- Friedrich-Wilhelm von Prittwitz und Gaffron
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Karl Maximilian Friedrich-Wilhelm von Prittwitz und Gaffron (* 1. September 1884 in Stuttgart, Württemberg; † 1. September 1955 in Tutzing, Kr. Starnberg, Bayern), Dr. jur., war deutscher Botschafter in den USA (1927–1933) und nach Kriegsende Mitglied des bayerischen Landtags.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Prittwitz entstammte einem alten, weit verzweigten schlesischen Adelsgeschlecht und war der Sohn des königlichen preußischen Oberst Arwed von Prittwitz und Gaffron und der Sarah Freiin Schott von Schottenstein.
Er heiratete am 21. Dezember 1920 in Berlin Marieluise Gräfin von Strachwitz und Groß-Zauche (Haus Camminetz) (* 14. Januar 1892 in Ohlau, Niederschlesien; † 9. Juni 1986 in Tutzing), die Tochter des königlich preußischen Rittmeisters der Landwehr-Kavallerie Adalbert Graf von Strachwitz und Groß-Zauche und der Maria Freiin von Saurma und der Jeltsch.
Leben
Der dem Corps Borussia Bonn angehörende Prittwitz wurde, gerade mal 43 Jahre alt, überraschend von Gustav Stresemann 1927 gegen Bedenken von Reichspräsident Paul von Hindenburg und konservativen Parteien im Reichstag zum deutschen Botschafter in den USA ernannt. Er galt als weltoffen und den Demokraten nahestehend. Er lehnte den Kastengeist der Vorkriegszeit ab und wollte Vertreter des deutschen Volkes beim amerikanischen Volk sein, die Diplomatie sollte dem Weltfrieden dienen. Er förderte natürlich die wirtschaftlichen Verbindungen, aber besonderen Wert legte er auf die kulturellen Beziehung der beiden Länder. So war er oft Gast bei Adolph Ochs, dem Besitzer der New York Times. Er bezeichnete die Revolution von 1848 auch als Bindeglied zwischen Deutschland und den USA, da es nicht nur die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland war, sondern auch dazu führte, dass viele deutsche Demokraten in die USA auswanderten.
Am 16. April 1933 trat er als Botschafter zurück und schied aus dem diplomatischen Dienst aus. Seine demokratisch-republikanischen Überzeugungen standen im Gegensatz zu den neuen Machthabern in Deutschland, den Nationalsozialisten. Er hoffte, dass sich einige andere Botschafter anschließen würden, er war jedoch der einzige.
Nach dem Dritten Reich war er politisch aktiv, bekleidete aber keinen hohen Posten mehr. Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der CSU, war von 1950 bis 1954 Mitglied des Bayerischen Landtages und trat für Völkerverständigung und für die Wiedervereinigung Deutschlands ein.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band VI, Seite 413, Band 29 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1962, ISSN 0435-2408.
- Neue Deutsche Biographie, Band 20, Seite 732.
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich von Prittwitz und Gaffron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Würdigung der CSU anlässlich des 50. Todestages
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Siehe auch
Personendaten NAME Prittwitz und Gaffron, Friedrich von ALTERNATIVNAMEN Prittwitz und Gaffron, Friedrich-Wilhelm von KURZBESCHREIBUNG Mitglied des bayerischen Landtags, deutscher Botschafter in den USA GEBURTSDATUM 1. September 1884 GEBURTSORT Stuttgart, Baden-Württemberg STERBEDATUM 1. September 1955 STERBEORT Tutzing, Kr. Starnberg, Bayern
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