- Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin
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Die Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin wurde am 26. März 1866 vom König von Preußen unter dem damaligen Namen Friedrich Wilhelm Preußische Lebens- und Garantieversicherungs- Actiengesellschaft zu Berlin genehmigt[1].
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Öffnung für Landarbeiter
Schon im Jahre 1868 gab es Zulassungen der Gesellschaft in allen deutschen Ländern. Die Versicherungsbedingungen wurden derart gestaltet, dass alle Schichten der Bevölkerung zu der Versicherung einen Zugang haben sollten. Zu diesem Zweck konnte man auf geringe Versicherungssummen Tarifverträge abschließen, die besonders für die Landarbeiter geeignet waren. Damit sollte auch der Abwanderung von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft ins Ausland entgegengewirkt werden. Deshalb unterstützten und propagierten Vereine der Landwirtschaft und ihre Fachpresse diese Lebensversicherung.
Erste Gesellschaft mit Wochenprämien
Als erste deutsche Lebensversicherung führte die Gesellschaft im Jahre 1882 die Zahlung von Wochenprämien ein. Im gleichen Jahr kam es zum Zusammenschluss mit der Wiener Lebensversicherungsbank "Patria", die einen großen Teil der Arbeiterversicherungen führte. Zusammen mit den Wochenprämien kam es zur Einführung des Systems der Quittungsmarken, wodurch die Prämienzahlungen für Arbeiter noch attraktiver wurden. Erst im Jahre 1899 führte die Gesellschaft Tarife mit monatlichen Prämienzahlungen ein.
Erste Lebensversicherungen ohne ärztliche Untersuchung
Im Jahre 1900 führte die Gesellschaft als erste deutsche Lebensversicherung einen Vertragsabschluss ohne ärztliche Untersuchung ein, was damals eine erhebliche Verbesserung für Lebensversicherungen bedeutete. Damit hatte die Gesellschaft eine bedeutende Stellung gegen die zahlreichen Sterbe- und Pensionkassen errungen. Im Jahre 1913 kam es zum Zusammenschluss mit der Lebensversicherungsanstalt und der Sterbekasse vom Deutschen Kriegerbund. Gleichzeitig erfolgte eine Umbenennung der Gesellschaft in Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin.
Erster Weltkrieg und Aufgabe der Gesellschaft
Im Geschäftsbericht von 1913 gab die Gesellschaft die Anzahl von 3 308 727 Versicherten an. Der Versicherungsbestand umfasste eine Summe von mehr als eine Milliarde Mark und die Einnahme aller Prämien in dem Berichtsjahr betrug etwa 52 Millionen Mark. Eine Interessengemeinschaft mit der Union Allgemeine Versicherungs Aktiengesellschaft zu Berlin wurde im Jahre 1915 beschlossen. Im Jahre 1922 ging die Gesellschaft im Gerling-Konzern auf. Bis 1945 gab es Verschlussmarken aus Papier, die den Namen der Gesellschaft trugen und zum Versiegeln von Briefen dienten. Deshalb wurden diese Marken auch Siegelmarken genannt. Auf der Marke wurde auch die Berliner Adresse Behrenstr. 58-81 der Gesellschaft angegeben.
Einzelnachweise
- ↑ Cuno Horkenbach, Das Deutsche Reich von 1918 bis Heute, Berlin 1932, S. 619-620
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