- Friedrich Wilhelm Schirrmacher
-
Friedrich Wilhelm Schirrmacher (* 28. April 1824 in Danzig; † 19. Juni 1904 in Rostock) war ein deutscher Historiker.
Der Sohn eines Schuldirektors bestand 1845 die Reifeprüfung in Danzig. Von 1845 bis 1847 studierte er Geschichte und Philosophie in Berlin und dann von 1846 bis 1847 in Bonn. Danach kehrte er nach Berlin zurück. Bei Leopold von Ranke promovierte er 1848 und bestand 1849 die Staatsprüfung für das Lehramt. In der Zeit von 1849 bis 1854 war er als Hilfslehrer an einem Berliner Gymnasium und als Oberlehrer tätig (1854–1866). Ab 1863 lehrte Schirrmacher als Professor der Geschichte an der Königlichen Ritter-Akademie zu Liegnitz in Schlesien. In Liegnitz veröffentlichte er ab 1859 das mehrbändige Werk über Kaiser Friedrich II., das ihm den Preis der Wedekind-Stiftung der Universität Göttingen und den Ruf an die Universität Rostock (1866) einbrachte. Dort lehrte er 38 Jahre als ordentlicher Professor. In Rostock gab er im Jahr 1866 das Urkundenbuch der Stadt Liegnitz bis zum Jahre 1455 heraus. Daneben hat er sich spanischen Forschungen zugewandt, 1881 erschien der 1. Band seiner Geschichte von Spanien, der mit dem 12. Jahrhundert beginnt, 1890 bis 1902 folgten drei weitere Bände, die die spanische Geschichte bis 1516 fortführen.
An der Rostocker Universität erhielt er zahlreiche Ehrungen und Ämter. So war er Zweiter (ab 1874), Erster und Ober-Bibliothekar (ab 1886) der Universitätsbibliothek, gehörte ab 1869 der Prüfungskommission für das Lehramt an höheren Schulen an und war ab 1871 Direktor des akademischen Münzkabinetts, 1878/79 bekleidete er das Rektorat der Universität und war 1871/72 und 1893/94 Dekan der Philosophischen Fakultät.
Schirrmacher wurde insbesondere für seine Werke über die Staufer bekannt. In der Reformationsforschung erlangte er als Entdecker und Herausgeber der Akten und Verlaufsprotokolle des Marburger Religionsgesprächs Bedeutung.
Schriften
- Kaiser Friderich der Zweite, Göttingen 1859–1865.
- Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg, Wismar 1885.
- Die Entstehung des Kurfürstenkollegiums. 1876. Nachdruck Bonn 2003, ISBN 3-932829-72-7.
- Allgemeine Staatengeschichte 1902 (Mehrteiliges Werk)
Literatur
- Thomas Schirrmacher: Friedrich Wilhelm Schirrmacher. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 1226–1235.
Weblinks
-
Wikisource: Friedrich Wilhelm Schirrmacher – Quellen und Volltexte
- Literatur von und über Friedrich Wilhelm Schirrmacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzeintrag an der Universität Rostock (PDF-Datei; 9 kB)
Kategorien:- Mittelalterhistoriker
- Diplomatiker
- Bibliothekar
- Hochschullehrer (Universität Rostock)
- Deutscher
- Geboren 1824
- Gestorben 1904
- Mann
Wikimedia Foundation.