blemenschütz 1914–1990 österreichischer Freistilringer

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Journal Simmering, Ausgabe 4/2004 - Friedhof im Zentrum des Orts Simmering
  2. Erich Kocina (Die Presse) - Nachnutzer für Mausoleum gesucht - oder es verfällt
  3. Friedhöfe Wien GmbH – Ehrenhalber gewidmete Gräber des Friedhofs Simmering, Jänner 2008 (PDF, abgerufen am 17. Dezember 2008)

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Falter Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85439-335-0.

Weblinks

48.17027777777816.4227777777787Koordinaten: 48° 10′ 13″ N, 16° 25′ 22″ O


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