- Friedhof St. Magni
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Der Magni-Friedhof in Braunschweig ist ein bedeutender historischer Friedhof. Er besteht aus zwei Friedhöfen, dem Dom- und dem Magnifriedhof, die sich auf einem Gelände befinden. Die Friedhöfe werden nicht mehr unterschiedlich benannt, sondern von den Braunschweigern als Magni-Friedhof bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Magnifriedhof an der Gerstäckerstraße diente drei Gemeinden Braunschweigs: Magni, St. Leonhard und der Domgemeinde mit dem Friedhof des Grauen Hofes, auf dem die Hofbeamten mit ihren Familien bestattet wurden. Ab dem Jahre 1755 begann die Verlegung der Kirchhöfe vor die Tore der Stadt. Damit entstanden der Domfriedhof und St. Magnifriedhof im 18. Jahrhundert als Begräbnisstätte für die Bewohner des Grauen Hofes, des St. Blasiusstifts und der St. Magni-Gemeinde. Bemerkenswert ist, dass die Grabstelle Lessings zu Beginn des 19. Jahrhundert in Braunschweig als verschollen galt. Dieses Grab fand 1833 der Historiker Carl Schiller, der erste Direktor des Städtischen Museums Braunschweigs, wieder. Mit Eröffnung des Braunschweiger Hauptfriedhofs wurde der St. Magnifriedhof 1887 für Begräbnisse geschlossen. Ende der 1950er Jahre bettete man die Gräber der Verlegerfamilien Campe, Vieweg und Westermann auf den Magnifriedhof um.
Erdbestattungen sind heute (2008) nur auf dem Domfriedhof möglich. Eigentümer des Friedhofs sind die Stiftung Domkirche St. Blasius und die St. Magni-Gemeinde.
Die Kapelle, die sich auf dem Domfriedhof befindet, dient als griechisch-orthodoxe Kirche.Grabmale
Auf dem Magnifriedhof befinden sich Grabmale unterschiedlicher Stilepochen, wie des Klassizismus und der Spätromantik.
Vielfältig sind die verwendeten Natursteine. Das Lessinggrabmal besteht beispielsweise aus Saubsdorfer Marmor aus der ehemaligen deutschen Provinz Schlesien. Eine Reihe von Grabsteinen, wie das von Eschenburg, wurden aus heimischem Sandstein aus Lutter am Barenberge geschlagen, der sehr häufig in Braunschweig noch an Bauwerken zu finden ist. Der hellgelbe heimische Elmkalkstein ist dagegen relativ selten auf dem Magni-Friedhof vertreten. Aus Granit ist z. B. das Grabmal von Selenka; Voigtländers Grabplatte ist aus Marmor.Auf beiden Friedhöfen ruhen bedeutende Bürger der Geschichte Deutschlands und Braunschweigs.
Magnifriedhof
- Joachim Heinrich Campe (1746-1818), Schriftsteller, Sprachforscher, Pädagoge und Verleger
- Johann Joachim Eschenburg (1743-1820), Literaturhistoriker, erster Übersetzer aller Shakespeare-Werke ins Deutsche
- Friedrich Gerstäcker (1816-1872), Schriftsteller und Übersetzer
- Georg Ferdinand Howaldt (1802-1883), Gold- und Silberschmied, Bildhauer und Bronzegießer
- Peter Joseph Krahe (1758-1840), Baumeister des frühen Klassizismus in Braunschweig
- Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Dichter von „Emilia Galotti“ und „Nathan der Weise“
- Albert Limbach (1838-1898), Buchdrucker, Gründer des Limbach Verlags und der Braunschweiger Zeitung
- Johannes Jacob Selenka (1801-1871), Wegbereiter der Handwerksordnung und Mitbegründer der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
- Friedrich Vieweg (1761-1835), Gründer des Vieweg Verlags und Bauherr des Vieweghauses
- Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer (1812-1878), Erfinder und Fabrikant optischer Geräte
- George Westermann (1810-1879), Verleger
Domfriedhof
- Julius Georg Paul Du Roi (1754-1825), Jurist und Direktor der braunschweigischen Armenanstalt
- Ernst August Friedrich Klingemann (1777-1831), Schriftsteller der Romantik unter dem Pseudonym Bonaventura
- Friedrich Ludwig Knapp (1814-1904), Begründer der modernen Chemie
- Carl Theodor Ottmer (1800-1843), Baumeister (Braunschweiger Schloss, alter Braunschweiger Bahnhof)
Weblinks
- Lageplan des Magnifriedhofs
- Panorama des Magnifriedhofs
- Frühling auf dem Magnifriedhof mit zweiblättrigen Blausternen
52.25776266805610.537519455Koordinaten: 52° 15′ 28″ N, 10° 32′ 15″ O
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